Sonntag, 28. August 2011

Bärenversteigerung zugunsten der DKMS

Einige von euch dürften es schon mitbekommen haben: ich habe fleißig Teddybären gehäkelt und versteigere diese nun zugunsten der DKMS.

Einen Bären könnt ihr auf meiner Facebook-Seite ersteigern, und zwar dieses süße Wesen:
Die Auktion läuft bis Samstag, 3. September 2011, 20:00 Uhr.


Den zweiten Knuddelbären könnt ihr hier auf dem Blog ersteigern:

Die Regeln: Gebote bitte NUR unter diesem Post abgeben und auch nur, wenn ihr euch ganz sicher seid, dass ihr das Geld spenden wollt. Diese Auktion geht bis Sonntag, 4. September 2011, 20:00 Uhr. Das Geld sollte bitte bis spätestens eine Woche nach Auktionsende bei mir eingehen, damit ich es am 17. September in Rostock übergeben kann.

Viel Spaß beim Bieten ;-)

Dienstag, 23. August 2011

mein Geburtstag und das Ende dieser Chemo



Am Freitag, 5. August 2011 bin ich 20 geworden. Ich habe eine Zeit lang gedacht, ich würde meinen Geburtstag nicht mehr erleben, umso mehr freue ich mich, es doch so weit geschafft zu haben. Irgendwie ist das komisch, ich weiß auch nicht, wie ich das beschreiben soll... Groß gefeiert haben wir an diesem Tag nicht, wir waren mit Kuchenbacken beschäftigt. Ich weiß ja nicht, wie es bei euch steht, aber seit frühester Kindheit gehört für mich zum Backen - egal ob Kuchen oder Kekse - auch das Teignaschen dazu, besonders bei Zupfkuchen :3
Vermutlich bekam ich deshalb abends Magenkrämpfe mit Extra in Form von Erbrechen... yippie. Das war ungünstig, vor allem, da wir Besuch von Bekannten hatten. So schlecht es mir ging (es hielt sich aber noch in Grenzen) wäre es doch blöd gekommen, alle kurz nach Ankunft wieder wegzuschicken. Also biss ich die Zähne zusammen und hielt durch. Gegen 23:00 Uhr hab' ich dann alle rausgeschmissen, weil wir am nächsten Tag relativ früh raus mussten.

Samstag, 6. August 2011: Die Alice-im-Wunderland-Motto-Party. Im Gegensatz zum Vorabend ging es mir an diesem Tag super. Meinen Gästen weniger, denn nacheinander kamen sie und fragten nach Schmerztabletten, bis mein Ibuprofen-Bestand Tiefstand erreichte. Es war erst drückend heiß, dann heftiger Regen, ich glaube, dieser Umschwung machte ihnen zu schaffen. Ansonsten lief alles mehr oder weniger wie geplant, das Essen war lecker, die Aktionen wurden durchgeführt.

Sonntag, 7. August 2011: Wer mich kennt, weiß, was ich für ein Morgenmuffel bin. Trotz allem bin ich eine Muddi und ich verwöhne Menschen, die ich gern habe. Deshalb wurden diejenigen, die bei mir übernachtet haben very special geweckt. Ich habe frische Waffeln gebacken und bin dann zu jedem einzeln mit einer warmen Waffel und einem/r Cafe au Chocolat/Caramel Macchiato/heißen Schokolade und habe ihn geweckt. Dafür habe ich sogar einen Heiratsantrag bekommen =) Vielleicht sollte sie das ihrem Freund nicht sagen...
Nachmittags, als alle weg waren und es ruhig wurde kamen die Magenkrämpfe zurück.

Montag und Dienstag plätscherten so vor sich hin, bargen aber auch eine Menge Aufräumarbeit. Ihr glaubt nicht, wie schlimm die Wohnung aussah!

Am Mittwoch, 10. August 2011 zog ich dann wieder ins Krankenhaus ein für den zweiten Teil des Blocks (Teil eins lief ja vor meinem Geburtstag) und da habe ich Frau Dr. mal gefragt, wie lange wir de Spaß mit der Chemo noch betreiben, zumal ich ja momentan frei von aktiven (sichtbaren) Tumoren bin. Ihrer Auskunft nach würden wir maximal noch bis zum Ende des Jahres weitermachen und dann weitergucken. Der Doc berät sich nun mit der Studienleitung, wie wir mit mir weitermachen, ob es eine Erhaltungstherapie via Tabletten oder eine Therapie mit Tabletten und intravenösem Gedöns gibt. Dazu demnächst mehr, wenn alles abgeklärt ist.

Ansonsten ärgere ich mich mit meinen Fingernägeln rum, denn nach der Unterhautentzündung wird das tote Gewebe abgestoßen, also sind meine Fingernägel nur noch zur Hälfte verankert, weshalb ich verdammt aufpassen muss, sie nicht aus Versehen abzuhebeln *Autsch*

So, genug Gruselgeschichten für heute, Kinder. Nun ab ins Bettchen, husch husch ;-)
Liebste Grüße
eda :-*

Donnerstag, 18. August 2011

Schmerzen - und die Angst, dass es ein Rückfall ist



Mittwoch, 27. Juli 2011: Wiedereinzug ins Krankenhaus, yippie. Wie gewohnt habe ich einen Ausflug in die Rostocker Innenstadt gemacht, um mir die Zeit zu vertreiben. Mit dabei war Steffy, meine Cousine. Sie und ihre Schwester waren bei uns zu Besuch für ein paar Tage, also zogen wir gemeinsam durch die Läden.

Donnerstag, 28. Juli 2011: Chemo-Day, wie immer. Außerdem fuhr Mamma endlich in Urlaub. Endlich, weil wir uns ganz einfach schon viel zu lange auf der Pelle sitzen. Edlich, weil sie sich seit zwei Jahren kaum weg traut, weil sie Angst hat, es gebe einen Notfall, wenn sie nicht da ist. Sie ist mit ihrer Schwester und deren Mann nach Bayern gefahren und wir hatten zum Austausch dann die beiden Mädels hier.

Am Freitag ging's dann ganz klassisch nach Hause.

Da Steffy und Sarah, meine Cousinen, nicht zu uns gekommen sind, um sich die Wohnung von innen anzuschauen wollten wir am Sonntag, 31. Juli 2011 in einen Kletterwald fahren. An den Vortagen hatte es fast ununterbrochen geregnet und nun hatten wir endlich Sonne, also fuhren wir frohen Mutes los. Leider wurden wir an der Kasse ausgebremst, denn der Kletterwald hatte wegen Überschwemmung geschlossen. Ich war zugegebenermaßen etwas verärgert, weil das nicht aktuell auf der Homepage stand, muss mir aber auch eingestehen, dass ich mir das auch selbst hätte denken können.
Wir beschlossen, ein Ausweichmanöver nach Warnemünde zu fahren. Mit einem Buch und Cappuccino ließ ich es mir gut gehen, während der Rest sich für eine Stunde auf einem Tretboot austobte. Als sie schließlich fertig waren, wollten wir los und ich musste zahlen. Leider haben Kellner die Angewohnheit, mich zu übersehen (warum auch immer), sodass Anja auffällig mit dem Arm wedelte und winkte und "hallo...hallo...hallo" rief. Der Kellner kam auch sofort, gab ihr die Hand und sagte: "Hallo, na? Wie geht's dir?" und sie antwortete im Plauderton: "Jioar, gut soweit, und dir?" und ihm ging's auch gut. Das hat mich so überrascht, dass ich 'ne gute Minute sprachlos von einem zum anderen guckte. Später darauf angesprochen, ob sie ihn kenne meinte sie: "Nö." Das war der Brüller des Tages.
Wir fuhren zurück nach Hause und alle Autofahrten an diesem Tag tätigten wir, da es so warm war mit offenen Fenstern. Alle fünf Minuten fragte ich jemand anderes, ob er sein Fenster bitte hochkurbeln könne, da ich keine Lust auf eine Erkältung hatte. Ich kam mir wirklich vor wie ein quengeliges Kleinkind. "Sind wir bald dahaaaa?" "Mammaaaa, ich muss maaaal!" "Ich hab Hungeeer!" "Sind wir jetzt bald dahaaa?" "Und jetzt?"
Nachts, bis auf Nicole schliefen wir alle in einem Zimmer, beglückte mich eines der Mädels mit Geschnarche, woraufhin ich ins Wohnzimmer auf die Couch zog.

Am Montag, 1. August 2011 wachte ich früher als gedacht auf und durfte feststellen, dass ich starke Schmerzen in der linken Achselhöhle hatte. Ihr könnt euch meine Panik vorstellen, dass es ein neuer Tumor ist. Ich habe sofort alles abgetastet, konnte aber keinen Knoten finden. Das hätte mich beruhigen können... hat's aber nicht. Mittlerweile bin ich sehr kreativ, was sowas angeht. Ich verlegte den befürchteten Tumor gedanklich einfach an die Innenseite der Rippen und drehte weiter durch, rief dann auf Station an und sagte Bescheid, was grade los ist. Aufgelegt und erstmal Dammbruch: ich stand in der Küche und heulte wie blöd. Im Hinterkopf habe ich monatelang irgendwie darauf "gewartet", dass etwas passiert. Im Februar sagte man mir noch, dass ich vielleicht nur noch ein paar Monate zu leben habe und seitdem "warte" ich förmlich darauf, dass etwas passiert.
Nun, ich fuhr in die Klinik und ließ mich durchleuchten. Eine Röntgenaufnahme und ein Ultraschall später war klar: das ist nichts ungewöhnliches zu sehen, alles gut soweit. Wir vermuten, dass es einfach eine Kombi aus Nachts verlegen und Zugluft war, die einen Nerv gereizt oder eine Verspannung ausgelöst hat, denn schon am nächsten Tag war der Schmerz so gut wie weg. Sowas wird mich wohl mein Leben lang ärgern: wenn etwas wehtut, gerate ich in Panik.

Am Mittwoch, 3. August 2011 holten wir unseren Kletterwaldausflug nach, leider ohne Nicole, die musste arbeiten. Nicht, dass einer denkt, ich hüpfe in den Bäumen rum. Da schaffe ich höchstens den kinderparcour und liege dann hechelnd am Boden. Ich habe Muddi gespeilt und rannte mit der Versorgungstasche durch die Gegend, während die anderen drei durch die Bäume sprangen. Ein Mitarbeiter fragte mich dann noch, warum ich denn nicht mitklettere (ich hatte an dem tag nur Mütze auf) und ich antwortete ihm, dass ich das Kräftemäßig nicht schaffen würde, worauf er meinte: "Ja, ich seh's." Wie sich herausstellte, hatte seine Mutter Brustkrebs und so unterhielten wir uns die drei Stunden lang, die die anderen kletterten.

Das für heute erstmal, morgen oder übermorgen gibt's dann Teil zwei =)
eda :*

Mittwoch, 17. August 2011

Altes Spiel, neuer Kandidat: Daniel braucht einen Stammzellenspender


Daniel ist 10 Jahre alt und liebt das Angeln wie kein Zweiter.
Er hat Leukämie, eine Mischung zwei verschiedener Arten von Leukämie, die in seinem Körper mutierten und nun hat er eine Dreifach-Leukämie. Bisher sind in Deutschland erst zwei Kinder davon betroffen gewesen, nur eines davon wurde wieder gesund. Nach monatelanger Chemo hat Daniel immernoch zu viele Krebszellen im Körper, die mit einer verschärften supermegadollen Chemo bekämpft werden sollen. Leider wird dabei sein komplettes Knochenmark zerstört, weshalb er unbedingt einen geeigneten Stammzellenspender braucht. Bislang gibt es keinen passenden Spender in der Datenbank und deshalb möchte ich erneut dazu aufrufen, sich registrieren zu lassen, wer es noch nicht ist.
Man kann sich im Alter von 17 bis 55 Jahren typisieren lassen (bis die 17er volljährig werden können sie noch nicht spenden, werden aber schon in die Datenbank aufgenommen). Entweder man geht zu seinem Hausarzt, zu einer der vielen Deutschlandweiten Typisierungsaktionen (z.B. am 17. September in Rostock) oder ganz bequem per Wattestäbchen. Dazu findet ihr auf www.dkms.de alle Infos, die ihr braucht.

Jede einzelne Typisierung kostet die DKMS 50 Euro und wer sich schon für den guten Zweck pieken lässt, bezahlt sicher ungern noch 50 Euro dafür. Mit einer Geldspende kann man einiges bewegen und ermöglicht der DKMS die reibungslose und lebensrettende Arbeit. Möglichkeiten gibt es genug: organisiern Spendenläufe an eurer Schule/Uni, veranstaltet ein Benefizkonzert (wie an meiner Schule für unsere Station bereits geschehen), wünscht euch zum Geburtstag oder zu Weihnachten mal keine Geschenke für euch sondern Spendengelder...

Und wer will, kann Daniel auf Facebook besuchen. Gebt im Suchfeld "mini Belle" ein, dann könnt ihr regelmäßig Updates lesen und das ein oder andere Bild von Angelausflügen bewundern, denn wenn die Werte mal einigermaßen gut sind, gehen er und sein Papa angeln.

Das für heute, liebe Leute ;-)
eda :*