Sonntag, 27. Februar 2011

Stuttgart Teil 4 (14.-16. Februar 2011) Es wird nicht besser



Montag, 14. Februar 2011:
Happy Birthday, Paul! Alles erdenklich Gute zum 3. Geburtstag...
Und nun zurück zum Ernst des Lebens: Ich hatte mal wieder einen Besuch beim Prof offen und saß mit meiner Akte auf'm Flur und wartete so vor mich hin, als ich mir dachte, ich könnte ja mal meine Akte durchforsten. Da ich ja nicht schon genug Sorgen hatte, kam eine Bemerkung der Radiologie über einen auffälligen Lymphknoten in der linken Achsel grade Recht. Da bin ich echt wütend geworden und als der Prof mich reinholte, sprach ich ihn darauf an. Er war ganz verdutzt und meinte, er wüsste von nix. Suuuper... mein behandelnder Arzt vor Ort hat keinen Schimmer, was bei mir so los ist, das ist wie ein Sechser im Lotto, wenn man den verdammten Tippschein verloren hat. Er setzte sich mit dem Strahlemann von der Radiologie (Wortwitz) in Verbindung und konnte dann glücklicherweise so'ne halbe Entwarnung geben: der Lymphknoten wäre zwar auffällig groß, zeigte im MRT aber keine auffällige Kontrastmittelaufnahme. Also muss der nur beobachtet werden, nichts Dramatisches.
Dann brachte ich die Beule an meinem Hals zur Sprache und er eröffnete mir frei heraus, dass das eine Sache der Rostocker wäre und er in Stuttgart nichts weiter daran machen würde. Gut, dass ich mich nicht mit meinem Problem allein gelassen fühlte.
Nachmittags ging ich dann runter zur Kasse, um das Internet verlängern zu lassen. Zu meinem große Glück war die Kasse geschlossen. Öffnungszeit: von 8-12 Uhr. Verarschen? Tut mir ehrlich Leid, wenn ich mittlerweile leicht aggressiv wirke, ich weiß auch nicht, woher das kommt... Ich habe mir dann, wo ich ja schonmal unten war, ein Eis gekauft - Frustessen. Dann kam mir der Gedanke, dass die Thekendame ja vielleicht auch gewisse Macht über das Internet haben könnte und ich ging hin, um nachzufragen, als der Internetmensch grade hinter meinem Rücken langschlich. Ich bestellte eine Internetverlängerung und er wollte mir weitere 15(!) Euro für sieben Tage abknöpfen. Da tat ich ein wenig naiv und sagte ihm, ich würde aber nur noch fünf Tage bleiben, das wäre ja blöd. Muhahaha... ich bekam Internet für 10 Euro, ich böses Mädchen.
Auf dem Weg nach oben traf ich dann den unglaublich einfühlsamen Arzt des vorangegangenen Abends *hust*, der mich fragte, ob er mir noch irgendwas verschreiben solle, ob ich etwas zum Schlafen bräuchte. Na wenn's danach geht: immer -.-
Die nächste Überraschung, als ich in's Zimmer komme: ich "darf" umziehen, von unserem 5-er Zimmer in ein Doppelzimmer zu einer 70+. Egal, wo ich dieser Tage hinkam, ich senkte den Altersdurchschnitt drastisch. Außerdem hatte ich seit Tagen einen eher unangenehmen running Gag mit einem Mitpatienten. Mag sein, dass ich paranoid bin - okay, ich bin paraniod - aber egal, wo ich hinging, er war ganz zufällig auch da. Ich hätte mich geschmeichelt gefühlt, wäre es jemand gewesen, der sich altersmäßig zwischen 19 und 29 bewegt hätte, aber ein Kerl Kathegorie 50+ ? Uääärgh...muss nicht sein.
Und meine Entdeckung des Tages: in der Caféteria des Krankenhauses gibt's Alkohol O_o

Dienstag, 15. Februar 2011:
Ich hatte mich schon am Vortag etwas gewundert, warum es etwas an der Austrittsstelle des Katheters zieht, bis ich bemerkte, dass die Schlaufe, die wir sicherheitshalber immer kleben, sich aufgelöst hatte, sodass ich im Prinzip jede Bewegung des Schlauches fühlte. Also war ganz klar ein Pflasterwechsel angesagt. Problem an der Sache war nur, dass auf Stationen für Erwachsene nicht alle Tage ein Hickman-Katheter daherkommt, sodass ich das Personal anleiten durfte.
Ach, erwähnte ich eigentlichs chon, dass ich ständig am Kloputzen war? Ich hätte wirklich Geld dafür verlangen sollen. Es gab für uns nur ein Gemeinschaftsklo und somit musste ich mir die Toilette mit teilweise senilen (nicht böse gemeint) und/oder rücksichtslosen Omis teilen, die Flecken hinterließen, von denen ich lieber nicht wissen will, was genau das ist. Glücklicherweise gab es dort eine große Flasche Desinfektionsmittel, das in diesen Tagen mein bester Freund wurde.

Mitwoch, 16. Fabruar 2011:
Verbandswechsel beim Prof *yay*, denn er kümmert sich. Insgeheim hatte ich immernoch die Hoffnung, die blöde Drainage loszuwerden, das konnte ich mir aber ziemlich schnell wieder abschminken. Bis Montag sollte die noch drinbleiben.
Beim Pflasterabziehen war er echt nicht zimperlich... ich aber. Ich erklärte ihm, dass ich ein Weichei bin und er war so gütig, Benzin zum Pflasterlösen zu nehmen. Ich wäre trotzdem beinahe vom Behandlungstisch gekippt, denn die durchsichtigen Pflaster, die direkt auf den Nähten klebten, fanden das Benzin nicht so beeindruckend wie die normalen Stoffpflaster. Als alles ab war, sollte ich mich aufsetzen und er begutachtete das Ergebnis. Ich sollte es ihm gleichtun, musste aber kneifen, weil ich's nicht so mit Wunden usw. habe. Ehrlich, ich habe kein Problem damit, mich aufschneiden zu lassen, aber wenn's um's Fädenziehen oder um frische Wunden geht... zum Glück hatte er resorbierbares Nahtmaterial genommen, sodass ich einfach nur warten muss, bis sich der Faden von selbst aufgelöst hat.
Nun darf ich Tag und Nacht immerzu einen BH tragen. Sechs Wochen lang, damit dich nichts verwächst und die Form schön bleibt. Mädels, ihr wisst wovon ich spreche, Jungs: tagsüber sind BHs unsere besten Freunde, nachts allerdings sind sie so überflüssig wie ein Sandkasten in der Wüste. Außerdem werden alle Schläuche immer so gelegt, dass der BH-Bügel auf die Austrittsstelle drückt; das ist beim Katheter so und leider Gottes auch beim Drainageschlauch - tut ja nur mir weh, kein Ding, liebe Chirurgen...

Freitag, 25. Februar 2011

Stuttgart Teil 3 (11.- 13. Februar 2011) - Nach der OP und Verdachtsmomente



Freitag, 11.Februar 2011:
Gegen halb zehn bekam ich unerwarteten Besuch vom Prof. Er war ziemlich verwirrt, dass ich so gut drauf war, denn seiner Erfahrung nach ist es so, dass die Leute am Tag der OP eh' nicht zu gebrauchen sind, am ersten Tag danach sehr nachdenklich und auch weinerlich sind und am zweiten Tag nach der OP schon wieder durch die Gegend laufen. Ich habe da wohl etwas ausgelassen, aber ich vermisse den Depri-Tag auch nicht sonderlich.
Ich war jedenfalls scharf darauf, zu erfahren, wann ich denn die blöde Drainage loswerde. Das ist so ein Schlauch, der Wundflüssigkeit und Blut aus der operierten Region abfließen lässt, damit sich keine unschönen Gnubbel bilden und die Wundheilung begünstigt wird. Er nahm mir da jegliche Hoffnung, dass ich das Ding schnell loswerde, da er in dieser Hinsicht sehr pingelig ist. Nach der Regel 0+3 bedeutet das: wenn nichts mehr rauskommt (0) wartet man noch 3 Tage, dann kann gezogen werden. Yippie. Alle Schläuche, die an meinem Körper verlegt werden, liegen immer so, dass der Bügel vom BH draufdrückt. Schmerzhafte Sache. Und ich muss ganze sechs Wochen lang Tag und Nacht einen BH tragen, damit sich nichts verwächst und das Ergebnis bestmöglich aussieht. Außerdem sagte er noch, dass der Pathologiebefund vorraussichtlich Mittwoch oder Donnerstag kommen würde. Na super.
Auf meinem Zimmer hatte ich dann auch noch sehr viel Spaß *hust*
Meine türkischstämmige "Mitbewohnerin" hatte Besuch. Von ihrer Familie. Die mit 12 Leuten auf einmal kommen mussten. Danke. Alle quasselten durcheinander und taten fast so, als wäre sie totkrank, dabei hatte sie "nur" eine Schilddrüsen-OP. Meine Bettnachbarin hatte übrigens die gleiche OP wie sie und war schon wieder relativ aktiv... Die hatte übrigens vor zehn Jahren ein Mamma-Karzinom, also das, was im Volksmund Brustkrebs genannt wird. Ihr Mann kam sie am Tag nach der OP besuchen und brachte ihr einen kleinen Topf mit Schneeglöckchen, die er selbst im Garten ausgegraben hat. Ooooooooh, wie süüüüüß. Wie neidisch ich da war...
Ich fragte dann nach Schmerzmitteln und die Station war hoffnungslos überfüllt, sodass die Schwester zu mir sagte, sie würde in 15 Minuten nochmal wiederkommen. Sie hat mich letztendlich vergessen. Genauso wie meine Bettnachbarin von den Ärzten vergessen wurde. Sie wartete geschlagene 5 Stunden darauf, ihre Flexüle gezogen zu bekommen.
Von der Krampfader auf der anderen Seite des Zimmers bekam ich selbstgestrickte Socken geschenkt :D

Samstag, 12. Februar 2011:

Aus meiner Drainage kam fast nichts mehr und ich wurde sie trotzdem nicht los, das war deprimierend. Ansonsten versuchte ich, ohne Schmerzmittel auszukommen, da ich dachte, es wäre nur die Drainage, die drückt, letzendlich habe ich mir dann doch was bestellt und durfte zur Strafe (wofür auch immer) eine Stunde warten.

Sonntag, 13. Februar 2011:
Mamma und verabschiedeten uns voneinander. Sie musste am nächsten Tag zurück nach Hause, denn ursprünglich war nur eine Woche Aufenthalt geplant und demzufolge war mein pflegebedürftiger Bruder auch nur für eine Woche in einer Pflegeeinrichtung angemeldet.
Ich habe es wahrscheinlich unbewusst schon gemerkt, jedenfalls stellte ich zu meinem großen Entsetzen fest, dass sich dort, wo am Hals der Tumor entfernt worden war eine gut fühlbare Beule gebildet hatte. Ihr könnt euch das sicherlich ganz gut vorstellen, es folgten eine Panikattacke und ein ausgewachsener Heulkrampf. Ich war einfach komplett überfordert und fühlte mich ziemlich alleine. Der Arzt, der gerufen wurde, um sich das anzusehen war auch keine Hilfe. Er meinte, es wäre doch genauso gut möglich, dass ein Lymphknoten aufgrund einer Entzündung angeschwollen ist. Klar. Ohne Entzündung. Er verschrieb mir ein Beruhigungsmittel und ging. Ich schlief diese Nacht schlecht, aber ich konnte immerhin schlafen.

Samstag, 19. Februar 2011

Stuttgart Teil 2 (10. Februar 2011) - Der Tag der OP



Donnerstag, 10. Februar 2011:
Irgendwann in aller Herrgottsfrühe platze eine Schwester ins Zimmer. Sie redete mit mir, maß Blutdruck und Temperatur und ging wieder. Ich schlief seelenruhig weiter und wurde erst 9:20 Uhr wach. Da fiel mir dann wieder ein, dass ja noch ungeklärt war, wann ich die zweite LMAA-Pille nehmen sollte. Auf Nachfrage sagte die Schwester mir, ich solle sie erst nach meinem Besuch beim Prof nehmen und auch, dass sie mir das am Morgen schonmal gesagt hatte.
Um 10:15 Uhr hörten Mamma und ich dann den Beitrag mit meinem Interview im Internet per Livestream. Leider habe ich bisher keinen Link o.Ä. gefunden. Auf meine Mail antworten die Leute beim NDR bisher nicht und in der Mediathek ist auch nichts zu finden.
Dann wurde ich auch schon zum Prof geschickt, um mich anmalen zu lassen (also um die OP-Markierung vorzunehmen). Was ich nicht wusste: dazu sollte noch eine Mammographie gemacht werden. Ich stellte mir grade vor, wie verstrahlt ich nun eigentlich sein müsste, als jemand das Wort "Nadel" gebrauchte. Wenn's um Nadeln geht, ist bei mir ja alles vorbei, also fing ich sicherheitshalber schonmal an, zu heulen. Dann wurde mir versichert, dass die Nadel in Verpackung auf die Brust geklebt werden würde, also entspannte ich mich wieder etwas. Nach der Nadel-Aufnahme allerdings ließen sie die Katze aus dem Sack: sie würden eine zusätzliche Markierung implantieren, um sich bei der OP besser orientieren zu können. Da war's vorbei mit mir. Haltlos schluchzend saß ich auf einem Hocker und versuchte einfach nur, das Atmen nicht zu vergessen. Nach einer örtlichen Betäubung haben sie mittels Kanüle einen Draht eingeführt, die Lage kontrolliert und dann die Haken ausgefahren. Ja, ihr lest richtig: Haken! Auf den Röntgenbildern sieht das fast wie ein Anker aus. Ich habe nichts davon gespürt, aber seelisch war ich reif für die Geschlossene.
Sobald ich mich "beruhigt" hatte, ging ich nach oben ins Zimmer, zog meine OP-Kluft an (sexy Nachthemd, wir erinnern uns) und nahm meine LMAA-Pille. Nach kurzer Zeit fiel es mir schwer, die Augen überhaupt noch aufzuhalten. Mamma hat mir erzählt, dass der Prof sogar nochmal da war, um zu gucken, ob ich mich von meinem Aussetzer erholt habe, aber daran habe ich überhaupt keine Erinnerungen mehr.
Um ca. 13:00 Uhr ging es für mich dann in die OP-Vorbereitung. Ich kann da ja jetzt Vergleiche ziehen, da ich schon ein paar OPs hinter mir habe: in Stuttgart sind die Leute echt am entspanntesten. Ich wurde verkabelt usw., der Prof rannte schon in seiner OP-Montur hin und her und fragte, wie's steht, wir haben noch'n paar Witze gemacht und kurz nachdem's Sauerstoff gab und ich vermeldete, dass die Maske ekelhaft riecht gab's das Narkosemittel und ich döste weg. Vielleicht bin ich auch in dieser Hinsicht gestört, aber ich mag es, von dem Zeug wegzudämmern. Krank -.-
Wirklich wach geworden bin ich erst gegen 17 Uhr wieder. Mamma war nicht da und ich fragte mich, ob sie da war, als ich von der OP wiederkam. Ich trank Eistee, um meine Kehle wieder in Gang zu bringen und ging dann kurz vor 19:00 Uhr auf Klo (am Arm eine Schwester) und als ich wieder in meinem Bett ankam übergab ich mich zur Feier des Tages erstmal ordentlich, allerdings unspektakulärerweise mit Ankündigung und in eine Schüssel. Dann saß ich allerdings eine geschlagene halbe Stunde mit der Schüssel vor der Nase im Bett, da die Schwester sich verdünnisiert hatte, aber "gleich" wiederkommen wollte. Als sie nicht wiederkam zog ich dann doch den Klingelknopf vor, statt weiter diesen Ausblick zu genießen. Sie hatte mich tatsächlich vergessen. Mich. Wie kann sie nur?! ;-) Ich hab' dann zwei Stücken Zwieback bekommen und ein wenig geknabbert und Eistee getrunken. Das Gute am OP-Tag ist, dass ich super schlafen kann. Da ich meinen Blick nicht auf scharf stellen konnte und alles vor meinen Augen verschwamm, egal wie sehr ich versuchte, mich darauf zu konzentrieren, ergab ich mich ziemlich schnell und schlief nach einer Dosis Schmerzmittel ein.

Mittwoch, 16. Februar 2011

Stuttgart Teil 1 (7.-9. Februar 2011) - Vor der OP



Montag, 7. Februar 2011:
Um 9:55 Uhr ging's los. Meinen Magen fühlte sich an, als würde ich ihn, aufgeblasen mit Helium, an einer Schnur wie einen Ballon mit mir herumtragen. Im Abteil gab es auch gleich einen Grund zur Freunde: einige Reihen weiter saß ein Mann, der so überaus großzügig war, seine Bazillen mit uns allen zu teilen. Die Bahn hielt sich für witzig und schaltete die Lüftung ein, damit alle etwas davon haben. Er hustete fast ununterbrochen die ganze Zugfahrt bis zu unserem Umsteigebahnhof, also geschlagene vier Stunden.
Dieses Mal sind wir sogar im richtigen Zug Richtung Stuttgart gelandet und fanden uns 18:23 Uhr am Bahnhof ein. Wir nahmen uns ein Taxi zum Hostel und der Taxifahrer hat uns so richtig verarscht - ich bin mir sicher! Klar, die S21-Demos haben ein mittelschweres Verkehrschaos verursacht, aber er ist scheinbar quer durch Stuttgart gefahren. (Mamma hat den Verdacht später erhärtet)
Im Hostel haben wir uns unseren "Begrüßungsdrink" zu Gemüte geführt, ich habe noch fix das Internet beehrt und dann ging's ab ins Bettchen. Einschlafen war allerdings harte Arbeit, denn wir hatten unser Zimmer zur Straße raus. Yippie.

Dienstag, 8. Februar 2011:

Bin ich wirklich um 5:40 Uhr aufgestanden? Oh mein Buddah, ich bin tatsächlich so früh aufgestanden und habe es auch noch überlebt! Warum diese waghalsige Aktion? Ich sollte laut meinem Doc schon um 7:30 Uhr in der Klinik antanzen. Mit'm Taxi hingefahren, da ich angesichts dieser Uhrzeit, meines Zustandes, meines Gepäcks und sicherlich noch anderer weltbewegender Dinge (keine Ahnung, Gehirn war auf Standby - noch zu wenig Kaffee) zu nichts anderem in der Lage war. In der Klinik angekommen fiel mir ein, dass ich absolut null Ahnung hatte, wohin ich eigentlich musste und entschloss mich, der Thekendame einen Besuch abzustatten. Sie war aufgrund der Informationslage aber auch nicht besonders hilfreich sodass ich mich bei der Anmeldung meldete, da ich ja eh' stationär aufgenommen werden sollte. Für die Anmeldungsleute beginnt der Tag aber erst um 8 Uhr, ergo warten. Nummer ziehen, warten, bis die aufgerufen wird und hinein ins Vergnügen. Die Dame war zunächst auch leicht verwirrt, ich wurde dann aber doch aufgenommen.
Oben angekommen: ich habe noch kein Zimmer. Das war aber auch klar, da sie ihre Patienten wohl kaum zehn nach acht rausschmeißen, nur weil ich so früh auf der Matte stehe. Also ging ich meinem allerliebsten Hobby nach: warten. Damit's nicht zu langweilig wird, durfte ich zwischendurch zum EKG und zur Anästesieaufklärung. Die EKG-Schwester ist komsich. Also sie sieht aus wie Gnomi mit der Frisur von den Beatles, allerdings in schwarz:
Gruselig, diese Ähnlichkeit...
Na ja, jedenfalls hielt sie mich zunächst für unhöflich, weil ich meine Mütze aufließ, ich erwiderte dann, dass es sonst ziemlich kalt werden würde an der Glatze. Ich traf sie an dem Tag noch fünf oder sechs Mal und sie fragte jedes Mal, wie's mir geht und wünschte mir alles Gute.
Zurück auf Station durfte ich endlich wieder meinem Hobby nachgehen und warten.
Dann bekam ich endlich ein Zimmer: vier Betten und ich senkte den Altersdurchschnitt deutlich ;-)
Und dann wieder - na, wer hat's erraten? - richtig: warten. Bis der Prof Zeit für mich hat. Ich schickte meine Mamma erstmal auf Erkundungstour in der Umgebung und kaum war sie weg, kam er auch schon ins Zimmer spaziert und holte mich ab, drapierte mich im öffentlichen Wartebereicht vor seinem Büro und überließ mich meiner Lieblingsbeschäftigung (so viele Umschreibung für "warten" - ich bin gut).
Schließlich schaffte ich es bis in sein Büro und nach kurzem Bla bla tastete er nochmal die Brust ab. Ich weiß nicht, ob ich langsam so richtig gestört bin, aber ich hab irgendwie kein Problem mehr damit, dass die mich da alle begrabschen. Oh-oh... na ja jedenfalls fragte er auf einmal, ob ich zugenommen hätte, meine Brüste würde ihm größer vorkommen als noch im Dezember. Da ich seit Dezember vier Kilo abgenommen hatte, hatte sich das wohl erledigt. Ich äußerte eine Theorie, ein Alien zu sein...
Bei meinem ersten Gespräch hieß es noch, er würde erstmal nur die linke Brust operieren und die rechte erst später angleichen. Erzählte ich schon, dass ich vor den Monaten, in denen ich "dramatisch" ungleich große Brüste haben würde tierische Angst hatte? In diesem Gespräch hieß es dann, er würde gleich beide machen. Angst beseitigt. Die OP sollte aber nicht, so wie ich dachte, am Mittwoch, sondern erst am Donnerstag stattfinden. Informationsfluss für'n Allerwertesten.
Dann nutze ich die Zeit für meine Lieblingsaktivität *hüstel*, da in diesem Krankenhaus scheinbar alles auf Abruf geschieht. So auch meine Mammographie. Ich werde die Unwissenden mal erleuchten: eine Mammographie ist ein Röntgenverfahren extra für die weiblichen Brüste. Dabei legt man die Brust auf eine Platte, in der eine Röntgenplatte steckt (also wo das Bild nachhern drauf erscheint, bzw. gespeichert wird), dann wird von oben eine Platte parallel zur ersten auf die Brust gedrückt (das geschieht alles an einer Maschine, die von einer Röntgen-Lady bedient wird). Jungs, ich sag' euch, das kann ziemlich weh tun! Eigentlich werden Mammographien bei so jungen Frauen vermieden, der Strahlenbelastung wegen, aber bei mir können sie ja wohl keinen Krebs mehr verursachen :D
Ich merke schon wieder, was für einen makaberen Humor ich entwickelt habe, entschuldigt bitte.
Den Rest des Tages durfte ich meinem Hobby widmen, denn eigentlich sollte ich noch durch einen Arzt aufgenommen werden. Chirurgen haben allerdings die Angewohnheit, im OP zu verschwinden, muss 'ne Berufskrankheit sein... deshalb konnte ich nicht raus. *dedümm*

Mittwoch, 9. Februar 2011:
5:45 Uhr war die Nacht zu Ende. Ich hatte stark die versteckte Kamera in Verdacht, als zwei Schwestern mit dem morgendlich-frischen Feingefühl einer Dampfwalze ins Zimmer kamen und lautstark anfingen, die zwei Schilddrüsen (der Einfachheit halber habe ich mir meine Mitpatienten nach OP-Grund gemerkt) für die OP vorzubereiten. Als sie endlich aus dem Zimmer waren drehte ich mich um und schlief weiter. Als ich dann gegen 9:00 Uhr wach wurde, wollte mir eine der Dampfwalzen grade mein Frühstückstablett wieder wegnehmen. Das konnte ich grade noch verhindern. Die wollen tatsächlich, dass ich um 7:00 Uhr Frühstück essen, aber da haben sie nicht mit mir gerechnet... haahaahaha... Ich bin ein unglaublicher Sturkopf (Löwe eben), da gibt es genügend Leute, die das bestätigen können. Ich aß also schnell mein Frühstück, damit sie es mir nicht doch wegnehmen und zog mich an. Bis zum Zähneputzen kam ich gar nicht mehr, denn schon stand eine Schwester in der Tür, gab mir meine Akte und schickte mich zum MRT. Ich liiiebe es, wenn ich als Letzte erfahre, dass ich irgendwo hin muss. Aber zurück zum Thema: MRTs sind nichts Neues für mich, das wisst ihr ja. Dieses MRT hat mich allerdings überrascht: statt auf dem Rücken musste ich auf dem Bauch liegen und es gab zwei Aussparungen für die Brüste. Hängen lassen, das beschreibt's wohl am Besten.
Ich musste zwar mit der MRT-Lady diskutieren, habe meinen Willen aber bekommen: statt mir 'ne Flexüle zu verpassen, benutzte sie den Katheter zur Einspritzung des Kontrastmittels. Ich habe noch nie den Panikball benutzt, weil ich nicht klaustrophobisch oder auf das Kontrastmittel allergisch reagiere, nach ca. fünf Minuten MRT allerdings hatte ich mein erstes Mal (Panikball drücken, nicht, was ihr wieder denkt). Brillianterweise hatte ich vergessen, die Klemme aufzumachen, denn wenn die zu ist, kann die MRT-Lady nichts spritzen. Ich hatte genau den richtigen Zeitpunkt gewählt, denn sie wollte eh' grade reinkommen, um das Zeug zu spritzen.
Zurück auf Station: warten *yay*. Allerdings ließ ich diesmal die Schwestern auch daran teilhaben und ging ihnen mächtig damit auf den Keks, dass ich keine Lust mehr habe, zu warten. Der Prof. musste nämlich noch die OP-Aufklärung mit mir durchgehen. Wir machten einen "Termin" für 15 Uhr aus, dann wollte der Prof. sich Zet für mich nehmen. Erwähnte ich schon, dass ich Chirurgen ganz entzückend finde? Er kam dann um 16 Uhr und holte uns zum Gespräch ab.
Nun erfuhr ich, dass wir uns nun doch wieder auf den ersten Plan konzentrieren würden: nur links, später rechts. Im MRT zeigte sich nämlich, dass der Tumor gar nicht dicht hinter der Brustwarze saß, wie er angenommen hatte, sondern deutlich tiefer. Außerdem hatte ich ich im Dezember gefragt, wie lange ich denn bleiben müsste und er meinte, eine Woche. Normalerweise werden Brust-Op-Leute schon nach zwei Tagen nach Hause entlassen, da sich das bei mir allerdings etwas schwieriger gestaltet, durfte ich länger bleiben. Die neue Information lautete, dass wir auf den Pathologie-Befund warten müssten, bevor er sagen kann, wie lange ich bleibe. Wenn er den vollständigen Tumor rausholen konnte, würde ich erstmal nach Hause fahren und weiter Therapie machen, besteht allerdings der Verdacht, dass noch Zellen drin geblieben sind, werde ich wieder aufgeschnitten und muss demzufolge länger bleiben.
Mamma würde aber trotzdem am folgenden Montag nach Hause fahren, denn mein pflegebedürftiger Bruder sollte aus der Urlaubspflege entlassen werden und außerdem habe ich zwei jüngere Schwestern, die ihre Mutter ebenso brauchen. Ich würde dann wohl später alleine nachkommen.
Gegen 17 Uhr machten Mamma und ich dann noch einen Stadtbummel auf Irrwegen. Die Wegbeschreibung, die mir eine der Schilddrüsen gegeben hatte war leider für den Allerwertesten. Wir liefen zwei Stunden durch die Stadt, Laune sinkend, ich besuchte kurz einen Douglas, Laune steigend, und dann waren wir 19 Uhr wieder auf Station.
Um 22:00 Uhr nahm ich meine erste LMAA (Leck' mich am A****)-Pille. Die Schwester meinte, die zweite müsse ich am nächsten Morgen um 9:00 Uhr nehmen. Ich erwidert, dass man meines Wissens nach dem Einnehmen nicht mehr aufstehen dürfe und sie bestätigte, woraufhin ich ihr sagte, dass es sich dann schwierig gestalten dürfte, 11:30 Uhr zum Anzeichnen runterzugehen. Sie meinte, sie lässt morgen früh anrufen und fragen, wie der Prof es gerne hätte.

Mittwoch, 2. Februar 2011

... da isse wieder.



Montag, 24. Januar 2011:
Nach dem Aufstehen fühlte ich mich noch ziemlich gut, ich war überrascht und überlegte, ob ich wirklich, wie angekündigt, in die Klinik fahren sollte. Dieser Zustand hielt leider nicht lange an:
gegen 14:30 Uhr bekam ich Nasenbluten *yippie* ich war ein wenig erschrocken, denn mein Blut war sehr hell und dünnflüssig.
Um 15:30 Uhr fuhren wir zum Krankenhaus, ich blutete so vor mich hin...
Als wir 16:30 Uhr ankamen tropfte ich immernoch. Mein Kreislauf war so weit abgesackt, dass ich mich nicht mehr alleine auf den Beinen halten konnte. Mamma ging, während ich im Auto wartete, nach oben, um einen Rollstuhl zu holen. Sie kam mit einer Pflegerin zurück, sie verfrachteten mich auf den Rollstuhl und brachten mich auf die Station. Dort war mein Zimmer schon vorbereitet. Irgendwie gelangte ich auf mein Bett, mit Küchenrolle vor der Nase und Nierenschale auf'm Schoß, nebenbei nahm der Doc Blut ab.
17:30 Uhr gab's lecker Thrombos. Meine eigenen hatten sich verkümelt (15). Genauso wie meine Leukos (0,56) und mein HB (4,5)...
Gegen 18:30 Uhr waren die Thrombos durch, meiner Nase war das relativ egal. Erst um 19:00 Uhr hörte ich endlich auf, zu bluten. Und nun?! - HUNGER! Zum Glück wohnt Georgina gleich um die Ecke, denn freundlicherweise belieferte sich mich noch mit Chicken Nuggets und Fertigkuchen.
Nach dem Essen merkte ich erstmal, wie fertig ich eigentlich war. Na klar, nach viereinhalb Stunden bluten ist das ja auch ein Wunder... Über Nacht muste ich an die Überwachung, um meinen Kreislauf zu überwachen, falls dieser zusammenbricht. Und um mich rundum wohl und selbstständig zu fühlen bekam ich wieder mein Töpfchen neben's Bett und musste jedes Mal vorher klingeln.

Am Dienstag, 25. Januar 2011 bekam ich drei Blutkonserven. Durch meinen Nasenbluten-Marathon hatte ich meinen HB auf 3,2 gedrückt, die Leukos waren auf 0,41 gesunken. Ich hielt es für besser, den Tag einfach zu verschlafen.

Am Mittwoch, 26. Januar 2011 holte ich mir noch einen Beutel Thrombos ab. Leider machten sich die Schleimhauttaschen über meinen Weiseitszähnen schmerzhaft bemerkbar, sodass sich die Sache mit dem Essen erstmal erledigt hatte. Ich bekam an dem Tag Besuch von Viola. Wir saßen kaum zusammen, da kam eine Schwester mit der frohen Botschaft, ich müsse das Zimmer wechseln. Ich durfte zu Corinna und ihrer Mutter. Problem: diese Familie neigt zu einem lauten Organ, ich habe aber ein empfindliches Gehör. Außerdem hatte ich Isolation, was sich schwer durchsetzen lässt, wenn die Mitbewohner keine Iso haben.
Bis ca. 20:30 Uhr war die Situation vollkommen okay, meine Mitbewohner waren die erste Zeit noch im Wintergarten, kamen später ins Zimmer und schauten TV und telefonierten mit ihrer Familie. Da kommen wir wieder zum lauten Organ. Ich musste Corinna drei Mal bitten, leiser zu sprechen, weil ich mich gestört fühlte. Sie hatte wohl 'ne OP an de Ohren oder so, denn sie hatte über beiden Ohren Verbände, also dachte ich, sie merkt das nicht und hört auch schlecht und habe sie dran erinnert.
Dan schaltete ich meine Laptop aus und wollte gerne schlafen. Ich habe nun das Problem, dass ich nur schlecht einschlafen kann, erst recht, wenn es nebenbei zu viele Geräusche gibt. Ich bat also darum, den Fernseher leiser zu machen bzw. insgesamt leiser zu sein. In Hinsicht auf das TV-Gerät und die Gesprächslautstärke funktionierte das auch ganz gut, nur nützt mir das nichts, wenn Corinna ständig mit dem sch*** Desinfektionsspray spielt und die beiden mit irgendwelchen Tüten rumknistern. Ich versuchte nun, den Geräuschpegel mit Musik zu übertönen: Stöpsel rein, iPod an, laut. Leider führte das nur dazu, meine Kopfschmerzen zu steigern. Als ich ihn wieder ausmachte, gingen die beiden aus dem Zimmer, soweit ich vorher verstanden hatte, sollte es nochmal Medikamente geben. Ich freute mich schon, dass ich nun Chance dazu bekommen sollte, endlich einzuschlafen... jaah... Pustekuchen, denn sie hatten den Fernseher angelassen. Bis 23:30 Uhr kam ich also nicht umhin, die neuesten Geschehnisse aus dem Dschungelcamp und andere Uninteressantheiten aufzunehmen. Informationszwang, wo es keine Informationen gibt, gepaart mit meinen Schmerzen in Mund und Kopf brachten mich an den Rand eines Nervenzusammenbruchs.
Als sie dann wiederkamen, alles ausmachten und - endlich - auch ins Bett wollten bat ich die Schwester um eine Schlaftablette. Ich war einfach fertig mit den Nerven. Zum Glück herrschte dann Ruhe und ich schlief endlich ein. Zu meinem Leidwesen musste ich dann allerdings mehrmals in dieser Nacht feststellen, dass die Erfindung des Türdrückers zum geräuscharmen Schließen von Türen an Corinna gänzlich vorübergegangen war. Da sie 'nen Pullerbeutel hängen hatte, muste sie alle zwei bis drei Stunden auf Klo, was prinzipiell kein Problem darstellt. Allerdings drückte sie jedes Mal die Tür so zu. Ich stand mehrere Male in dieser Nacht wie eine Eins im Bett, weil ich mich so erschrak.
Entschuldigend kann man vielleicht sagen, dass die beiden es gewohnt sind, alleine im Zimmer zu sein, ohne Rücksicht auf andere nehmen zu müssen...

Am Morgen darauf (Donnerstag, 27. Januar 2011) war ich endgültig fertig mit den Nerven. Ich bin zugegebenermaßen sowieso leicht reizbar, wenn's mir schlecht geht oder ich auch nur Hunger hab, aber diese Nacht war eine wahrhafte Zumutung. Ich machte meinem Ärger Luft, bzw. regte mich filmreif auf, es gab kein Halten mehr. Jede Person, die dem Krankenhauspersonal angehörte bekam nur von mir zu hören, dass ich aus diesem Zimmer raus will. Ich hatte Glück und durfte wieder in das vorherige Zimmer ziehen. Mitten in meinem kleinen Freudentaumel deuteten zwei Schwestern an, es würde sie wundern, dass ich bei steigendem Entzündungswert immernoch keine Antibiose bekäme. Aha? Ich fühlte mich ein wenig verarscht, ganz ehrlich. Worauf wartete der Doc? Darauf, dass ich wieder ganz viele gefährliche Bakterien im Blut habe und eventuell nicht damit fertig werde und mich verabschiede? (Frei nach dem Motto: dramatisiere deinen Alltag) Es kam, als ich Nachmittags Georgina zu Besuch hatte und erklärte, dass er warten wollte, bis ich zumindest auf 38°C hochfiebere, weil sich dadurch bei der Untersuchung meines Blutes die Bakterien leichter differenzieren lassen würden. Witz an der Sache war allerdings, dass ich ja Schmerzmittel bekam, die u.A. auch Fieber unterdrücken. Haa haa... ich lach mich tot. Glücklicherweise übernahm Georgina die Gesprächsführung für mich (acuh wenn ich sowas sonst nicht mag), denn nach dieser äußerst erholsamen Nacht hatte ich keine Nerven mehr für sowas.
Er nahm dann aber schließlich eine Blutprobe und ordnete Antibiose und Neupogen (regt das Knochenmark zu Leukozytenproduktion an) an.

Der Freitagmorgen, 28. Januar 2011 war leider wenig lustig. Ich wachte mit Knochenschmerzen auf. Mein Beckenknochen tuckerte die ganze Zeit, ich fühlte mich wie eine 80jährige. Das kommt durch das Neupogen, denn manchmal, wenn es zu wirken beginnt kann sowas auftreten und da ich ja eh' immer alles mitnehme... Na ja, zumindest brachte Mamma, als sie zu Besuch kam etwas (für mich) Essbares mit. Ihr glaubt nicht, wie schwer es ist, mit kaputter Schleimhaut zu essen... also gab's Milchsuppe. Ansonsten war mein Zustand unverändert, die Schmerzen im Mund die selben wie am Vortag, mit dem einzigen Pluspunkt, dass die Leukos anfingen, zu steigen.

Am Samstag, 29. Januar 2011 habe ich einen Gammeltag eingeleutet und am Sonntag, 30. Januar 2011 wurde ich von Mamma und Anja mit Käsekuchen beliefert *yay* Auch am Montag, 31. Januar 2011 ereignete sich nichts Umweltbewegendes, außer, dass ich mit dem Hintergedanken, möglichst bald entlassen zu werden langsam wieder mobil wurde, sprich: ich lief planlos über die Station.

Am Dienstag, 1. Februar 2011 hatte ich dann Leukos bei 16,0 zu verzeichnen... was will ich mehr?! (Zur Erinnerung: normal ist zwischen 4 und 9) Mein HB war mit 4,8 allerdings immernoch nicht so der Kracher, weshalb ich noch zwei Konserven Blut bekam. Am späten Nachmittag kam Fussel dann noch mit Eis lang und wir quatschten und feierten eine Eisorgie.

Heute, am Mittwoch, 2. Februar 2011 war Entlassungstag. Um 12:00 Uhr ließ ich mich abstöpseln, musste aber noch bis 15:00 Uhr warten, bis ich abgeholt werden konnte. Da bekam ich in der Zwischenzeit einen Anruf von Katharina, der derzeitigen Leiterin des OSKAR Hospiz (Viola und Georgina sind zwei Ehrenamtliche von dort), in dem es darum ging, dass eine Dame vom NDR Radio einen Beitrag über Hospizdienste im Norden zusammenstellt, und neben den Ehrenamtlern gerne auch Patienten befragen möchte. Ich habe mit betreffender Lady auch schon telefoniert. Sie kommt mich morgen besuchen und macht dann ein kleines Interview mit mir. Muhaahaahahaha... wie ich mir grade 'nen Keks freue =) Hoffentlich versabbel ich mich nicht zu doll. Ist zwar nicht live, wäre trotzdem peinlich.

Zum Thema Stuttgart: nächste Woche Montag geht's los, vorraussichtlich Mittwoch die OP. Dazu gibt's den Bericht ja dann, wenn ich zurück bin. SCH****, bin ich aufgeregt!

Liebste Grüße von eurer kleinen Schissbüchs eda :*