Freitag, 17. Dezember 2010

Sooo viel zu erzählen...







Sonntag, 5.Dezember 2010:
Um 9:55 Uhr bin ich in Richtung Hamburg losgefahren (und habe unterwegs noch meine Begleitung Fussel eingesammelt). Die Fahrt war relativ entspannt und wir kamen gegen 12:15 Uhr im Hamburger Hauptbahnhof an. Ich wusste, wir haben ungefähr eine dreiviertel Stunde, bis der Anschlusszug abfährt, habe mir also eine halbe Stunde zum Rumtrödeln gemerkt. Ich wusste außerdem, dass a) es nach Stuttgart geht und b) unser Zug vom Gleis 14 fährt. Auf der Anzeigetafel stand dann ein IC nach Stuttgart, von Gleis 14, Abfahrt 12:46 Uhr. Da war im Prinzip alles dabei, was ich brauchte, also sind wir eingestiegen, ohne vorher den Plan zu checken, den ich von der Bahnfrau vor Reiseantritt habe ausdrucken lassen. Wir saßen also im IC, ärgerten uns, dass wir uns ab Hannover neue Plätze würden suchen müssen, da fuhr der Zug los. Nun kam uns der grandiose Gedanke, mal in das Faltblatt zu gucken und stellten fest: wir kommen erst 20:34 Uhr in Stuttgart an. Wie jetzt?! Ich dachte, wir sollen halb sieben ankommen?
Jepp, ihr habt es sicherlich schon erraten: wir sind in den falschen Zug gestiegen.
Unser ICE wäre eine viertel Stunde später vom selben Gleis gefahren. Danke, Deutsche Bahn. Also mal abgesehen von unserer eigenen Dämlichkeit waren wir aber auch einfach aufgeregt und zwei Züge mit dem selben Ziel mit nur einer viertel Stunde Unterschied vom selben Gleis fahren zu lassen ist gemein. =(
Fussel hat den Schaffner gefragt, ob wir vielleicht in Hamburg-Harburg in unserem ICE umsteigen können. Die geistreiche Antwort: wir hätten in Harburg zwei Minuten Zeit, um auf den Plan zu gucken und es selbst herauszufinden. Na klar...
Wir hatten also zwei Stunden Fahrt extra plus Sightseeingtour durch die Bahnhöfe Deutschlands -.-
Ab Hannover durften wir dann ja auch auf dem Boden sitzen, denn "aus technischen Gründen" fehlten zwei Wagons. Also ich habe nicht mitgezählt, aber ich habe den Doc mehr als einmal dafür verflucht, mich kurz nach einer Ablasie-Phase quer durch Deutschland zu schicken. Aber es ging irgendwie. Wir haben nette Leute kennen gelernt und auf dem Fußboden Karten gespielt.
Mit bei der Bahn üblichen Verspätung kamen wir also 21:00 Uhr in Stuttgart an.
Wir nahmen uns ein Taxi zur Elternwohnung, in der wir diese Nacht verbringen durften. Auf der Fahrt dahin fragte ich den Taxifahrer, ob die Diakonie-Klinik weit weg von der Wohnung sei. Eine halbe Minute lang bekam ich keine Antwort und ich dachte schon, er hätte mich nicht verstanden oder so, aber dann meinte er, es wäre nicht weit. Er fuhr dann freundlicherweise einen Umweg, nur um an der Klinik vorbeizufahren (und mehr Geld rauszuschlagen) und mich noch mehr zu verwirren ("Also zu Fuß könnte ihr die Querstraße nehmen und dann müsst ihr da lang und dann da..."). Die Frau, die sich um die Elternwohnung kümmert war sehr nett, trotz der Störung am Sonntagabend. Fussel und ich haben noch eine kleine Wanderung unternommen, eigentlich, um herauszufinden, wo die Klinik ist. Die haben wir nicht gefunden, dafür aber 'ne Tanke. =) Ich habe mir ein Malzbier gegönnt und dann sind wir auch schon ins Bettchen.

Montag, 6.Dezember 2010:
Am Montag hatte ich um 9:00 Uhr einen Termin beim Prof. Ich habe mich bei der Thekenfrau angemeldet, als sie eine Überweisung vom Doc von mir verlangte. Öhm... wie jetzt?! Ich habe dann einen Wisch unterschrieben, dass ich die Behandlung aus eigener Tasche bezahle, wenn innerhalb einer Woche keine Überweisung eintrudelt... na toll. Ich hab' ja nicht schon genug Sorgen. Ich hab' zuerst den Doc angerufen, der allerdings meinte, er wüsste gar nicht, ob er sowas ausstellen dürfe und wollte schon wieder zu irgendwelchen Erklärungen ansetzen, da hab' ich abgewürgt und gesagt, dass ich es bei meiner Hausärztin versuchen würde. Ich mag' ihn ja gerne, eben weil er so ein Erklär-Bär ist, aber da konnte ich das nicht gebrauchen. Die Sprechstundenhilfe war zwar etwas überrascht, als ich bei meiner Hausärztin eine Überweisung für die plastische Chirurgie einforderte, aber sie machte sich sofort daran, alles in die Wege zu leiten.
Um halb zehn wurde ich dann auch schon aufgerufen. Ich hatte mich eigentlich schon darauf eingestellt, die Thekenfrau zur Weißglut zu treiben :D
Der Prof. ist so'n lieber Opi, da hätte ich mich am liebsten eingehakt und wär' mit ihm 'nen Kakao trinken gegangen. Wir haben das mit dem Kakao natürlich nicht gemacht. Er hat den Arztbrief von meinem Doc gelesen, mir einige Fragen gestellt und dann die Brust nach dem Tumor abgetastet, bzw es versucht. Denn der Tumor ist nicht mehr tastbar. Da fing der liebe Opi dann mit den Gruselgeschichten an.
Damit er im Januar nicht wild drauflos schneiden muss, muss der Tumor "markiert" werden. Dazu wird ein kleiner Metallclip in den Tumor eingesetzt. Na danke! Er hat dann schnell rumtelefoniert und mir einen Termin in Rostock in der Südstadtklinik bei einer Gynakologin besorgt.
Wir haben dann relativ ausführlich über die OP gesprochen:
Zunächst wird nur der Tumor aus der linken Brust geholt. Dabei können bis zu 20% des Volumens verloren gehen. Die rechte Brust wird erst angeglichen (beide werden also kleiner), wenn die Chemo beendet und ich wieder ein vernünftiges Gewicht erreicht habe. Das heißt für mich, zu essen, was das Zeug hält, um mein Gewicht so gut es geht zu halten. Das war erstmal wieder ein harter Brocken für mich. Mal ehrlich: auch wenn es mir die vollständige Heilung ermöglicht, stellt es doch eine große psychische Belastung dar, mindestens ein halbes Jahr mit verschieden großen Brüsten rumzurennen. Das kann man gut kaschieren, aber ich weiß es, und das ist mit 19 Jahren einfach... aargh!
Ich war mit meinem Termin letztendlich so schnell fertig, dass wir schon halb zwölf wieder Richtung Heimat fahren konnten. Die Rückfahrt war dann relativ entspannt.

Dienstag, 7.Dezember 2010:
Ich habe erstmal schööön ausgeschlafen und ein bisschen entspannt. (Neueste Erkenntnis: vom Sitzen bekommt man Muskelkater im Po.) Dann habe ich mich auf das Konzert vorbereitet. Welches Konzert?! Jedes Jahr gibt es ein Weihnachtskonzert von den drei Chören meiner Schule und dieses Jahr hatte ich die Ehre, ein Solo singen zu dürfen. "Gabriella's Song" aus dem Film "Wie im Himmel":

(das ist der original Ton mit Ausschnitten aus dem Film)
Ich hatte das Glück, begeisterte Ärzte und einen verständnisvollen Chorleiter zu haben. Lest euch mal die Übersetzung durch, das ist mein Text.
Das Konzert war wirklich super. Georgina und Viola von OSKAR waren auch dabei. Sie haben uns auch ein Auto organisiert, damit wir das überhaupt so realisieren konnten. Danke dafür, denn sonst hätte Mamma wieder nicht mitkommen können.

Mittwoch, 8.Dezember 2010:
Um 10:45 Uhr durfte ich mich in der Gynakologie der Südstadtklinik einfinden. Ich hatte ja meinen Termin für die Clipmarkierung. Ich saß eine ganze Weile im Wartezimmer, bis ich gegen 12:00 Uhr zur Thekenfrau ging und sie fragte, warum alle, die nach mir kommen, vor mir drankommen. Sie sagte mir dann, dass nur noch eine vor mir dran sein müsste.
Ich war dann auch bald dran. Zunächst haben wir bei einer Sono (Ultraschall) schonmal für Ostern geübt und den Tumor gesucht. Nach langer Suche und einem zusätzlichen Blick auf den ersten Befund haben wir ihn letztendlich doch gefunden. Ich wollte den Clip eigentlich für euch photographieren, aber der war leider in so einer (in meinen Augen) überdimensionalen Nadel drin, die mir die Ärztin leider gezeigt hat. Wo wir wieder bei meinem Lieblingsthema wären: Nadeln -.-
Ich hab' dann eine Lokalanästhesie bekommen und ab da war's mit meiner Ruhe ja wieder vorbei. Aber ich mache mir da auch nicht mehr den Stress, mich zurückzuhalten. Ich heule dann vor mich hin, halte mich aber damit zurück, um mich zu schlagen ;-)
Die Frau Doc hat dann meine Haut ein paar Millimeter eingeritzt und die dicke Nadel eingeführt. Es hat nicht weh getan, aber es gab so 'nen leichten Druck, den man spüren konnte.
Danach bin ich zur Onko gefahren, denn der zweite Block stand an. Dort wartete eine Überraschung: ein ehemaliger Schüler hat zusammen mit einer Konditorei eine Aktion gestartet. Die Onkokinder (und danach auch noch die Kinder von der Chirurgie) durften ein Lebkuchenschloss verzieren, dass dann letzendlich bei Prinzessin Mary von Dänemark landen soll. Also mein persönlicher Eindruck: der Schüler hat diese Aktion nur als Eigen-PR genutzt. Ein Fernsehmensch von einem Lokalsender und ein Zeitungsmensch waren da und der Schüler musste überall mittendrin sein. Er hat sich so richtig überall reingeworfen, hatte ich das Gefühl. Ich mag mich natürlich total irren... ;-)
(Vergrößerung durch Draufklicken)
Hier sind die Konditorei-Mitarbeiter zu sehen. Der "entzückende" Rücken gehört genanntem Schüler. Wie ihr seht, ist da noch der Kameramann, Jenny und Yannick als Künstler.




Hier noch mal Jenny und Yannick mit dem Lebkuchenschloss. Rechts ist auch das fertige Modell der Konditorei zu sehen.





Hier das Kunstwerk von oben...







... und von vorne.







Donnerstag, 9.Dezember 2010:
Die Weihnachtsfeier der Onko. Ich wollte zuerst nicht hingehen, hab's dann aber doch getan. Die Artistengruppe war super, der Clown mies. Soviel dazu =)








Ja, auch der Weihnachtsmann war da. Für die Kleinen gab's Spielzeuge, für die Großen Media Markt-Gutscheine. Hier bekommt Ole sein Päckchen. Rechts ist seine Mutti zu sehen.




Was mir bei dieser Veranstaltung so richtig Pipi in den Augen gemacht hat: Schüler, maximal sechste Klasse möchte ich behaupten, haben unter ihren Mitschülern Spenden gesammelt und haben der Station insgesamt 150 Euro zukommen lassen. Ich finde das wirklich großartig.
Durch die Party hat sich der Beginn meines zweiten Blocks von 11:00 Uhr auf 19:00 Uhr verschoben.

Freitag, 10.Dezember 2010:
Am Vormittag habe ich Besuch von Georgina bekommen. Wir haben ein wenig gequatscht und gegen 12:30 Uhr hat das Vomex mich dann wieder in den Dornröschenschlaf versetzt. Mein Tagesablauf ist wieder von Schlafen, Pullern und ein wenig Essen geprägt.

Samstag, 11.Dezember 2010:
Abends habe ich spontan noch einmal Besuch von Georgina bekommen. Am Vortag haben wir uns u.A. auch über Käsesuppe unterhalten und da hat sie spontan auch welche gekocht und mir sogar etwas gerettet und vorbeigebracht.
eda <3 Käsesuppe

Sonntag, 12.Dezember 2010:
Irgendwie hatte ich ein ungutes Gefühl im Magen. Mir war nicht richtig schlecht, aber nach Essen war mir definitiv auch nicht.

Montag, 13.Dezember 2010:
Ich werde dieses eklige Gefühl nicht los. Dann wurde ich auch noch in den Wintergarten gebeten. Grund war der Besuch von Mitarbeitern der Bundesfinanzdirektion (hat mehr oder weniger auch etwas mit dem Zoll zu tun). Die haben nämlich einen Flohmarkt mit Kuchenbasar veranstaltet und von dem Erlös Weihnachtsgeschenke für die Onkokinder und Hospizkinder gekauft und für die Aktion der Ostsee Zeitung (OZ) "Helfen bringt Freude" Geld gespendet. Ein Artikel darüber war auch am 14. Dezember in der OZ. Ich hoffe, Schwester H. hat daran gedacht, den Artikel für mich aufzubewahren...
Wir haben dazu eine lockere Kafferunde gehabt. Die Leute, die die Idee hatten, unsere Erzieherin, der Doc und eine handvoll Patienten mit ihren Eltern plus dem Reporter der OZ. Die Kinder haben wieder Spielzeug bekommen, für Jenny und mich gab's Gutscheine.

Dienstag, 14.Dezember 2010:
MAMMA HAT GEBURTSTAG!
Eigentlich sollte mein Pullerbeutel noch bis Abends laufen, ich konnte den Doc aber dazu überreden, mich früher gehen zu lassen. Leider musste ich dafür in Kauf nehmen, dass der Pullerbeutel schneller gestellt wird, aber was tut man nicht alles für seine Lieben?!
Wir haben sie dann abends zum Essen ausgeführt. Lecker beim Griechen =)
Danke an dieser Stelle an Viola, die uns hin und zurück gefahren hat, da ich leider Gottes noch eine totale Schlappiwurst bin.

Die letzten Tage habe ich leider eher schlecht verbracht. Ich kämpfe zur Zeit noch mit Übelkeit und Verdauungsproblemen (die übrigens teilweise sehr schmerzhaft sind). Deshalb habe ich seit Mittwoch jeden Tag so weit es mir möglich war an diesem Eintrag gearbeitet. Die zugehörigen Videos kann ich hoffentlich morgen nachreichen.

Ich verbleibe mit den besten Wünschen bei diesem Sch***wetter -.-
eda :-*

Donnerstag, 2. Dezember 2010

Elf Tage Krankenhaus -.-

Nach langer Zeit nun also das ersehnte Update ;-)



Nach meiner Entlassung war ich zu Hause (wer hätte das gedacht?) und habe u.A. an einem Theaterprojekt teilgenommen. Ein Lehrer hat "Romeo und Julia" auf englisch und in einer bearbeiteten Version für Jugendtheater in die Wege geleitet. Dabei wurde ich mehr oder weniger "genötigt", die Juliet zu spielen und prompt war es wieder so, dass die Männer reihenweise vor mir wegliefen... Nacheinander hatte ich sage und schreibe fünf verschiedene Romeos!

Am Donnerstag, 18.November 2010 war ich wieder auf Amulanz und durfte auch gleich für ein paar Stunden da bleiben. Meine Leukos lagen bei nur 0,6 und die Thrombos waren abenteuerlich tief. Ich hatte mich auch schon gewundert, woher das ständige Nasenbluten rührt, aber so war natürlich alles klar (Thrombos sind dafür zuständig, Wunden zu verschließen). Also gab's erstmal 'ne Ladung Thrombos.

Am Freitag, 19.November 2010 bin ich gegen 9:30 Uhr aufgewacht und durfte feststellen, dass ich mich zeimlich unwohl fühlte. Ihr kennt doch sicherlich diese Kopfschmerzen, die man hat, wenn man Fieber hat. Die hatte ich auch. Ich habe dann Fieber gemessen: 36,9°C. Das ist nicht besonders spektakulär, für mich aber schon ein Zeichen. Meine normale Temperatur liegt eher bei 35,nochwas... ich hab' dann eine Ibubeta (gegen Schmerzen und Fieber) genommen und hab' mich wieder schlafen gelegt.
Kurz vor halb zwölf bin ich wieder wach geworden mit *Trommelwirbel* 37,7°C. Mamma hat dann angerufen und mich auf der Onko "angemeldet". 15 Minuten später hatte ich wieder normale Temperatur und mir ging's auch wieder gut. Die Tablette war wohl 'n echter Spätzünder.
Wir lagen aber richtig damit, hinzufahren. Die Leukos lagen bei 0,3 (ab 0,5 abwärts gibt's Isolation, weil die Gefahr, sich 'nen Infekt ect. einzufangen viel zu hoch ist) und die Thrombos waren auch wieder im Keller. Abends habe ich dann auch wieder angefangen, ordentlich zu fiebern.
Aufgrund meiner schlechten Werte war meine Schleimhaut rund um die Weisheitszähne schmerzhaft gereizt und entzündet. Außerdem hatte ich Halsschmerzen. Irgendjemand kam auf die absolut geniale Idee, mir Schmerztabletten zu geben. Tabletten schlucken bei Halsschmerzen. Klar. Wenn's weiter nichts ist...
Ich hab mich aber durchgesetzt und dann Schmerzmittel über den Katheter bekommen (wozu ist der schließlich da?).
Ansonsten habe ich viel geschlafen.

Lieder wirkt sich Schmerzmittel meist negativ auf meinen Kreislauf aus. Nach einem nächtlichen Klobesuch hat's mich umgehauen. Ab da durfte ich wieder meinen Freund, den Schieber neben mir auf einem Stuhl begrüßen. Aber lieber verabschiede ich mich von meiner Würde als dass ich mir den Kopf aufschlage.
In einer Nacht hatte ich dann eine nette Begegnung mit der Schwester. Ich saß im Halbschlaf auf'm Topf und sie kam ins Zimmer. Ich hab dann gesagt "Ich throne.", weil die dann eigentlich wissen, dass sie kurz draußen warten sollen. Diese Schwester störte das in dem Moment nicht im Geringsten. Sie hing schön die Medikamente an, dreht sich zu mir um, guckt mich an und fragt, ob sie mir helfen soll. Ich habe dann gereizt "nein" gesagt, weil ich dachte, dass sie's rafft. Ja, dachte ich... Sie blieb, wo sie war und fragte, ob sie rausgehen soll. Ich war echt kurz vor'm heulen, weil das eine absolut beschissene Situation für mich war. Ich hab bejaht und dann ist sie gegangen. Sie hat den Fehler aber gefunden. Am nächsten Tag hatte sie wieder Nachtschicht und hat sich auch gleich für die dämliche Aktion entschuldigt, weil sie sich selbst gefragt hat, wie es ihr in meiner Situation gegangen wäre.

Ich hab tagelang nichts gegessen außer vielleicht mal 'ne Suppe... Das schlaucht. Und die Schmerzmittel schlugen auch nicht wirklich an, sodass die Ärzte es mit härterem Zeug versuchen wollten. Ich habe dann Morphin bekommen. Leider gottes scheine ich darauf allergisch zu reagieren. Ich habe verdammt starke Krämpfe unter dem linken Rippenbogen bekommen. Also haben wir das Morphin wieder abgesetzt. Wir sind dann wieder auf Dipidolor umgestiegen (ich hab' schonmal davon erzählt, davon wird einem so duselig im Kopf). Davon hatte ich aber nicht viel, weil ich dann Blut bekommen habe.
Dazu gab's erstmal wieder 'n bisschen rumgepieke, weil zwei Katheterschenkel ja nicht genug sind -.- Letztendlich habe ich dann gesagt, wir machen das Schmerzmittel aus, damit das Blut laufen kann. Also kein Dipi, stattdessen wie gewohnt alle sechs Stunden das andere Schmerzmittel, dass auch Fieber senkt. Und am nächsten Tag lief das Dipi grade mal zwei Stunden, aber mir ging's besser, sodass ich es komplett habe absetzen lassen.

Außerdem habe ich mir für diese Therapie vorgenommen, auch mal mit der Psychologin zu sprechen, was wir dann auch getan haben. Es war besser als erwartet. Sie hat meistens genau die richtigen Fragen gestellt, sodass ich meine Position und Sichtweisen hinterfragen konnte.
Ansonsten "habe" ich nun auch zwei ehrenamtliche Begleiter vom Oskar-Verein. Dieser Verein ist von der Diakonie und der Caritas und sie helfen Familien und Patienten mit schweren Erkrankungen. Das können Gespräche sein, aber auch Aktionen und Unternehmungen. Die sind wirklich alle total nett und hilfsbereit. Wirklich tolle Sache.

Am Sonntagabend habe ich dann spontan nochmal gefiebert... War klar, dass mein Körper noch irgendwas startet -.- aber das legte sich wieder.
Am Montag, 29.November 2010 sorgte der Doc dann für Überraschungen. Er eröffnete mir, dass ich nach Stuttgart müsse. Also eigentlich ist es kein MUSS... Aber der Doc in Stuttgart ist wohl DER Spacial-Doc. Er kennt sich mit Brustdrüsengewebe, Rhabdomyosarkomen und plastischer Chirurgie aus, alles, was ich brauche. Der wird im Januar dann auch die OP vornehmen. *Angst*

Am Dienstag, 30.November 2010 durfte ich dann endlich anch Hause. *yay*
Ich bin noch 'ne ziemliche Schlappiwurst, aber das ist klar, wenn man über eine Woche fast ausschließlich im Bett gelegen hat.

Gestern (also am Mittwoch) hatten wir unseren absoluten Tiefpunkt. Mamma hat sich Vorwürfe gemacht, weil sie nicht nach Stuttgart mitkommen kann. Das ist natürlich völliger Blödsinn. Meine Bruder ist schwerbehindert und braucht die Pflege und außerdem habe ich ja noch zwei kleine Schwestern, die Mamma ja ebenso brauchen wie ich. Zum Glück hat sich nun eine Freundin bereit erklärt, mitzufahren.
Fussel, ich wüsste echt manchmal nicht, was ich ohne dich tun sollte. Du bist wirklich unersetzlich! Ich danke dir für alles!

Die Kosten für unseren Trip übernehmen die Kinderkrebsstiftung und der Oskar-Verein.
Das ist sooo eine Erleichterung...

Heute hatten wir dann Besuch von einer der beiden Ehrenamtler von Oskar. Sie war zum Kaffeklatsch hier, und um sich bei Mamma mal vorzustellen (ich kenne die beiden ja schon).

Morgen bin ich dann wieder auf Ambulanz vorgeladen und Sonntag geht's nach Stuttgart. Aber davon erzähle ich euch beim nächsten Mal ;-)

Liebste Grüße
eda :-*

Dienstag, 9. November 2010

Endlich wieder zu Hause...



So, Ladies and Gentlemen, ich bin wieder imstande, mit YouTube zu kommunizieren *yay*
Hier nun also die vergangenen Tage:

Mittwoch, 27.Oktober 2010: Ich bekomme die Diagnose Krebs ein zweites Mal.
Ich werde mir nie wieder an einem 27. einen Arzttermin geben lassen, denn die erste Diagnose bekam ich am 27.April 2010. An diesem Nachmittag hatte ich dann noch eine Knochenzintigraphie, bei der mir eine radioaktive Substanz gespritzt wurde. Ich müsste mittlerweile als Atomreaktor arbeiten können. -.-
Abends bin ich dann auf eigenen Wunsch nochmal nach Hause gefahren, weil ich euch die "frohe Botschaft" überbringen wollte.

Donnerstag, 28.Oktober 2010: Ich kehre auf die Onko zurück.
Ich hatte einen Ultraschall vom Bauch (um chemobedingte Schäden im Verlaufe der Therapie erkennen zu können), ein EEG (funktioniert mein Gehirn noch?), einen Lungenfunktionstest (ich saß in einem Glaskasten und musste durch ein Rörchen atmen - ich kann euch sagen, dabei kommt man sich ziemlich bescheuert vor) und einen Hörtest (Was?!).

Freitag, 29.Oktober 2010: Noch mehr Untersuchungen.
Morgens um 7:00 Uhr durfte ich zum Ganzkörper-MRT antanzen. Ich bin absolut nicht klaustrophobisch veranlagt, aber dieses Mal war mir doch anders. Bei meinem letzen Ganzkörper-MRT musste ich einfach nur eine Stunde komplett still liegen. Das war verdammt unangenehm, aber okay. Dieses Mal haben die mich komplett unter irgendwelchen Platten und Gewichten "begraben", sodass ich mich gar nicht bewegen konnte. Da habe selbst ich ein ungutes Gefühl bekommen. Ansonsten hatte ich nur noch 'ne Gefäß-Sono, also 'nen Ultraschall von den wichtigsten Lymphknoten und den großen Venen am Hals (in Vorbereitung für den Katheter)

Das Wochenende habe ich zu Hause verbracht.

Montag, 1.November 2010: Ein schrecklicher Tag.
Morgens hatte ich ein Torax-CT (also einmal die Lunge durchleuchten) und dann musste ich zur Frauenklinik für einen Ultraschall von der Brust. Da wurde festgestellt, dass sich in meiner linken Brust ein 14mmm x 6mm großer Knoten befindet. Die Ärztin konnte sagen was sie wollte, von wegen, die meisten Befunde sind dann ein gutartiger Knoten, ich wusste, was das zu bedeuten hatte. Sie wollte aufgrund meines Alters keine Röntgenaufnahme machen, also folgte noch ein 3D Ultraschall, bei dem so ein beweglicher, großer Schallkopf zur Verwendung kommt. Das drückt verdammt, die Ladies unter euch wissen, was ich meine.
Ich fuhr zurück in die Kinderklinik (UKJ). In einem halb paralysierten Zustand saß ich in meinem Zimmer und habe von den verschiedensten Leuten irgendwelche Sachen gesagt bekommen. Am besten traf es Schw. Katharina: "Na du hast die Scheiße auch gebucht, oder?". Der Doc sagte mir, dass die Frauenklinik noch am selben Tag eine Biopsie (Gewebeprobeentnahme) vornehmen könnte, wenn ich sofort zusagen und antanzen würde. Besser so früh wie möglich, habe ich mir gedacht, und bin hingefahren. Für die Biopsie gab es eine örtliche Betäubung in Form einer Spritze in die Brust. Dann haben wir kurz gewartet und die Ärztin hat losgelegt. Mit so einer Art Druckluftpistole hat sie drei Gewebeproben "rausgeschossen". Ich habe nichts davon gespürt, trotzdem habe ich einfach nur hysterisch geheult.
Danach gab's einen Druckverband und ich durfte gehen.
Genialerweise hatte ich an dem Tag noch die Vorgespräche mit der Anästesistin und dem Chirurgen, aber die habe ich relativ gut über die Bühne gebracht (vor allem, weil ich bei den beiden mittlerweile Stammgast bin). Ich habe noch nachgefragt, wann ich denn ungefähr drankäme mit der Katheter-OP. Die Anästesistin sagte gegen 9:15 Uhr, der Chirurg frühestens gegen 11:00 Uhr...-ich liebe Ärzte...
Ich habe ein Photo von den Gewebeproben geschossen, es ist nicht besonders scharf, aber man kann die kleinen Würmchen erkennen:

Gegen Abend wollte ich dann unter den Verband luschern und musste feststellen, dass da Blut ist. Ich bin dann halb in Trance ins Behandlungszimmer gegangen, hab die Schwester erstaunt angeguckt und gesagt: "Ich blute!". Das war echt ein verdammt filmreicher Moment.

Dienstag, 2.November 2010: Ich bekomme meinen zweiten Katheter.
Der Tag begann mit Warten. Der Chirurg lag mit seiner Einschätzung besser, denn ich war wirklich erst gegen 11:00 Uhr dran. Die Menschen in der OP-Vorbereitung waren so süß wie immer (wir erinnern uns daran, dass sie es kaum erwarten können, einem das Nachthemd zu klauen), die Anästesisten natürlich auch. Ich hatte schon eine Flexüle (in weiser Vorraussicht drin gelassen), was meinen Mitmenschen aber nicht so recht war, da es eine kleine Flexüle war. "Ja aber falls was is..." Ich habe ihnen gesagt, sie könnten gerne einen neuen Zugang legen, aber erst, wenn ich weg bin (d.h., wenn ich schon unter Narkose bin).
Ich bin gegen 15:00 Uhr wieder aufgewacht und habe die Schwestern in guter alter Manier unterhalten. Und wisst ihr, was ich festgestellt habe? Meine Freunde aus der Anästesie haben mir drei (!) Mal in die Armbeuge gestochen, bis sie zu dem Schluss kamen, dass das Handgelenk keine schlechte Alternative ist... als wenn ich in letzter Zeit nicht oft genug gelöchert werden würde.
Zurück auf Onko habe ich ausprobiert, wie es brennt, wenn man am Tag einer OP O-Saft trinkt. Wie dumm ich mich manchmal anstelle: bei einer OP wird einem immer ein Beatmungsschlauch in den Hals gelegt, der meistens leichte Schleimhautverletzungen verursacht. *dedümm* Dummheit tut weh.
Gegen Abend habe ich dann endlich wieder was zu essen gekriegt und das erste Mal die Frau Doc kennen gelernt, die mir den Katheter verpasst hat. War 'ne Nette.

Mittwoch, 3.November 2010: Ich habe das Aufklärungsgespräch.
Zunächst habe ich Internet bekommen, musste dann feststellen bzw. erinnerte mich wieder daran, dass Facebook und YouTube geperrt sind. Verdammt.
Dann hatte ich das Gespräch mit dem Doc. Die Ergebnisse der Biopsie waren da: wie ich schon beim Ultraschall wusste, es ist eine Metastase. Das mindert meine Chancen, das wusste ich schon. Ich bekam meinen Therapieplan und er erklärte mir, dass man, da ich nun ein Spezialfall wäre, meine Chancen fast unmöglich in Prozenten angeben könnte. Er nannte meine Chancen "reell", was soviel zu bedeuten hat wie "du könntest das schaffen". Er sagte auch, dass sie mir die Therapie gar nicht anbieten würden, wenn ich ein aussichtsloser Fall wäre. Ich bekomme fast nur neue Medikamente, einige davon sind erst seit 5 Jahren überhaupt am Menschen in Gebrauch. Allerdings hält der Doc sie für vielversprechend, und ich glaube ihm.
Der Kampf geht also von vorne los *Fanfare*
Gegen Nachmittag habe ich ein Photo von der Biopsie-Stelle zusammen mit der zugepflasterten Katheteraustrittsstelle gemacht:

Es sieht schlimmer aus, als es ist - wirklich!

Donnerstag, 4.November 2010: Die Chemo beginnt.
Ab hier gibt es nicht viel Spannendes zu berichten. Ich habe praktisch den ganzen Tag nur geschlafen oder gepullert (Ja, es gibt auch wieder Pullerbeutel - yippie)

Freitag, 5.November 2010: Nichts Neues...

Samstag, 6. November 2010: Essen?!
Ich habe festgestellt, dass ich von der Chemo nicht brechen muss. Das hat ich irgendwie total aus der Bahn geworfen. Ich hatte mein Schälchen schon am Bett hängen, brauchte es letztendlich nicht. Und dann wurde ich mutig: ich habe Frühstück gegessen! O_o Und wisste ihr was? Es ist tatsächlich dringeblieben!
Gegen Mittag hat das Vomex mich dann wieder ins Traumland geschickt und Abends habe ich Zwieback und Tomatensuppe zu mir genommen (etwas, was ich bei der ersten Therapie immer erst am Ende eines Blocks gewagt habe).

Sonntag, 7.November 2010: Ich behalte den Tagesablauf von Samstag bei.

Montag, 8. November 2010: Pizza und Kardiologen.
Um eventuell zwecks YouTube und Facebook nochmal was zu reißen kam Piet, der Internet-Zivi vormittags nochmal lang. Wir haben das hingekriegt, und dann haben wir uns in den Wintergarten gesetzt und einfach erzählt. Gegen Mittag erinnerten uns unsere Mägen, dass Essen keine schlechte Idee wäre und so kam es, dass wir uns Pizza bestellten. Lieferung auf die Onko. Das ist irgendwie komisch.
Gegen 12:00 Uhr wurde ich dann von meinem Tropfständer befreit. Wir aßen unsere Pizza und ich wollte grade meinen Taximenschen anrufen, um anch Hause zu düsen, da sagte der Doc, ich hätte noch den Herzultraschall offen, der wäre dann heute noch, auf Abruf.
Diejenigen von euch, die etwas Krankenhauserfahrung mitbringen, wissen, was "auf Abruf" bedeutet: stundenlanges Warten. Der Kardiologe ist so ein Halbgott in Weiß (das habe ich erst jetzt erkannt, vorher fand ich ihn eigentlich nett), und bekanntermaßen haben Halbgötter in Weiß immer sooo viele wichtige Dinge zu erledigen, da ist keine Zeit für 'ne 10-Minuten-Sono. Nach vier (ich wiederhole: VIER) Stunden durfte ich dann endlich runter. Auf eine Bemerkung meinerseits, was die Wartezeit anging, machte er eine Bemerkung, die andeutete, ich wäre schon irgendwie dumm. Daraufhin habe ich erhaben geschwiegen. Herzi ist in Ordnung, also durfte ich abzischen.
Gegen 17:00 Uhr war ich dann endlich zu Hause.

Das soll's für's erste gewesen sein.
Liebste Grüße
eda :-*

Mittwoch, 27. Oktober 2010

*dedümm*


Ich habe es euch versprochen: ich halte euch auf dem Laufenden.
Letzte Woche wurde ich ja aufgeschnitten und die Lymphknoten rausgeholt. Heute durfte ich mich dann wieder vorstellen und habe das Ergebnis der histologischen Untersuchung bekommen.

1:0 für den Krebs

Er ist wieder da. Wieder ein Rhabdomyosarkom. Der Kleine hatte sich in dem Lymphknoten, den sie rausgeholt haben, versteckt.
Was heißt das für mich?
Der Doc da Andeutungen gemacht, es wäre meine Entscheidung, ob ich den ganzen Spaß nochmal durchmache, oder mir noch ein paar schöne Monate/Jahre mache. WTF?! Was soll das denn? Wir gucken jetzt erstmal, ob ich irgendwo Metastasen im Körper habe. Heute hatte ich schon eine Knochenzintigraphie (da gab's radioaktives Kontrastmittel - ich strahle jetzt also :D ). Morgen ziehe ich dann wieder auf der Onko ein und habe in den nächsten Tagen die ganzen Untersuchungen (MRT, Torax-CT, Ultraschall, Knochenmarkpunktion, Lumbalpunktion...) um Metastasen zu finden bzw. hoffentlich auszuschließen. Dann habe ich wieder ein Gespräch, bei dem ich meine Wahrscheinlichkeiten gesagt bekomme.
Ich weiß nur, dass meine Chancen 50:50 stehen, wenn es keine Metastasen gibt. Also meinetwegen könnt's schon ein wenig mehr sein. Das letzte Mal waren es 60-80%, weniger als 50% sind schon eher uncool. Werden Metastasen gefunden, muss man darüber nachdenken, ob die Quälerei per Chemo und Bestrahlung noch lohnen.
Ich für meine Teil habe beschlossen, zu kämpfen, sofern meine Chancen über 10% liegen...

Letztendlich kann ich nur sagen:
Ich brauche einen neuen Schutzengel, meiner ist mit den Nerven am Ende. Der hat keinen Bock mehr, ist reif für die Klapse...

Was zu sagen bleibt: ich werde viel Spaß haben, ich werde den Spaß mit euch teilen.
Eigentlich wollte ich ja endlich mein Abi machen, aber scheinbar ist das Schicksal der Meinung, mein Leben soll noch nicht langweilig werden.

Soviel dazu
eda

Montag, 25. Oktober 2010

OP "Raus mit den Lymphknoten"



Unter dem Motto "Jetzt oder nie" ein Update zur vergangenen Woche. ;-)

Am Dienstag bin ich auf der Kinderchirurgie eingezogen. Ich hatte ja schon erzählt, dass ich die Woche mal wieder aufgeschnitten werde, um die Lymphknoten rausholen zu lassen. Zuerst hatte ich ein Zimmer für mich gaaanz alleine. Zuerst... aber nicht lange. Ich hatte meine ganzen Vorgespräche (Chirurgie, Anästhesie) und als ich wiederkam eröffnete mir die Schwester, ich würde Mitbewohner kriegen. Ich dachte: "Gut, KINDERchirurgie... vielleicht ist es ein vernunftbegabtes Wesen." - Klar" Bei meinem Glück... ich hatte eine junge Frau, die nicht viel älter als ich zu sein schien mit ihrer zweijährigen Tochter. Und ihr könnt euch vorstellen, dass Zweijährige Nachtschlaf für überbewertet halten. Sie schien der Meinung zu sein, wenn sie die hlabe Nacht wach ist, müsste ich das auch sein.
Früher am Tag, also Nachmittags, wollte ich noch raus (was auf Onko kein Problem darstellte). Die Schwester hatte damit ein Problem und "verbot" es mir. (Deshalb in Anführungsstrichen, weil ich ja trotzdem hätte gehen können - aber ich bin ein artiges Horsti.)
Der Oberarztmensch meinte dann letztendlich (nachdem ich den Schwestern den letzten Nerv geraubt habe - aus Rache) dass ich rausdarf, er aber nicht begeistert ist.
Ich hab dann noch Freunde getroffen und mit ihnen was gegessen (Das Nahrungsangebot im Krankenhaus ist... unbeschreiblich *würg*)
Zwischen Tür und Angel wurde mir dann auch noch nebenbei erklärt, dass, wenn die den Bewegungsnerv treffen, mein halbes Gesicht hängt. Super!
Am Mittwoch dann die OP. Ich war die Erste *Fanfare* und machte Bekanntschaft mit zwei überaus reizenden OP-Vorbereitungsmenschen. Ihr kennt doch diese sexy Krankenhausnachthemden, die hinten offen sind? Ich wurde in den Vorbereitungsraum geschoben, dann auf die OP-Liege verfrachtet. Die beiden OP-Vorbereitungsmenschen waren männlich und sahen so aus, als würde sich ihr Erfolg bei Frauen sehr in Grenzen halten. Sie konnten es gar nicht erwarten, mir mein sexy Krankenhausnachthemd wegzunehmen - ich konnte grade noch so dafür sorgen, dass die Decke nicht auch abhaut.
Beim Flexülenlegen hatte ich dann noch mehr Spaß. ich erwähnte es vielleicht schonmal: ich habe ein kleines *hust* Problem mit Nadeln, weshalb ich auch einen erfahrenen Doc zum Flexülenlegen haben wollte. Ich bekam auch einen... und er brauchte zwei Anläufe.

Liebe Chirurgen, ich weiß nicht, was zwischen uns vorgefallen ist, dass ihr mich immer ärgern müsst. Bitte sagt es mir! Meine Onko-Ärztin hat es doch auch in 90% der Fälle beim ersten Mal geschafft, warum ihr nicht?!

Ich glaube, um 8 war ich im OP, aufgewacht bin ich dann gegen 11:00 uhr wieder und habe gleich die halbe Aufwachstation unterhalten :D
Ich quatsch dann immer die Schwestern oder meine Bettnachbarn voll... Ich konnte meine Kopf da ja noch nicht bewegen, also hab ich noch ein bisschen geschlafen (das war ein unlogischer Pseudo-Zusammenhang, aber ich lasse ihn als Denkmal meiner Verwirrtheit stehen).
Der Chirurg meinte im Vorgespräch noch, er würde versuchen, den Schnitt so nah wie möglich am Kiefer machen, damit man die Narbe später nicht sieht, meinte aber auch, dann müssten sie hier und da noch ziehen und das klang mir zu riskant. Da habe ich ihm gesagt, er solle mal ganz bequem da schneiden, wo es ihm operationstechnisch am besten passt. Solange er mir nicht quer durchs Gesicht schnippelt, ist es mit ehrlich gesagt fast bohne, was er macht. Ich habe schon die Katheternarben auf der anderen Seite, da wird die neue auch nichts Aufsehenerregendes.
Wie ich bereits erwähnte, könnte mein Gesicht nach der OP hängen, wenn ein Nerv getroffen wird. Uuund: sie haben einen Nerv getroffen, "glücklicherweise" aber nur den Gefühltnerv, sodass ich jetzt am Ohrläppchen und am Unterkiefer auf der linken Seite kein Gefühl mehr habe. Das kann mit der Zeit aber wiederkommen.

Am Donnerstag hatte ich dann noch Besuch von meiner Familie (bzw. einem Teil davon - der Rest musste arbeiten bzw. hatte Distanzprobleme) und am Freitag durfte ich nach Hause.
Jetzt warten wir alle gespannt auf Mittwoch (27.10.2010), da ich dann das Ergebnis der histologischen Untersuchung erfahre.

Das soll's für heute gewesen sein.
Liebste Grüße
eda :-*

Sonntag, 17. Oktober 2010

Update Lymphknoten & OP



So, liebe Leute...
Ein Bild der "eda of the day" gibt's auf xxeda... und nun zu dem, was euch wirklich interessiert:
Ich war Montag wieder bei meiner Hausärztin, weil der Lymphknoten keine Anstalten gemacht hat, kleiner zu werden (mittlerweile ist der Kleine sogar gewachsen -.-). Daraufhin durfte ich am Dienstag auf der Onko vorbeischauen. Ein Blutbild und ein Ultraschall konnten keinen exakten Aufschluss darüber geben, was nun los ist, also wurde ich für Freitag zum MRT vorgeladen. Frau Doc wollte mich dann diesen Dienstag anrufen, um mir die Befunde mitzuteilen. Sie rief Montag Vormittag an, als ich auf dem Weg nach Weimar (Studienfahrt) war. Ich werde nächste Woche Mittwoch (20.10.2010) also aufgeschnitten, das Ding rausgeholt und dann schauen wir mal.
Ich habe mich schonmal darauf eingestellt, wieder auf der Onko einzuziehen. Mit dieser Einstellung fahre ich gut, denke ich, denn der Weg ins emotionale Loch ist nicht so weit und wenn es doch Entwarnung gibt, ist die Freude umso größer :D
Mit all dem im kopf habe ich die Studienfahrt natürlich voll ausgenutzt ;-)
Neben dem Kulturprogramm gab's dann auch ein eher weniger kulturelles Programm... Ich hatte jedenfalls Spaß und muss mich nicht "was wäre wenn..." fragen.

Weimar ist übrigens sehr zu empfehlen ;-)

Das soll's für heute gewesen sein.

Liebste Grüße
eda :-*
P.S.: Wart ihr schonmal auf lilablassblaugepunktet ?

Samstag, 2. Oktober 2010

Sport, "Paul will leben" und Angst

Long time no Blogeintrag, ich weiß. Aber mein schlechtes Gewissen hat's geschafft, mich zu einem neuen Eintrag zu bewegen. Außerdem gibt es nun genug zu erzählen.



Ich habe 16 Monate keinen Sport gemacht, teilweise, weil ich gar nicht konnte. Mit Beginn des neuen Schuljahres mache ich nun wieder im regulären Schulsport mit. Ich hätte zwar eine komplette Sportbefreiung haben können, doch da ich weiß, was für ein faules Wesen ich bin, hielt ich es für besser, den Sportkurs wieder zu belegen. Dadurch bin ich mehr oder weniger zum Sport treiben gezwungen, da ich ja Punkte brauche, um zum Abi zugelassen zu werden. Ich habe mit meiner Sportlehrerin ein "Abkommen", sodass ich nach eigenem Ermessen mitmache. Dieses Semester haben wir mit den 11ern zusammen Sport, und so kam es, dass ein Mädel mich frage, warum ich eigentlich überhaupt zu Sport komme, wenn ich eh' nicht richtig mitmache. Ich hoffe wirklich, dass diese Frage aus Unwissenheit gestellt wurde. Es ist nicht so, dass ich die ganze Stunde am Rand sitze und mich meines Lebens freue, ich versuche wirklich, so viel wie möglich mitzumachen. Aber ihre Frage hat mich schon getroffen. ICh weiß, das sollte mich nicht mehr jucken, aber ich bin es einfach leid, mich ständig rechtfertigen zu müssen.
Und bei einer Erwärmung mussten wir über Bänke springen, dabei habe ich es dann auch prompt geschafft, mir feine Muskelfaserrisse zuzuziehen. Ich habe ja sonst keine Hobbies...

Falls ich es noch nicht erwähnte: meine Abschlussuntersuchung war ohne Befund, d.h. es wurde nichts besorgniserregendes gefunden.

Dann die Aktion "Paull will Leben".
Über 4000 Leute haben sich typisieren lassen! WOW! Von 9:30 Uhr bis 11:00 Uhr war so ein gewaltiger Andrang, dass die Warteschlange sogar bis draußen vor die Tür reichte!
(Ich habe übrigens rausgefunden, dass man sich schon mit 17 typisieren lassen kann.)
Ich bin wirklich begeistert, dass die Menschen endlich mal den Arsch rangekriegt haben.
Hier die Bilder von der Typisierungaktion:

Das war die linke Hälfte des Saals. Hier wurden die Daten aufgenommen.

Auf der rechten Seite wurden dann die Blutproben genommen.

Hier eine Frau beim Pieksen. (Ich habe sie natürlich gefragt, ob ich sie knipsen darf)

Das sind Lea und ihre Mutti Kathi. Ich habe damals mit Lea zusammen auf der Onko gelegen, daher kennen wir uns.

Das sind Katy und ich. Wir haben uns im Internet kennen gelernt. Sie ist auch ehemalige Krebskämpferin und wollte unbedingt helfen. Danke ;-)

Und zu guter Letzt kommen wir zu unschönen Sachen:
Ich habe gestern früh festgestellt, dass der linke Lymphknoten am Hals geschwollen ist. Alles unnormale versetzt mich in Alarmzustand, besonders, wenn die linke Seite betroffen ist, weil auch der Tumor damals auf der linken Seite war. Ich habe den Unterrichtstag eher schlecht als recht hinter mich gebracht und bin so schnell es ging nach Hause gefahren. Dort bin ich zu meiner Ärztin gegangen, die mich untersucht hat. Sie meinte, im Hals wären auch kleine Stellen zu sehen, die auf einen bakteriellen Infekt hinweisen und hat mir ein Antibiotikum verschrieben, dass ich jetzt nehmen muss. Am Montag darf ich wieder antanzen und wenn die Schwellung bis dahin nicht weniger geworden ist, muss ich mich wieder auf der Onko melden. Dann ist es gut möglich, dass der Krebs wieder da ist. Schöne Sache, oder? Ich habe solche Angst, dass sich das letzte Jahr wiederholt. Das Kotzen, die Schmerzen, die Hilflosigkeit. Und alle, die mir versichern, dass es schon nicht so schlimm ist: auch wenn ihr es gut meint, ihr habt keine Ahnung, wie es ist!

Ich hoffe inständig, dass wir uns demnächst mit erfreulicheren Nachrichten wiederlesen.
Bis dahin wünsche ich euch einen schönen Abend.
Eure eda.

Samstag, 28. August 2010

Paul will leben!





Während meiner Zeit im Krankenhaus habe ich Pauli kennen gelernt.
April 2009 dann die Diagnose: Akute lymphatische Leukämie (ALL). Er durchlief sieben Monate Chemotherapie und eine anschließende Erhaltungstherapie.
Juni 2010: Als wir dachten, er hätte es geschafft, kam die Leukämie zurück, aggressiver und gefährlicher als zuvor. Nun muss dieser kleine Junge schon wieder um sein Leben kämpfen! Er bekommt eine hochdosierte Chemo, doch nur eine Stammzellentransplantation kann ihn retten.
Pauli ist jetzt zweieinhalb Jahre alt – viel zu jung, um zu sterben!




HELFT MIT!
- Lasst euch typisieren! ( Infos auf www.dkms.de oder www.paul-will-leben.de )
-Organisiert Sponsorenläufe oder Benefiz-Veranstaltungen, denn eine Typisierung kostet die DKMS 50 Euro. Informationen unter http://www.dkms.de/index.php?id=940 .
-Sagt es weiter! Je mehr Leute wir erreichen, desto höher ist die Chance, dass sich der passende Spender findet – nicht nur für Pauli, auch für tausende andere auf der Welt.

Ich bitte euch inständig, leitet diese Nachricht weiter!
Liebste Grüße, Sandra/eda/Hoerstelchen.

Samstag, 21. August 2010

Ferien bye bye

Um die Tatsache, dass es letztes Mal reine Schriftform gab, auszugleichen, heute mal nur ein Video:


Okay, nicht nur...
da ich nächste Woche wieder auf Station vorbeischaue, wird es demnächst wahrscheinlich eine sehr ernste und wichtige Aktion geben und ich bitte ALLE, nach ihren Möglichkeiten mitzuhelfen.
So, jetzt habe ich euch neugierig gemacht...

Liebste Grüße - eda :-*

Sonntag, 25. Juli 2010

Meet'n'Greet mit Dexa

Diesmal kein Video zum Thema, sondern ganz klassisch und in alter Manier ein Blogeintrag.

Habt ihr schonmal bei Dexa vorbeigeschaut? Sie war auf Urlaub, hier in Mecklenburg-Vorpommern. Da hat es sich spontan angeboten, ein Treffen zu vereinbaren. Die Uhrzeit war allerdings der Oberhammer für einen Langschläfer wie mich: gegen 8:00 Uhr kamen Dexa und ihre Eltern zum Frühstück zu mir. Aber da muss man durch... Die gute Dexa war etwas, wie soll ich sagen, geflasht. Aber nach einer kurzen Auftauphase haben wir uns prächtig unterhalten. Vorrangig ging es um Krankenhausgeschichten, aber auch um allerlei Gedöns. War schon echt lustig und einer Wiederholung wegen waren wir uns auch einig :D

Was wir allerdings alle verpennt haben, war, ein Bild zu machen -.-

Das als kurzes Update.

Wunderschöne Ferien euch ;-)

Dienstag, 13. Juli 2010

Erhaltungstherapie ist zuende! / Verlosung beendet



So, Mädels und Jungs,
ich bin fertig... also mit der Therapie *yay*

Zur Woche:
Am Dienstag habe ich mir meine letzte Spritze Vinblastin abgeholt. Das entbindet mich - leider - nicht von der Stecherei, denn für die MRTs (das nächste im August) muss ich weiterhin angepiekst werden, aber es ist schonmal schön zu wissen, dass es intravenös kein Gift mehr gibt.
Die ganze Woche war meine Klassenstufe in Prag auf Studienfahrt. Ich war nicht dabei, da ich im April schon nach Schottland gefahren war und meine Therapie deshalb für zwei (oder drei?) Wochen unterbrochen wurde. Außerdem wollte ich ja nun auch irgendwann mal fertig werden mit der Erhaltungstherapie und das kollidiert mit ständigen Unterbrechungen wegen Klassenfahrten. Anstatt also nach Prag zu fahren habe ich Busausweise geklebt und Bürokram gemacht.

Am Freitag (wie ich schon getwittert habe) ist mir die Summe von Einwirkungen nicht bekommen. Ich habe meine Trinklösung genommen, eine Schale Cornfalkes gefrühstückt plus Hitze... daraus resultierte ein Übelkeitsgefühl und anschließend, dass ich mein Frühstück wieder losgeworden bin. Ich habe mich dann stundenlang nicht getraut, irgendetwas zu mir zu nehmen, bis ich mich schließlich doch zum Mittag durchgerungen hatte. Das ist glücklicherweise dringeblieben und tat mir auch echt gut. Mein Zimmer im Internat habe ich mehr schlecht als recht aufgeräumt...

Als krönenden Abschluss hatte sich die Deutsche Bahn wieder etwas Nettes überlegt. Ersteinmal 40 Minuten Verspätung ab dem ersten Bahnhof. Dann sind wir nur zwei Haltestellen weit gekommen, da wir aus dem Zug gebeten wurden, damit dieser wieder zurückfahren konnte, um den weiteren Betriebsablauf nicht zu gefährden. Als nochmal über eine halbe Stunde in der Hitze auf einen Zug warten, an einem Tag, an dem es mir eh' nicht so bombig geht. Zum Glück hat uns eine OLA abgeholt. Der Zug war geräumig, klimatisiert und fuhr ohne Mätzchen weiter. Meinen IC hatte ich nun verpasst, habe aber sofort einen anderen Anschlusszug gefunden. Schöne Sache - danke DB!

Dann habe ich ganz feierlich vor der Kamera meine letzte Tablette genommen und zusammen mit meiner persönlichen Glücksfee, meiner Schwester Anja, den Gewinner ausgelost.
Gewonnen hat EddyUncool von YouTube. Herzlichen Glückwunsch!

Tja... nun gibt es wohl nicht mehr ganz so viel zu berichten, wo die Therapie beendet ist. Regelmäßig muss ich noch zu den MRTs, aber ansonsten... wird das Leben jetzt wohl langweilig... O_o
Na ja, das dürfte mir mehr Gelegenheit geben, endlich am Buch weiterzuarbeiten.

Bis dato verbleibe ich mit besten Wünschen
eure eda :-*

Dienstag, 6. Juli 2010

Erhaltungstherapie (Tag 212)

Liebe Leseratten, entschuldigt, aber die Faulheit siegt dieses Mal...
Es gibt heute "nur" ein Video von mir, bitte seid mir nicht böse.



Herzlichste Grüße
eda :-*

Samstag, 19. Juni 2010

Erhaltungstherapie (Tag 195) "Verlooosung"



Nun also der Zwei-Wochen-Rückblick:
Letzte Woche Dienstag hatten wir Wandertag und sind zum Kletterwald in Bergen auf Rügen gefahren. Bergen... diese Stadt hat ihren Namen wahrlich verdient! Wir sind den ganzen verdammten Weg (eine halbe Stunde) bergauf gewandert! Dann schien die Sonne auch noch gnadenlos. Ich hatte wirklich Sorgen um meinen Kreislauf. Aber unbegründet. Ich hab den kompletten Hinweg, den kompletten Parcours (sogar den zweitschwersten) und den kompletten Rückweg überlebt. Und ich kann euch sagen: das macht richtig Spaß! Ich fühlte mich zuletzt ein wenig kaugummiartig, hab aber selbst das anschließende Grillen auf dem Schulhof noch gut verlebt.

Am Mittwoch letzter Woche war ich dann mit den Zwölfern, meiner ehemaligen Klasse, meiner ehemaligen Tutorin bei deren Botsschuppen am Kummerower See. Mit Grillen, Spielen (muss ja keiner wissen, dass wir durchschnittlicch 18 sind), und Rudertour auf dem See... ein echt genialer Abend. Und außerdem konnte ich ungeahnte Kräfte entdecken. Eigentlich scheitere ich kleine Weichwurst schon an einfachen Flaschen mit Schraubverschluss. Wir haben jeweils zu zweit gerudert, jeder ein Ruder, und ich und meine Partnerin sollten einfach nur gradeaus "fahren". Ich hab allerdings scheinbar zu viel Kraft aufgewendet, denn wir haben uns gedreht :D
Ansonsten bin ich nur am Nachschreiben. Jeden Freitag eine Klausur, die ich Dienstags aufgrund meiner Krankenhausbesuche verpasse. *Grummel*

Kommen wir zu dieser Woche. Dienstag wäre eigentlich der Einstieg in den letzten Zyklus gewesen, aber meine Blutwerte haben scheinbar ohne mich Party gemacht. Leukos bei 1,4 (1,8 sind für der Einstieg mindestens nötig) und HB irgendwo zwischen 4 und 5. Frau Doktor wollte mir beinahe noch Blut verordnen, ließ sich aber umstimmen, dass ich das auch alleine hinkrieg. An dem Abend hatten wir vom Chor aus noch ein Konzert zu bestreiten, das ich nicht verpassen wollte. Ich bin dann also mit dem Bus nach Prerow geheizt. Das Konzert war schon ganz schön anstrengend, eine geschlagene Stunde stehen ist nicht ganz ohne. Für den Notfall war mit dem Chorleiter und dem Koordinator des Musikbereichs abgesprochen, dass ich mich während des Konzertes hinsetzen kann, falls es nicht mehr geht. Ich musste allerdings nicht davon Gebrauch machen.

Am Folgetag klingelte mein Wecker. Ich wollte zur ersten Stunde da sein, da ich die erste Doppelstunde Mathe (mit meinem Lieblingslehrer *hust*) hatte. Nun folgte ein längeres Ja-Nein-Spiel. Ja, ich gehe hin, denn ich muss ihm keine weiteren Gründe liefern für die Annahme, ich würde meine Krankheit zum Schwänzen nutzen. Nein, ich gehe nicht hin, denn ich bin total fertig, müde und überhaupt nicht aufnahmefähig. Ob ich nun also hingehe, und eh' nichts mitkriege oder noch eine Stunde liegen bleibe, um für den Rest des Tages "fit" zu sein. Nach längerem Hin und Her habe ich mich umgedreht und bin zur dritten Stunde aufgestanden. Auf dem Weg zu ebendiesem Unterricht kam mit - wie sollte es auch anders sein - mein Mathelehrer entgegen. Er fragte, wo ich gewesen sei und ich sagte ihm, ich hätte ausgeschlafen. Ich erklärte ihm die Sache mit dem Konzert und den schlechten Blutwerten und bot ihm an, ihm die Nummer von meiner Ärztin zu geben, damit er sich bestätigen lassen kann, was ich gesagt habe. Er meinte, "er vertraut mir"... (ohne Worte)

Und nun zu meinem Lieblingsthema: die Verlosung
Teilnehmer der Verlosung sind bitte volljährig, oder fragen ihre Eltern um Erlaubnis (kommt verständlicherweise nicht gut, wenn ein Paket für Klaus-Dieter ankommt, und Mutti fragt sich, woher die Paketbombe kommt). Um teilzunehmen, schickt bitte eine e-Mail an Gitarrera@icqmail.com mit Betreff "Hoerstelchen verlost was" und vielleicht einen netten, lustigen oder kreativen Text (denn wer bekommt schon gerne leere Mails?). Einsendeschluss ist Montag, der 12. Juli 2010 um 23:59 Uhr (denn dann nehme ich die letzte Tablette). Zu gewinnen gibt es folgendes Sommer-Paket: Sonnenmilch LSF 50+, Mückenschutz-Milch, Hydrofugal Deo (geruchsneutral) und eine Packung Grüner Tee Orange-Ingwer (aufbrühen, kühlen, ideales Erfrischungsgetränk für den Sommer). Das Paket ist sowohl für Männlein als auch für Weiblein ausgelegt, darauf habe ich geachtet.

Nächstes Wochenende werde ich definitiv nicht bloggen, denn da ist Abiball meines ehemaligen Jahrganges.

Euch allen viel Glück bei der Verlosung ;-)

Eure eda :-*

Samstag, 5. Juni 2010

Erhaltungstherapie (Tag 181) "ungeheure Anschuldigung"



Hallo, meine liebsten Leser,

zunächst einmal bin ich unheimlich stolz - auf euch und die Zuschauer auf YouTube. 80 Abonnenten meiner Videos und 29 regelmäßige (offizielle) Leser. Ich hätte nie gedacht, dass die ganze Sache solche Ausmaße annimmt. Und zugleich bin ich erstaunt, wie viele sich für solch ein heikles Thema interessieren, den Krebs gilt im Allgemeinen noch immer (leider und zu unrecht) als Tabu-Thema. Viele schreiben mir, es wäre echt bemerkenswert, wie stark ich wäre. Das kommt nicht von Ungefähr! Familie, Freunde und IHR sind/seid es, die mir diese Kraft geben/gebt! Er ist schön zu wissen, dass es Menschen gibt, die einfach nur da sind, denen es nicht egal ist, was mit mir passiert. DANKE!

Diesen Dienstag war Kindertag und ich hatte wieder einen Onko-Besuch zu tätigen und wurde prompt zu Kindertagsfeier manövriert. Ich habe festgestellt, dass es viel zu viele neue Gesichter gibt. Ich kannte kein einziges Kind! Das war hart. Ich meine, ich weiß, dass wir uns da mehr oder weniger die Klinke in die Hand geben, aber trotzdem ist es traurig, wieder Neuzugänge dort anzutreffen. Aber auch die werden das schaffen. Es war aber auch schön, mitanzusehen, wie sie einfach nur spielten und naschten und glücklich waren in diesem Moment.

Ich habe nur noch drei Drogenspritzen abzuholen und daraus ergibt sich immernoch das Problem, dass ich gerne etwas an euch zurückgeben würde, mir aber nichts einfällt. Deshalb nochmal der Aufruf: wenn ihr eine Idee für ein Gewinnspiel oder eine Verlosung oder sonst irgendetwas habt: her damit!

Zuguterletzt und mit Bezug auf die Überschrift eine sehr unschöne Geschichte:
Ich habe ja ein ärztliches Attest, dass ich nur eingeschränkt am Unterricht teilnehmen kann.Es ist ja nicht so, dass ich nur eine Erkältung habe, ich bekomme immernoch Chemo, und die ist nicht ohne. Frau Dr. hat mir vor ein paar Wochen mal gesagt, dass meine Erhaltungstherapie sogar mit einigen Intensivchemos mithalten kann, also kein Spaziergang. Gelegentich auftretende Nebenwirkungen sind unter anderem leichte Übelkeit, Müdigkeit, Kopfschmerzen (die meist von der Müdigkeit herrühren) und das Gefühl, einfach nur schlapp zu sein.
Der Dienstag fällt für die Schule eh' weg, weil das mein Ambulanztag ist, also ein Schultag pro Woche verloren. Und dann können ja immernoch diese Nebenwirkungen auftreten.
Am Mittwoch morgen klingelte mein Wecker und ich bin schon mit Kopfschmerzen aufgewacht. In letzter Zeit muss ich viel lernen, da ich mitten in der Klausurenzeit stecke. Daraus folgt Schlafmangel und daraus manchmal Kopfschmerzen. Ich habe dann noch ein wenig geschlafen, bin dann aufgestanden und habe erstmal eine Schmerztablette genommen (weil ich ja so wenig Tabletten nehmen muss -.-). Dann bin ich zur dritten Stunde gegangen. Mein Mathelehrer kam kurz vor Beginn der Stunde in den Raum und fragte alle, die nicht in seinem Unterricht waren, warum. Neben den üblichen Ausreden wie Arztbesuchen, die (wahrscheinlich) nie stattgefunden haben und Verschlafen sagte ich ihm, dass ich einfach nur Kopfschmerzen gehabt hätte, er aber meinen Attest schon gesehen hätte. Er war der Meinung, den hätte ich ihm nie gezeigt (er war einer der ersten, hat allerdings - warum auch immer - nicht unterschrieben). Am Freitag habe ich dann Geo-Klausur geschrieben und noch zwei Unterrichtsstunden abgesessen. In der fünften war ich wieder nicht in Mathe, weil ich etwas essen und noch ein bisschen Kraft für Physik sammeln wollte (ich muss die Physik-Klausur noch nachschreiben, wollte also noch ein bisschen Stoff aufsammeln, um gut vorbereitet zu sein). Auf dem Weg zur 6. Stunde kamen mir meine Klassenkameraden von Mathe entgegen und sagten mir, unser Mathelehrer wolle mir einen Doppel-Nuller (also eine 6) reindrücken, weil ich so oft im Unterricht fehlte.
Ich muss sortieren, in welchen Fächern ich das Zensuren-Pensum voll habe, und in welchen mir noch was fehlt. Deshalb steht zum Beispiel Mathe nicht ganz oben auf meiner Prioritätenliste. Außerdem kann ich mir den Burn-Out, den meine Ärztin mir prophezeit hat falls ich so weitermache wie vorher, nicht leisten, wenn ich mein Abi schaffen will.
Ich bin umgekehrt und habe das Attest aus meinem Zimmer geholt und bin zu ihm gegangen, habe ihm den Wisch hingeklatscht und gesagt, er solle doch bitte unterschreiben. Und dann das unfassbare:
Er unterstellte mir, ich würde meine Krankheit als Ausrede zum Schwänzen benutzen!
Hallo?! Merkt er den Schuss noch? Ich habe das letzte Jahr nicht zum Spaß mit Kotzen verbracht! Ich habe nicht freiwillig Krebs gekriegt damit ich schwänzen kann!
Ich mag ja gesund aussehen, aber ich bin noch nicht so gesund, dass ich acht Stunden am Tag den Kasper machen kann und alles ist gut! Es gibt immer Tage, an, denen ich das kann, aber halt auch Tage, an denen das nicht geht.
Er sagte noch, es gäbe ja auch noch Leute in meiner Klasse, die ständig schwänzen würden, und ich solle mich nicht an denen orientieren, aber habe halt das Gefühl, dass ich die Situation ausnutzen würde. Ich habe ihm im äußerst sarkastischen Tonfall gesagt, dass ich natürlich meine Krankheit als Ausrede benutzen. Klar! Ich hab da richtig Spaß dran!
Leider habe ich das Problem, dass ich anfange zu heulen, wenn ich wütend werde und verständlicherweise war ich kurz vorm Ausrasten. Dementsprechend fing ich also an, zu heulen - nicht die optimalste Reaktion, wie ihr euch denken könnt.
Wir hatten dann noch eine kleine Unterhaltung, in der er tat, als könte er mich verstehen, sagte aber im gleichen Atemzug, dass er das ja gar nicht könne. Richtig! Kann er nicht. Deshalb erzählt er ja auch so'nen Sch***! Ich raff' das einfach nicht. Der nächste Knüller war, als er mich indirekt als dumm hinstellte, von wegen, wenn ich etwas nicht verstünde, könnte ich doch zu ihm kommen, er würde mir den Unterrichtsstoff dann nochmal erklären. Sicher! Ich bin definitiv nicht schlechter als Note drei, was andere nicht von sich behaupten könne, aber ich brauche Nachhilfe? Sicher! Und er ist eine riesengroße Hilfe? Na klar!
Sollte ich Bedarf haben, frage ich mit Sicherheit erst meine ehemalige Tutorin (sie hatte auch Hausunterricht gemacht).

So, ich versuche jetzt erstmal wieder runterzukommen... zum Glück sind nur noch fünf Wochen Schule, danach bin ich ihn erstmal sechs Wochen los...

Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?

Bis zum nächsten Mal

eda :-*

Sonntag, 23. Mai 2010

Erhaltungstherapie (Tag 168) Das Leben ist unfair...



Hallo meine Liebsten,
am Dienstag war ja wieder Ambulanztag (wir sind also von Mittwoch wieder auf Dienstag gesprungen - für die letzten zwei Zyklen... natürlich nur, wenn ich keinen Mist baue z.B. Gürtelrosen pflücken). Ich hatte einen Termin für 10:00 Uhr, folglich musste ich um 9:00 Uhr los bzw. abgeholt werden. Ich stand vor der Haustür und wartete und wartete... und nichts passierte, außer, dass ich ziemlich doof angeguckt wurde. 9:15 Uhr kam ich auf die Idee, meinen Taxifahrer mal anzurufen (wie brilliant ich doch bin) und nachzuhaken.
"Taxi StellteucheinenPieptonvor..."
"Ja, hier ist Sandra. Ähm... wo bleiben Sie denn?"
"Wieso?"
"Ich hab um 10 'nen Termin, ich müsste langsam mal los. Hat Ihnen Ihre Frau das nicht gesagt?" (In der vorherigen Woche hatte sie mich gefahren)
"Ich bring' sie um! (Geschockter Blick meinerseits) Wir sind schon auf halbem Weg nach AuchhiereinPiepton."
"Ähm... und nu?"
"Ich dreh' um...*Gemurmel* ich bring' sie um!... Okay... bis gleich... tschüss..."

Ich hoffe, er wird nicht zum Mörder. Seine Frau und ich hatten die ganze Fahrt über geschnattert, dabei muss die Information untergegangen sein. Ich sag's ja immer wieder: Kommunikation ist alles.

Am Montagabend hatte ich noch mit einer Mutti geschrieben, die ich auf Onko kennen gelernt habe, weil ihr Sohn (mittlerweile 3) B-ALL hatte. Sie fragte mich, ob ich weiß, wie's Felix geht und ich musste verneinen. Von dem hatte ich ewig nichts gehört. Er ist im Sommer zu uns gestoßen und hatte, genau wie ich, eine Tumorerkrankung. Ich hatte nun den Auftrag, herauszufinden, wie's ihm geht. Als ich sie denn traf, fragte ich sie gleich, wie's Felix denn geht. Sie schaute nach unten schüttelte leicht den Kopf und sagte: "Felix geht's nicht gut...er ist jetzt nach München gefahren, weil er sich das so gewünscht hat... und weil er wahrscheinlich nie wieder die Chance dazu haben wird..."
Das ist so unfair! Warum werden Mörder und Vergewaltiger 90, Penner, die hinter'm ALDI im Karton wohnen und sich tagtäglich das Hirn wegsaufen 70 und so junge Leute sterben einfach? Das war damals mit Lea auch so. Lea hatte Leukämie und ist grade mal zwei Jahre alt geworden. Sie war schon das zweite Mal da, ein Rückfall und sie hat's nicht geschafft. Während der Therapie 20 bzw. 60 % Blasten sind einfach zu viel. Sie starb Ende Oktober letzten Jahres.

Mit all diesen Gedanken musste ich dann noch zum Drogenspritzen und da haben wir ersteinmal "Such die Vene" gespielt. Meine Venen sind zuerst schön elastisch und gut zu sehen, aber wenn man die Kanüle reinsticht, macht die Vene sich dünne. Aufgrund dessen musste der Doc ca. eine Minute in meiner Hand rumstochern, bis er sich sicher war, dass er auch drin ist. Der Rest ist gut vonstatten gegangen.
Am Folgetag, Mittwoch, habe ich dann meinen Durchhänger vermisst. Bisher war's so, dass ich am Tag nach dem Einstieg ausschlafe und zu nichts zu gebrauchen bin. Diesmal war ich nur etwas müde.

Mein Wochenende war echt toll. Am Freitag haben wir gegrillt, so richtig geil mit Marshmallows. Am Samstag waren wir Bowlen und gestern gab's Geburtstagskäffchen und Kino. Alles so Sachen, die ich während der Intensivchemo nicht konnte,wollte, durfte. Manchmal hat es wirklich Spaß gemacht, mit Glatze durch meine Stadt zu laufen und zu sehen, wie alle glotzen. Aber diese Stimmung hat man ja nicht dauerhaft. Deshalb habe ich es meistens gemieden, unter viele Leute zu gehen, einfach um mir das zu ersparen.
Bei Bowlen gab's ein relativ lustiges Gespräch. Ein neuer Bekannter stellte fest, dass ich als einzige keinen Alkohol trinke, weder beim Grillen (Krombacher alkoholfrei) noch beim Bowlne (O-Saft). Ich hab' ihm dann erklährt, dass ich Medikamente nehme und deshalb keinen Alkohol darf (man muss den Leuten ja nicht sofort auf die Nase binden, dass man noch in der Chemo steckt).
Anstatt es dabei zu belassen fragte er weiter:
"Was nimmst du denn? Antibiotika?"
"Nein, Cyclophosphamid."
"Was ist das, ist das nicht 'n Antibiotika?"
Ich guckte meinen Kumpel an, er weiß Bescheid über meine Geschichte, und ich fragte ihn: "Na, soll ich ihn schocken?"
"Klar, warum nicht?"
Dann drehte ich mich wieder um und sagte:
"Joar, Cyclophosphamid is'n Chemomedikament..."

Es ist relativ leicht, Leute zu schocken, weil die meisten einfach nicht damit rechnen, dass jemand in unserem Alter mit Krebs um die Ecke kommt.

So, ich denke, wir belassen es bei diesen infos, denn da gibt es einiges zu verdauen.
Bis dann - eda :-*

Samstag, 15. Mai 2010

Erhaltungstherapie (Tag 159) Burn-Out und andere Späße



Jah... wie ihr wisst, bin ich nicht glücklich, wenn ich nicht alles mitnehme. Dieses Mal habe ich mich für einen Burn-Out im Anfangsstadium entschieden.
Meine Ärztin eröffnete mir letzte Woche Mittwoch, ich wäre auf dem besten Wege mir 'nen Burn-Out zu erarbeiten *yay*. Ihr könnt Tante Google ja mal dazu befragen, die weiß Bescheid. Herzrasen, Kopfschmerzen, Kurzatmigkeit, Müdigkeit... aber das ist auch kein Wunder, wenn jeder Lehrer drei kleine Noten und eine Klausurnote für dieses Semester will. An sich ist das kein Ding, aber auf, sagen wir mal, eineinhalb Monate gedrängt ist das kein Spaß mehr. Ich stelle mir das Leben als Rolltreppe vor, die nach unten führt und wir müssen auf ebendieser Rolltreppe nach ganz oben. Wir haben einen großen Rucksack auf und das Schicksal packt da gelegentlich Steine rein, manchmal auch direkt vor unsere Füße und der Rucksack wird immer schwerer. Miener ist so schwer geworden, dass ich einige Steine einfach wieder rausschmeißen muss. Schöner Vergleich, oder?

Diese Woche war ich auch wieder im KH zur Untersuchung und hatte gleich fünf Studenten, die was lernen wollten. Abhören ist ja tiiiiiief ein- und ausatmen. Bei einem Untersuchenden geht das noch, mal atmet vielleicht fünf mal ein und aus. bei fünf Studenten zieht sich das dann drei Minuten hin - Pappmaul garantiert -.-
Und dann noch in den Hals gucken. Weil es mich damals (im wahrste Sinne des Wortes) angekotzt hat, diesen Spatel im Hals zu haben, habe ich geübt, meine Zunge runterzudrücken, sodass der Spatel überflüssig wird und meine Ärztin war so begeistert, dass alle Studenten mir in den Rachen gucken durften *yay*

Pärchenauflauf! AAAAAARRRRGH.... ich gönn's ja jedem, aber mich deprimiert das ziemlich. Die letzte Beziehung scheiterte, weil ich Krebs bekam und er vor jeglicher Verantwortung reißaus nimmt... unschön... und seitdem läuft das bei mir so:
"Und, was macht die Liebe?" - "Geht vorbei und winkt freundlich!" Ich weiß nicht, woran's liegt -.-

Aber wir haben einen Trost:
NUR NOCH ZWEI ZYKLEN (6 Mal stechen) und dann sind wir FERTIG! :D Wurde ja auch Zeit, oder? Siebn Zyklen sind viel, wenn man davor steht, aber jetzt wundere ich mich, wie schnell das vorbeiging O_o.
Wir müssen das irgendwie feiern, aber wie? Eine Verlosung? Bitte postet eure Ideen unten in den Kommentaren, denn in solchen Sachen bin ich ziemlich unkreativ.

Heute fahre ich dann noch zu Kirsten's Geburtstagsfeier... dazu gibt's eine lustige Geschichte:
Kirsten, Judith und ich stehen im Internat im Badezimmer. Auf einmal bemerkt Kirsten:" In drei Wochen werde ich ja 17, oh mein Gott, 17! Ich werde alt, 17 ist so alt." Judith darauf:" Wenn du in drei Wochen 17 wirst, dann werde ich ja in 7 Wochen 18, oh mein Gott, 18 ist sooo alt!" Ich darauf nur:" Ich werde in nicht mal drei Monaten 19, aber ja: ich werdet alt..." -.-
Diese Alterssachen finde ich sowieso total lächerlich. Wir werden alle älter und ob da nun die große zwei oder die große 3 kommt, ist doch völlig Wurst, oder? Wir leben, und das ist die Hauptsache!

Ich verabschiede mich nun... bis zum nächsten Mal,
eure eda :-*

Sonntag, 2. Mai 2010

Erhaltungtherapie (Tag 146)

Jaaah, kleines Update, you know?



Aaalso, meinem Arm geht's definitiv besser. Na ja, es wurde ja auch langsam Zeit, oder? Immerhin hat er eineinhalb Wochen rumgestänkert. Jetzt ist da nun noch eine Schwellung, die hin und wieder leicht piekt. Was allerdings eklig ist: die Haut löst sich... das tut auch weh, weil ja darunter eine offene Wunde ist. Aber ich mach' einfach ein Pflaster drauf, dann kommt da kein Dreck rein.

Am Montag wurd's mir zu doll mit den Schmerzen (Vergleich: fasst auf 'ne heiße Herdplatte), sodass ich zur Klinik geheizt bin (sind ja nur zwei Stunden Fahrt). Beim vorherigen Telefonat mit dem Doc bekam ich ganz schön Angst, weil er verwirrter Weise sagte, dass ja kein Chirurg mehr da ist, wenn ich ankomme. CHIRURG? O_o WTF...
Als ich ihn dann später in der Amulanz fragte, was er mit einem Chirurgen wollte, wusste er's selbst nicht mehr :D
Er hat mir noch erklährt, dass entweder die Vene geplatzt oder die Nadel abgerutscht sein muss und dass Vinblastin (hochaggressives Chemomedikament) daneben gegangen sei und nicht, wie ich dachte, Zofran (gegen Übelkeit). Das Gewebe wurde zerstört und vernarbt jetzt *yay*
Er hat sich noch 10000 Mal entschuldigt... aber primär kann er nichts dafür, denn meine Venen sind eh' nicht die Besten und wenn die dann noch 'nen schlechten Tag haben, kann der beste Arzt kommen, das wird nix mit x.

Donnerstag haben wir dann noch im Internat gegrillt, weil einfach sooo schönes Wetter war... :D

Ich wünsche euch eine erfolgreiche Woche :-*
eda


PS: Ich habe mit der Serie angefangen! Klick!

Donnerstag, 22. April 2010

Erhaltungstherapie (Tag 136) Comeback

Ich bin also wieder da ;-)



Ich war auch erfolgreich: Whisky aus der Glenturret Whisky Distillery, Schottland's ältester Whisky-Destillerie und eine Krawatte im Steward Royal Tartan. Allerdings bin ich über die ganze Reise zwiegespalten. Die Leute, die mir auf Twitter folgen, wissen ungefähr, was passiert ist... Mit der Gastfamilie hatte ich überhaupt kein Glück: unsere Gastmutter haben wir liebevoll "Monsterbraut" getauft. Außerdem weiß ich jetzt die deutsche Küche zu schätzen. Ich dachte für einige Zeit, wir wären falsch abgebogen und in den USA gelandet - Fastfood... nur Fastfood! O_o Das hatte ich definitiv nicht erwartet!
Mit dem Wetter hatten wir echt Glück. Unsere ersten zwei Tage waren nach Angaben unserer Gastmutter die nur einmal im Jahr auftretenden schönsten Tage. Danach war's allerdings typsch schottisch: wechelhaft.
Die Landschaft ist GENIAL! Wenn man, wie ich als Fischkopp, vom Flachland kommt, sind die Züge der Low- und Highlands einfach atemberaubend.

Update zur Erhaltungstherapie:
Ich war gestern wieder auf Ambulanz zum Stechen... und wir haben meinen bisherigen persönlichen Rekord aufgestellt... Der Doc hat 3 in Worten DREI Mal stechen müssen. Der erste Stich ging in die Armbeuge, wo wir sonst eigentlich immer Glück hatten. Er sticht zu und ich merke, dass es anders piekt als sonst... es piekt und tut weh und fängt an zu brennen... nachdem ich das gemeldet hatte, wurde die Kanüle gezogen und festgestellt, dass er über das Ziel hinausgeschossen ist. Der zweite Versuch zielte auf den Handrücken (meine Lieblingslokalisation). Ergebnis nach dem Einstich: ein plötzliches "Hups!" - Vene geplatzt, schön. Der dritte Versuch (mit Flexüle) glückte dann endlich. Mir tut jetzt der ganze Arm weh... und er ist so schön bunt -.-

Aber nur noch 8 mal pieken (mindestens, wie wir wissen).

Übrigens: meine neue beste Freundin antwortete nur noch "deine Mutter" und wurde gelöscht... Ooooh... wie schaaaaade ;-)

Das soll's für heute gewesen sein. Ich wünsch' euch ein wunderschönes Wochenende und viel Sonne.

Liebste Grüße - eda :-*

Sonntag, 11. April 2010

Winke Winke

Ich verabschiede mich heute, falls ich morgen keine Gelegenheit mehr finde. Höre ich auf? Hab' ich keine Lust mehr? Ist etwas Schlimmes passiert? - Quatsch!

Ich fahre nach Schottland *yay* und bringe euch hoffentlich viele schöne Bilder und Videos mit ;-)
Es geht mir relativ gut, ich fühle mich bereit und bin schon leicht aufgeregt, allerdings auch überhaupt nicht motiviert, so viel Zeit im Bus zu verbringen -.-
Aber wer das Eine will, muss das andere mögen, gell?!

Bis später dann :-*

Ganz viel Liebe und Sonnenschein für euch - eda.

Dienstag, 6. April 2010

Erhaltungstherapie (Tag 120) Hater No. 2

Video:



Meine neue beste Freundin hat über SchülerVZ Kontakt mit mir aufgenommen...


Diesen liebevollen Worte sollten nicht unbeantwortet bleiben:


Damit sie meine alleinige Freundin bleibt, habe ich sie gemeldet und ihr eine Liebeserklärung per Nachricht gemacht (für größere Ansicht einfach draufklicken):


Sie wusste gar nicht, wie sie mit meinen Liebesbekundungen umgehen sollte und so gab ich ihr noch etwas mit auf den Weg:


Ich hoffe wir werden "BeSt FrIiInDsS fOr EvVaAa" :D

Morgen geht's wieder nach Rostock, zum MRT und nebenbei: meiner Gürtelrose und mir geht's gut. Na ja, der Gürtelrose nicht so gut wie mir =) Sie liegt im Sterben, die Ärmste...

Das soll's für heute gewesen sein, bis zum nächsten Mal ;-)
eda :-*

Mittwoch, 31. März 2010

Erhaltungstherapie (Tag 114) Ja nee, is klar...

Lasst uns ein Quiz machen...
Der gesuchte Gegenstand setzt sich aus zwei Begriffen zusammen.
1. Wort: Es handelt sich um ein Accessoire, welches verhindert, dass die Hose ihre eigenen Wege geht.
2. Wort: Ein Gewächs, dass in der botanischen Sprache "Liebe" bedeutet.

*grübel*


*nachdenk*


*Kaffeepause*


*von den vielen *Bemerkungen* genervt sein*


*runterscrollen, um zur Lösung zu gelangen*


Antwort: Gürtelrose!



Dieses so nett klingende "Gewächs" hat leider überhaupt nichts nettes an sich. -.-

Aber zunächst der Schnelldurchlauf:
Dienstag: Ambulanz
Mittwoch: Konzert (Bass spielen *yay*)
Donnerstag: nix
Freitag: nur eine von sechs regulären Unterrichtsstunden (d.h.: bei chilliger Musik auf 'ner Decke vor'm Internat auf der Wiese gammeln)
Samstag: eine Trommel-/Rhytmusgruppe reingeschaut und der halo-Probe beigewohnt
Sonntag: nix
Montag: eine Freundin nach einer Knie-OP im Krankenhaus besucht
uuund *Trommelwirbel* Dienstag...:

Ambulanz und die Feststellung, dass ich eine Gürtelrose-Infektion habe *yippie*
Ich lass' aber auch wirklich nichts aus. -.-
Zur (laienhaften) Erklärung: Wer Windpocken hatte, trägt das Gürtelrose-Virus sowieso mit sich rum. Wenn dann noch ein geschwächtes Immunsystem dazukommt, schmeißen die Gürtelrose-Viren eine Party. Zu dieser Party kommen dann auch komprimiert auf (zunächst) einen Fleck mehrere rote, juckende Pusteln.

Ich habe Zinksalbe und Tabletten bekommen und darf mich jetzt erstmal eine Woche selbst verarzten. Heute wäre die dritte Vinblastinspritze für diesen Zyklus drangewesen, aber es würde absolut keinen Sinn machen, mein Immunsystem noch weiter zu ärgern (denn sonst würde sich der Infekt weiter ausbreiten).
Wer meine Drogen sehen will, kann im Video auf 3:00 Min. vorspulen...

Ansonsten... es sind Ferien... meine Cousinen kommen zu besuch, eine gute Freundin hat Geburtstag und ich habe einen ziemlichen Berg Hausaufgeben zu erledigen... =(
Ich komm' mit der Schule relativ gut hin, aber eigentlich brauche ich die Ferien ganz dringend, um erstmal wieder Kraft zu schöpfen... Stattdessen eine Interpretation für Deutsch mit allem Pipapo, ein Musik-Vortrag, der vorbereitet werden will und das, was sonst noch so in meinem Hausaufgabenheft steht (in das ich mich nicht traue, hineinzusehen).

Aber ich weiß ja, dass ich Zensuren kriegen muss, also bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als einiges von der Zeit für unliebsame Aufgaben zu opfern, die ich lieber mit Freunden verbringen würde. (Merkt man meinen Hang zur Dramatik eigentlich?)

Das soll's dann auch für's erste gewesen sein ;-)

eda :-*

Montag, 22. März 2010

Erhaltungstherapie (Tag 105)

Da isse wieder...
Je nachdem, wie ihr es gerne habt, könnt ihr euch heute entscheiden, was ihr wollt: Text lesen oder mir beim erzählen zuhören...

Video:


Jaah, endlich Frühling, oder was?! Raus und Pigmente haschen!
Am Dienstag war ich - wie immer - auf Ambulanz, Drogen abholen -.-
Diesmal war der Doc da und hat gespritzt. Der macht das echt gut! Also nichts gegen meine sonstige Piek-Doktorin, die macht das auch super, aber irgendwie habe ich zu DEM Doc ein anderes Verhältnis.
Wir nehmen jetzt immer die 6-er-Nadeln, weil ich doch so niedliche Venen habe. Dann bin ich ins Internat gedüst und das war's für den Dienstag.

Am Mittwoch... hatte ich wieder einen depressiven "Schub". Ich hatte ja schonmal einen, Ende Januar, und nun war es mal wieder soweit. =(
Ich hab mir morgens einen Kaffee gemacht, weil ich absolut nicht klar kam und hatte keine Zeit mehr, den vor dem Unterricht zu trinken, also nahm ich ihn mit zu Mathe, in der Hoffnung, auf Verständnis zu stoßen. Ich sollte mal wieder kein Glück haben. Mein Lehrer wies ich darauf hin, dass der Raum keine Cafeteria ist und ich musste meine Tasse vorne abstellen.
Ich kann's ja verstehen, aber ich hätte mir ein einmalig zugedrücktes Auge gewünscht.
Kein Kaffee = keine Konzentration = nichts gerafft = sinnlos vertane Zeit

Ich hab mich danach in mein Zimmer auf's Bett verkrochen und für den Tag alles effektive aufgegeben. Bei einem Treffen mit Frau L., bei der ich Hausunterricht in Deutsch hatte, kam ich aus dem heulen nicht mehr raus.
Jetzt überlege ich, ob es nicht ratsam wäre, mal zum Psychologen zu gehen, vielleicht hilft's ja...

Donnerstag war ein sehr arbeitsintensiver Tag. Schule, Chor hab' ich ausgelassen, Physik-Treffen mit meiner ehem. Tutorin, Klavierunterricht und Probe zu Smooth Operator.
Meine Klavierlehrerin ist ein Thema für sich. Sie ist ja 'ne ganz Nette... zu nett des Öfteren. Wir erarbeiten gerade ein neues Stück und ich habe leichte Probleme, Noten im Bassschlüssel zulesen. Sie wollte von mir wissen, was das für ein Akkord ist, bzw. was das für Töne sind. "b, g und d, also g-Moll" - "richtig" und dann habe ich untereinander "b", "g" und "d" neben die Noten geschrieben. Sie fragte mich, was ich da tue, und ich erklährte es ihr. Ihre Reaktion: "Das machen wir nicht, das ist unprofessionell!" Darauf folgte eine Diskussion, denn ich brauche solche Hilfsmittel. Letzendlich radierte sie alles weg, gab mir den Stift und meinte, ich könne "g-Moll" drunterschreiben. Ich habe mich geweigert (Genugtuung). Es sei doch bitte mir überlassen, was ich in meine Noten schreibe und was nicht...

Abends fand ein Saufgelage statt (was ich erst mitbekam, als ein kleines Mädchen von 14/15 Jahren die Hecke ankotzte). Sie war eine halbe Stunde nicht ansprechbar und wurde letztendlich vom Krankenwagen abgeholt.
Ich bin unglaublich enttäuscht von den Leuten, die da waren, es aber nicht verhindert haben.

Am Samstag hat Anja (meine jüngste Schwester - 13) ihren Geburtstag nachgefeiert und gestern hatte Nicole (meine andere Schwestern) ihren 16. Geburtstag.

Ich bin bloß im moment etwas geschockt, denn ich muss beim Abschminken immer wieder feststellen, dass sich 6-10 Wimpern verabschieden. Das sollte meines Wissens nach nicht so sein. Aber das werde ich morgen erfragen.

Das war's für heute, Leute^^

eda :-*