Mittwoch, 30. Dezember 2009

Erhaltungstherapie (Tag 22) "Ich hab's getan"

Ich habe es getan! Nun gehöre ich ofiziell zu den Selbstdarstellern auf YouTube...



Bitte sagt mir, was ihr davon haltet!

Eure eda

Mittwoch, 23. Dezember 2009

Erhaltungstherapie (Tag 16)

Ich habe jetzt lange genug versucht, zu ignorieren, dass ich euch updaten müsste. Erfolglos natürlich, wie ihr merkt. Daher versuche ich nun, die Geschehnisse meiner Blog-Abstinenz chronologisch wiederzugeben und hoffe natürlich, dass jetzt niemand auf die Idee kommt, Fackeln und Mistforken zu organisieren, um mir damit vor meiner Tür aufzulauern und mir meine gerechte Strafe zuzufügen...
Ich liebe Satzungetüme =)

Mal nachgucken... aha... der letzte Eintrag beinhaltete die Party... jaaah... ich bin so vermölt im Kopf...

Aaalso... Seit dem 8. Dezember bin ich offizielles Erhaltungstherapie-Opfer. Natürlich ging das nicht ohne Diskussion mit Frau Doktor ab (hatten wir andere Erwartungen? - eigentlich nicht, aber man hofft ja trotzdem...).
In der vorhergehenden Woche war ich mal wieder Ambulanzkind. Am Ende der Untersuchung fragte sie mich, welchen Tag wir denn die Vinblastin-Dosis geben wollen, denn bei diesem Tag wird's dann bis zum Ende der Erhaltungstherapie bleiben. Ich war ganz stark für Freitag Nachmittag, denn so würde ich in der Schule nicht so viel verpassen. Auf die Frage, welchen Tag, antwortete klein eda also "Freitag". Frau Doktor war nicht begeistert, stimmte aber zu. Dann fragte sie, welche Uhrzeit. Nach kurzem Rechnen kam klein eda auf 15 Uhr. Das fand Frau Doktor gar nicht angemessen. Und plötzlich erschien ihr auch der Freitag als unwürdig.
Also sollte ich mich zwischen den offiziellen Ambulanztagen Dienstag und Donnerstag entscheiden. Da ich Donnerstags Chor habe, und den unter keinen Umständen verpassen will, fiel meine Entscheidung auf Dienstag. Ich dachte, wenn ich die letzten zwei Stunden nicht habe (Englisch) tut mir das nicht so weh, denn schlecht bin ich in Englisch nicht unbedingt. Dann fragte sie wieder nach der Zeit und ich blieb bei 15 Uhr, da ich ja noch was vom Unterricht haben wollte. Frau Doktor hatte ihre verständnisvolle Ader schonwieder versiegen lassen und fand 15 Uhr unpassend (welch Überraschung)
Ende vom Lied: Ich muss das nächste halbe Jahr Dienstags Vormittags antanzen. Mir fehlt dann also der Dienstags-Unterricht: Physik (Hauptfach), Kunst (Nebenfach), Geschichte (HF) und Englisch (HF). Tolle Bockwurst, echt! Dann erzählt sie mir auf meinen Protest hin, dass es nicht nur das "normale" Leben gibt.

Liebe Prau Doktor *Piepton*,
hiermit möchte ich Ihnen mitteilen, dass es nicht nur die Therapie gibt! Nach einem halben Jahr Nicht-Leben möchte ich doch bitte wieder ein Stück Normalität. Außerdem lasse ich mir von Ihnen nicht mein angestrebtes Bilderbuch-Abi versauen! Wer Medizin studieren will, muss klotzen. Also: mal über den Tellerrand hinausschauen und auch mal Meinungen anderer akzeptieren.
MFG ich.

Die Erhaltungstherapie sieht so aus:
Drei Wochen lang: Tag 1,8 & 15: Vinblastin intravenös,
jeden Tag: Cyclophosfamid morgens 25mg abends 50 mg Tablette
eine Woche Pause
das Ganze insgesamt sieben Mal -.-

An diesem Dienstag, den 8. Dezember kam auf Ambulanz jeder vor mir dran, egal ob vor oder nach mir gekommen (seltsame Sache) und meine Lieblings Frau Doktor konnte mir das nicht zufriedenstellend erklähren. Da war ich gut hektisch, denn ich hatte an diesem Tag noch was vor. Ich war Nachmittags noch bei meiner aktuellen Deutschlehrerin zum Geburtstagskaffee mit lecker Kuchen und abends beim Weihnachtskonzert des Chores meiner Schule.
War total schön, die ganzen Leute wiederzusehen, Schüler, Lehrer, diese und jene und aus mehreren Quellen wurde mir berichtet, dass ich Bestandteil der Rede unseres Schulleiters beim schulinternen Konzert am Vormittag war. Das ist mir irgendwie peinlich, aber gleichzeitig ist das so rührend und überwältigend, welch breite Unterstützung mir zuteil wird. Ich kann mich wirklich nicht beschweren... *Tränchen wegwisch*

Weiter in der Geschichte...

Am 9. Dezember war Weihnachtsfeier auf der Onko. Na ja... da gibt's nicht viel zu erzählen... Clown, Programm, Geschenke für die Kleinen, Kaufhof-Gutscheine für die Großen, Essen, fertig.

Am 18. Dezemer hab ich dann den Special Guest auf der Weihnachtsfeier meiner "alten" Klasse gemacht. Wie die geguckt haben... :D zu geil
Nachmittags bin ich dann nach Rostock gedüst, dääähääänn: am 19. gab's 'ne dicke Party. Eine meiner besten hatte ihren 20ten und ich hab das Ende der Intensiv-Chemo gefeiert. =)

Zum Schluss möchte ich euch auf einen anderen Blog hinweisen:
Dexamethason

Ich verabschiede mich für heute, eda :-*

Dienstag, 17. November 2009

Party(-brötchen)

Einige Eindrücke von unserer Party am 9. November (im letzten Eintrag habe ich davon erzählt)






Und natürlich wie versprochen das Rezept für die Partybrötchen:

300 g Mehl
150 g Quark
1 Päckchen Backpulver
6 El Öl
6 EL Milch
1 EL Zucker
1 TL Salz
100 g geriebener Käse
100 g gewürfelte Salami

Knetet das Ganze gut durch (die Salami weigert sich meistens, im Teig zu bleiben) und formt dann kleine Brötchen. Diese legt mit etwas Abstand auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech (kein Abstand = ein Brötchen, denn aufgrund des Backpulvers gehen die noch auf) und backt sie bei 200°C ca. 20 Minuten. Sie müssten dann eine schöne goldene Farbe haben und sich noch leicht eindrücken lassen.

Viel Spaß beim Backen und Guten Appetit ;-)

Eure eda

Sonntag, 15. November 2009

Chemo (Tag 199) "Fertig"

So, Mädels, wir ham's geschafft!

Ich weiß, ich brauch gar nicht davon ablenken, dass ich einen knappen Monat nicht gebloggt habe, aber ihr kennt mich ja: faul, unmotiviert und des Öfteren wieder im Krankenhaus, weil die Mundschleimhaut Party macht...

Der Reihe nach, woran ich mich erinnern kann:

Nach meinem unheimlich lustigen achten Block *hust* war ich ja logischerweise erstmal wieder zu Hause und hatte ordentlich mit meinem Kreislauf zu kämpfen. Jedes Mal, wenn ich aufstand, fing die Welt an, sich zu drehen. Diesen Spaß betrieb ich einige Tage, dann wurde es besser. Aber mein Körper wäre ja nicht mein Körper, wenn er nicht noch andere Späße auf Lager hätte.
Ab Mittwoch fing meine Mundschleimhaut wieder an, rumzuspinnen. Das ließ sich ja noch mit Kristerlösung beheben (Mundspüllösung zur Betäubung) und Donnerstag in der Ambulanz war's acuh noch "okay". Frau Dr. Kyank fragte mich zwar, ob ich auf dem Weg vom Labor zur Station meine Leukos verloren hätte, ließ mich aber mit einem Wert von nur 0,2 trotzdem wieder nach Hause fahren.
Freitag ging's dann los: Mund und Hals waren sooo kaputt, dass ich nicht mal mehr sprechen konnte. Ich verließ das Bett nicht und stieg wieder auf Fresubin um. Dienstag dann wieder auf die Ambulanz und natürlich sofort auf Station. Ganz ehrlich: wir sind sooo doof, dass wir immer so lange warten... Ich quäl mich unnötig, weil ich denke: "ach, das wird ab morgen sicherlich wieder besser". Ich sollte mich eigentlich gut genug kennen. -.-

Ich hab mich dann ein paar Tage mit Schmerzmitteln zuballern lassen und dann 'ne Runde mit dem Doc diskutiert, denn ich wollte am Samstag nach Hause, kleine Kinder erschrecken (es war Halloween). Da ich am Freitagabend eineinhalb Stücken Pizza verdrückt habe, konnte er auch nicht großartig gegenhalten und ich hab gewonnen und durfte nach Hause.
Leider habe ich kein Bild davon geschossen, aber ich sah gruselig aus, da ich mir feine Blutrinnsale unter die Augen gemalt habe, die ziemlich echt aussahen. Beim Öffnen der Tür habe ich dann kein Kopftuch aufgehabt und ein ausdrucksloses Gesicht gemacht - ein Mädchen ist weggelaufen und hat nach seiner Mama gerufen... ich hatte Spaß!

Die darauffolgende Woche wäre eigentlich wieder Chemo gewesen, aber ich hab noch 'ne Woche Urlaub bekommen. Am Montag (9. November) war dann Party auf Station, weil zur Zeit viele von uns fertig werden. Lecker Kuchen und Partybrötchen (Ich poste bei Gelegenheit mal das Rezept, die sind verflucht lecker.) und abends Pizza.
Dienstag bis Donnerstag Mittag war ich wieder halb tot - wie immer - und abends bin ich über die Station gerannt und hab mir ein Baby angeguckt, dass über Nacht auf unserer Station blieb, weil alle anderen belegt waren.

Seit gestern bin ich wieder zu Hause und bisher geht's mir eigentlich relativ gut =)

Ich muss gestehen, ich habe vorhin erst festgestellt, dass ich Kommentare freischalten muss, ich Dödel *Hand an Stirn klatsch* Entschuldigt bitte *auf die Knie schmeiß*

Bis zum nächsten Mal
eda :-*

Samstag, 17. Oktober 2009

Chemo (Tag 170) "Ich mach 'nen Freudentanz, tanzt mit mir!"

Montag bin ich wieder in die UKK gekommen. Erstens: die beordern mich zu halb zehn hin, und dann muss ich feststellen, dass gar kein Ambulanztag ist und deshalb so frühes Auftauchen (und vor allem Aufstehen - ich bin Langschläfer) völlig unnötig ist. GRRR!
Aber ich hatte es im Gegenzug (mal wieder) geschafft, meinen Laborzettel zu Hause zu vergessen. Wir haben dann auf Station Blut abgenommen und jemanden damit rüber zum Labor geschickt. Dann wurde ja wieder das Katheterpflaster gewechselt und da mussten wir erstmal herausfinden, warum das schon tagelang so verdammt juckte.
Des Rätsels Lösung war ein loses Stück Draht (die nennen das Faden, für mich ist das aber zu stabil um es Faden zu nennnen) das unter dem Pflaster Party gemacht hat.

Ich hab den Doc gefragt, was denn nun beim MRT rausgekommen sei uuund *Trommelwirbel*
Es ist kein aktives Tumormaterial mehr zu sehen, wir haben dem bösen Tumor in den Arsch getreten!

Ansonsten habe ich am Montag abend noch ein Wintergartenkonzert gegeben :D
Eigentlich wollte ich mir nur die Zeit vertreiben, aber auf Station gibt's immer Lauscher...
Am Dienstag abend habe ich meinem Titel als Sorgenkind wieder alle Ehre gemacht. Ich hab schon Vomex gekriegt und auch Chemomedikamente und mein alter Freund, der Pullerbeutel lief auch wieder. Also war Toilettenaction schon vorprogrammiert und als ich dann wieder musste, bin ich ins Bad getappt, Schieber ins Klo (für mehr Komfort beim Bilanzpullern) und auch feini Pipi gemacht und dann drehte sich urplötzlich die Welt und alles wurde schwarz. So peinlich das ist, das in aller Öffentlichkeit zu erzählen, aber ich wachte Sekunden später in einer riesigen Pfütze meines eigenen Urins auf. Tolle Bockwurst!
Als mein Kreislauf wieder im Kreis lief (Wortwitz, ha-ha-ha) stand ich auf, zog meine nassen Klamotten aus, ließ sie einfach in der Ecke liegen und legte mich, in ein Handtuch gewickelt, auf mein Bett. Nach einigen Sekunden konnte ich mich dazu überwinden, nach der Schwester zu klingeln. Die kam auch prompt. Schnell war erklährt, was geschehen war und wir leiteten die nötigen Schritte in die Wege.
Sie wischte den Boden und weichte meine Sachen ein und ich wusch mich (mit Schüssel) am Bett. Drops gelutscht - ich durfte die folgenden zwei Tage immer klingeln und anmelden, wenn ich für kleine Tiger musste, damit sich immer eine Schwester vor die Tür stellt. In der selben Nacht wäre ich beinahe nochmal kollabiert, aber mit Ach und Krach hat mich eine Schwester ins Bett zurückverfrachtet.

Mir geht's aber wieder gut, und für den nächsten und letzten Block muss ich mich daran erinnern, langsam zu machen.

Liebste Grüße für's erste - eda

Samstag, 10. Oktober 2009

Chemo (Tag 163) "Drei Tage gelebt"

Hallöchen^^

Versteht die Überschrift nicht falsch! Aber die letzten drei Tage waren endlich mal wieder einigermaßen normal. Ich hatte am Dienstag ja meine MRT-Untersuchung (Ergebnisse nächste Woche) und da meinte Frau Dr., sie würde mich lieber noch 'ne Woche "beurlauben", weil meine Werte sich grade erst berappelt haben. Vielleicht könnt ihr euch meine Begeisterung vorstellen... denn das bedeutete ja, dass das Ende der Chemo wieder eine Woche nach hinten rückt *grrr*
Noch zwei Blöcke... ein greifbares Ende! Nur noch ein Monat!

Kommen wir zu meinen glücklichsten drei Tagen zurück:
Donnerstag: ich war endlich nach vielen Monaten wieder in Demmin und habe meine alte Klasse und die Leute im Internat besucht. Ich war zwar abends halb tot, aber der Tag hat sich gelohnt.
Freitag: mit meiner kleinen Schwester ein paar Weihnachtseinkäufe gemacht... okay, wieder ärmer, aber dafür weniger Stress kurz vor Weihnachten, wenn alle anderen anfangen, einzukaufen. =) (ich schlaues Kind)
heute (Samstag): haben mich drei Mädels besucht, mit denen ich zusammen in einer Klasse war. Lecker Muffins gebacken und Film geguckt... schöööön.

Na ja, ich gucke jetzt noch Kaya Yanar und lach' mir einen und dann geht's in die heia =)

Liebste Grüße - eda :-*

Dienstag, 29. September 2009

Chemo (Tag 152) "Nischt los?!"

Hey na?
Es liegen nicht mal zwei Wochen zwischen diesem und dem letzten Eintrag... ich werde besser. Mal sehen, wie lange das anhält ^^
Diejenigen von euch, die mir mailen wissen bereits, dass ich ewig zum antowrten brauche. Das tut mir ja irgendwie auch Leid, aber ich hab so oft einfach keine Lust zu schreiben...

Was gibt es denn zu erzählen...
Ich habe Block Nummer sieben gut überstanden. Eigentlich habe ich nur geschlafen, aber so lässt sich das alles am besten aushalten.
Am Montag (21. September) bin ich wieder nach Hause gekommen und war am Folgetag auch prompt übermütig und bin Shoppen gefahren (im Bus). Ein paar Schuhe und in zwei weitere Geschäfte geguckt und ich war nicht mehr zu gebrauchen. Dann fuhr ich mit meiner Schwester zurück zum Bahnhof. Von da fuhr mich ein Kumpel nach Hause. Eigentlich ist es kein weiter Weg, aber ich war einfach zu fertig.
Selbst Schuld!

Seit Mittwoch (23. September) kommen mich nun auch Lehrer zu Hause besuchen. Mathe, Physik, Englisch und, zu meinem Leidwesen, auch Deutsch. Die Lehrer sind alle toll, aber auf Deutsch hätte ich auch verzichtet ;-)

So, mir fällt für's erste nichts weiter ein.

Liebste Grüße - eda :-*

Donnerstag, 17. September 2009

Chemo (Tag 140) "Ich hab's echt drauf"

Der Titel dürfte einigen von euch schon sagen, dass ich mal wieder unangenehm aufgefallen bin.

Seit gestern bin ich wieder auf Station, vorher musste ich aber - wie immer - ins Labor, für ein kleines Blutbild. Ich gab meinen Zettel ab, setzte mich auf die Bank und "knetete" mein Ohrläppchen, damit es gut durchblutet ist, wenn die Stechschwester da Blut rausholt. Ich war also schön am Ohrläppchenwubbeln, als eine von denen rauskommt, mich sieht und mir sagt, dass sie aus dem Finger nimmt. Ich klährte sie darüber auf, dass das seit viereinhalb Monaten aus gutem Grund am Ohr gemacht wird, aber das wollte sie nicht hören. Vor mir war noch ein kleiner Junge dran, der hat geschrien wie am Spieß - Das macht besonders viel Mut.
Danach war ich dann dran. Rein ins Stechzimmer, hinsetzen. Dann kam eine junge Frau, vielleicht 20 Jahre alt. Auch der erklährte ich, dass es keine gute Idee ist, meinen Finger zu malträtieren. Leider hatte sie in dem Verein gar nichts zu melden und musste sich dem Besen fügen, der mir vorher ja schon gesagt hatte, dass das nichts wird. Dann wollten die auch noch meinen rechten Zeigefinger! Ich glaub', es hackt ein wenig?! Wir haben uns auf den kleinen Finger "geeinigt".
Ich habe es am Ohr nie gespürt, wenn die gepiekt haben, am Finger dagegen sehr wohl. Und das tut weh! Und dann kam das Blut nicht so richtig, also spielten wir Bäumchen wechsel dich, und die alte Zimtziege fing an, an meinem Finger rumzuquetschen. Mir wurde heiß und leicht schwindelig. Als sie irgendwann mal fertig war, stand ich auf und ging zum Fahrstuhl. Mit mir stiegen noch zwei Männer ein. Die Fahrt vom zweiten Stock ins Erdgeschoss hat gereicht, dass die Welt sich für mich dreht. Ich habe ganz genau gemerkt, wie mir die Kontrolle entglitt. Die Männer stiegen aus, und ich dachte nur: "Im Foyer, an der Rückwand, stehen Stühle, bis dahin muss ich's schaffen..."
Pustekuchen! Ganze drei Schritte habe ich geschafft, dann sah' ich den Boden rasant näher kommen. Tolle Bockwurst, ganz ehrlich. Wer will nicht mitten in der Eingangshalle einer Klinik, sieben Meter von der Ambulanz entfernt, vor allem aber mit vielen Zuschauern ohnmächtig merden und hinklatschen?
Ich war nur ganz kurz weg, dann mekte ich, wie jemand männliches meinen Kopf anhob und durch die Gegend brüllte, hier sei jemand umgekippt. Supi, dachte ich, ganz unauffällig, wie er das macht. Langsam fing mein rechter Fuß an, weh zu tun. Na toll, noch was gebrochen wäre ja die Krönung des Ganzen. Dann kam jemand mit einer Trage und ich wurde vom Boden aufgesammelt und in die Ambulanz verfrachtet. Mein Blutdruck wurde gemessen und die fragten mich, wo ich denn hingehöre...
Letztendlich wurde ich mit 'nem Krankentransport zur UKK rübergefahren und in 'nem Rollstuhl hoch zur Station. In unserer Ambulanz standen schon einige Leute und fragten sofort, was ich wieder für'n Blödsinn mache... Jaaaah, Leute, ich hab das garantiert freiwillig gemacht...
Das Ende vom Lied ist eine Zerrung im Fuß und ein Argument, weswegen ich mir nie wieder in den Finger pieken lasse...

Ich verabschiede mich zum Schlafen (der siebente Block hat heute begonnen)
eda :-*

Samstag, 12. September 2009

Chemo (Tag 135) "Jaaaah, sie lebt noch"

Im Moment scheine ich kein Glück zu haben...

Nach dem sechsten Block (17.-21. August) ging's mir erstmal gar nicht gut. Noch am Abreisetag musste ich mich beim Anblick meines Frühstücks heftig übergeben, was keinen Spaß macht, wenn nur noch Magensäure und Galle übrig sind, die überhaupt raus können. -.-
Damit war der Tag für mich gelaufen, denn im Abstand von zwei bis drei Stunden musste ich immer wieder auf Klo rennen, weil mein Magen der Meinung war, Party zu machen. Glücklicherweise durfte ich trotzdem nach Hause. Eine der Schwestern machte kurz vor meiner Abreise noch den unglaublich intelligenten Vorschlag, mir Vomex zu geben. Vomex, klar! (Vomex ist gegen Übelkeit, macht allerdings auch verdammt müde)
Innerhalb von zehn Minuten schlafe ich wie ein Stein und wache auch garantiert unter vier Stunden nicht mehr auf... wie soll ich nach Hause kommen?! Also lieber nicht.

Zu Hause habe ich dann die zwei Folgetage überwiegend im Zimmer auf meinem Bett verbracht. Ich war ja noch nie besonders sportlich, aber selbst wenn ich nur aufgestanden bin, habe ich schon gepumpt wie ein Maikäfer. Es wurde dann allerdings besser.

Am 26. August gab's dann Besuch von zwei Freundinnen. Ein bisschen durch die Gegend laufen und Blödsinn labern - das können wir gut. Allerding fing mein Mund wieder an zu brennen, wenn ich irgendetwas zu mir nahm. Ich hatte grade wieder angefangen, normal zu essen, nachdem ich mich fast einen ganzen Monat von Fresubin (Flüssignahrung) ernährt hatte.
(Die Pilzinfektion war sehr schmerzhaft, daher war kein normales Essen möglich.)
Und nun ging das wieder von vorne los. Am darauffolgenden Tag (Donnerstag) ging dann gar nichts mehr. Ich konnte weder essen noch sprechen und trinken ging nur unter Schmerzen. Meine Mundschleimhaut und die im Hals waren dermaßen kaputt und angegriffen... Ein wenig Abhilfe verschaffte mir die Kristerlösung, die ich noch aus der Strahlenklinik hatte. Wenn man damit in verdünnter Form den Mund ausspült, betäubt das für zwei drei Stunden und man hat keine Schmerzen. Hilft allerdings nur da, wo es auch hinkommt (logisch). Zeitweilig konnte ich also wieder sprechen, weil der Mund nicht mehr so weh tat, aber schlucken war immernoch nicht, denn Kristerlösung ist ja nicht zum Trinken da. =(
So verbrachte ich bis Samstag zu Hause bis ich mich dazu durchringen konnte, meine Mamma zu bitten, den Taxifahrer zu rufen, damit ich in die Klinik komme.

Bis zur Klinik bekam ich dann auch noch Fieber *yippie* und mein Glück war perfekt. Na ja, es war ja nun keine Frage, dass ich aufgenommen werde. Noch im Behandlungszimmer bekam ich eine Dosis Dipidolor (kurz Dipi, ein Schmerzmittel). Nach ein zwei Minuten waren die Schmerzen komplett weg. Ich wurde in ein Zimmer geschoben und war erstmal glücklich. Leider Gottes nicht lange... denn die finden ja immer etwas, womit sie mich ärgern können. Diesmal war es eine Flexyle in meinem Arm, denn der Katheter war damit beschäftigt, alle möglichen Medikamente in mich reinzupumpen. Ich sollte Thrombozyten und drei Konserven Blut kriegen. Na toll! Ich mit meiner panischen Angst vor Spritzen und Nadeln und derartigem Zeug soll 'ne Flexyle in den Arm kriegen... ich hab Spaß... -.-

In den folgenden Tagen bekam ich dauerhaft Dipi, was mir im Grunde gar nichts brachte. Wenn es 5 ml auf einmal gibt, ist die Welt wieder schön und schmerzfrei, aber wenn es 2,5 ml auf eine Stunde gibt, nützt mir das garnichts. Das habe ich auch versucht, dem Doc zu erklähren, aber irgendwas lief schief. Er fing an davon zu reden, die Dosis zu verringern. Öhm... wie jetzt? Ich sage ihm, es reicht nicht aus und er will weniger geben. Das muss irgendeine Medizinerlogik sein, die ich noch nicht verstehe, oder die Illuminaten haben ihre Finger im Spiel ;-) (ich fange an, rumzuspinnen - entschuldigt bitte)
Jedenfalls gab ich die Diskussion auf und hielt die Schmerzen einfach soweit aus. Nach einigen Tagen ging es meinem Hals dann wieder soweit gut, dass ich Fresubin trinken konnte (wie ich das vermisst hatte) und ich sagte dem Doc, er könne das Dipi nun runterstellen, bzw. ganz rausnehmen. Dipidolor hat die unangenehme Nebenwirkung, dass man unkoordinierter wird, und z.B. die Hände beim Greifen eines Gegenstandes zucken. Also wollte ich das Zeug loswerden. Nachdem ich meinen Wunsch dargelegt hatte, schlug er eine Bonusladung Dipi vor.
WILL DER MICH VERARSCHEN???
Wenn ich Boni will, erzählt er vom runterstellen und wenn ich genau das möchte, schlägt er Boni vor. Das versteh' jetzt mal einer.

Ich hab insgesamt 11 Tage ungeplant auf Station verbracht. Eigentlich hätte am 8. September (Dienstag) mein siebenter Block beginnen müssen, aber ich habe eine Woche Schonfrist bekommen. Erstmal wieder ein bisschen hoch kommen, bevor's mich wieder umhaut.
Leider habe ich nun aber den ersten Schultag (31. August) verpasst, an dem ich eigentlich vor Ort hatte sein wollen. Wie sagte meine Mathelehrerin immer: erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Wie recht sie doch hatte...

So, Jungs und Mädels, wenn mir noch was einfällt, melde ich mich wieder, ansonsten bin ich nach dem nächsten Block wieder zu lesen, wenn ich genügend Motivation aufbringen kann.

Liebste Grüße - eda :-*

Samstag, 15. August 2009

Chemo (Tag 107) "Muster im Gesicht"

Da isse wieder ;-)

Ich weiß, ich hab mich scho wieder Ewigkeiten nicht gemeldet, aber ihr müsstet bereits mitbekommen haben, dass ich einfach faul bin... (ich schäme mich auch dafür, wenn ich mal Lust dazu hab). "Wir haben solange ein Motivationsproblem, bis wir ein Zeitproblem haben." Wie wahr...

Was ist denn in der Zwischenzeit passiert...
Den fünften Block (27. Juli - 1. August im Krankenhaus) habe ich mäßig gut vertragen. Chemo an sich ist ja schon ordentlich belastend für den Körper, aber Chemo und Bestrahlung zusammen ist heftig. Ich hab wieder geschlafen und weiter nichts =)
Außerdem habe ich mittlerweile 'n eher minder hübsches Muster im Gesicht. Zwischen meinen nicht vorhandenen Augenbrauen und rund um die Nase hat die Bestrahlung ihre Spuren hinterlassen. Also es sieht aus wie ein Sonnenbrand, allerdings mit dunklen Stellen und 'nem Lochmusten (von der Maske). Innerhalb der nächsten zwei bis vier Wochen geht das wieder weg, aber momentan seh' ich echt blöd aus.
Allerdings werde ich, wenn ich nächste Woche wieder auf Station gehe, ordentlich austicken, wenn mir wieder jemand Essen andrehen will. Also ich möchte mal sehen, dass die essen, wenn ihnen schlecht ist! Das macht kein Mensch, aber ich soll, oder was?! Und nach fünf Blöcken, in denen die das nicht kapiert haben, war ich geduldig und hab jedes Mal auf's Neue erklärt, dass ich keinen Bedarf hab, aber es reicht jetzt einfach. Ich denke, ich bin alt genug, um zu wissen, wann ich etwas essen möchte. Und dann bin ich auch in der Lage, Bescheid zu sagen, damit mir jemand was bringt. Ich könnt' mich ja schon wieder aufregen.
Ansonsten bin ich eigentlich Brechreizfrei durch gekommen, aber am Freitag, als es von der Strahlenklinik zurück zur Onko ging hatte ich einen jungen Fahrer mit einem achterbahnähnlichen Fahrstil. Mein Magen fand das ganz und gar nicht lustig und so kam es, dass ich zurück in meinem Zimmer erst einmal die Toilette aufsuchen musste. Schööön die Schüssel angebrüllt.

Was total toll war an diesem Block: der Doc hat mir zwei Pullerbeutel erlassen, weshalb ich schon Freitag Nachmittag nach Hause konnte. Hallelujah! Das hatte ich noch nie (und Sophie im Übrigen auch nicht, die hat sich ganz schön beschwert) und hab mich natürlich mächtig gefreut, denn meine Cousinen waren bei uns zu Besuch, und die Zeit wollten wir ja schlißlich nutzen.

Sophie ist jetzt übrigens mit ihrer Chemo fertig. Sie wird auch noch 'n bisschen bestrahlt und das war's dann. Ich bin ja nicht neidisch, aber... ICH WILL AUCH FERTIG SEIN!!!
Bei mir sind's nur noch 4 Blöcke, dann darf auch ich auf Erhaltungstherapie umsteigen, aber das sind immerhin noch 2 1/2 Monate bis zum letzten Block.

Am 4. August (Dienstag) hab ich in der Strahlenklinik ganz schreckliches Nasenbluten bekommen. Von Null auf Hundert floss es nur noch. Und leider hörte es auch eine gute dreiviertel Stunde nicht mehr auf. Die Ärztin sagte dann auch noch das Zauberwort "Tamponade" und meine Panikattacke war perfekt. Das wollte ich beim besten Willen nicht nochmal durchmachen müssen. Zum Glück wurde es dann weniger und hörte schließlich ganz auf. Zu hause hatte ich noch zwei Mal kurz Nasenbluten, weshalb ich auch am späten Nachmittag nochmal nach Rostock in die UKK (Universitäts Kinder- und Jugendklinik) fuhr. Ich dachte, vielleicht sind meine Blutwerte wieder im Keller. Wenn der HB-Spiegel nicht stimmt, hört man nicht mehr auf zu bluten. Deshalb bin ich ins Labor und hab mich noch checken lassen. Meine Werte waren ein bisschen niedriger als normal, aber nicht besorgniserregend, also durfte ich wieder nach Hause.

Am darauf folgenden Tag bin ich endlich 18 geworden. Eigentlich wollte ich zu meinem 18ten eine richtig große Party mit Bar und Lagerfeuer im Garten, aber das Schicksal sagte "nö, gibt's nicht". Also fiel die Party kleiner aus, war aber trotzdem total schön. Ganz konservativ Kaffe und Kuchen und am Abend ein Picknick am Hafen. Eine Freundin hat es geschafft, um mein Alkoholverbot herumzukommen, in dem sie die Bowle schon fertig mitbrachte... hat mich natürlich ein bisschen geärgert, weil ich ja keinen Alkohl darf. Deshalb hatte ich ja auch gesagt, dass es überhaupt keine Alkoholika auf der "Party" gibt, da war ich mal 'n bisschen egoistisch. Aber gut, dann war's halt zu spät.

Einen Tag später allerdings hatte ich nichts mehr zu lachen. Meine Mundschleimhaut war total kaputt und auf meiner Zunge war so ein ekliger weißer Belag. Das Sprechen fiel mir unheimlich schwer, weil ich starke Schmerzen hatte, wenn ich meine Zunge bewegte. Also wieder auf zur UKK nach der Bestrahlung. In der Strahlenklinik selbst bekam ich zwei Mundspüllösungen. Einmal Bepanten (ja, das gibt's wirklich für den Mund) und ein Fläschchen Kristerlösung. Letzteres ist in den Folgetagen mein bester Freund geworden, denn diese Lösung hatte den unglaublich tollen Nebeneffekt, dass sie die Zunge betäubte, sodass ich zumindest für ein zwei Stunden keine Schmerzen hatte. In der UKK habe ich dann noch eine Mundspülung mitbekommen und ein Pilzmittel, Daktar Mundgel. Damit habe ich mir dann vier Mal am Tag die Zunge eingeschmiert (die Vorstellung ist... seltsam) und nach fünf bis sechs Tagen war dann alles wieder gut. Allerdings musste ich für diese Zeit auf Fresubin Flüssignahrung umsteigen, weil alles andere auf der Zunge brannte. Aber auch das haben wir überstanden :D

Was gibt es sonst noch zu erzählen...?!
Erstmal fällt mir nichts weiter ein.

Bis denn dann
eure eda :-*

Mittwoch, 29. Juli 2009

Chemo (Tag 90) "Quasimodos kleine Schwester"

Tjaaa, da isse wieder...

Kurz umrissen: den 4. Block hab ich ganz gut überstanden und stecke jetzt mitten im fünften. Dadurch, dass Chemo und Bestrahlung zusammen stattfinden bin ich den ganzen Tag müde und schlafe gaaanz viel... =)

Ansonsten ist nicht viel passiert... irgendwie alles langweilig... die Leute hier auf der Station kapieren nicht, dass ich nicht essen will, aber das kennt man ja schon -.-

Ich hab jetzt endlich mal ein paar Bilder von "vorher"... also wie ich kurz vor Beginn der Chemo aussah...
(bitte nicht erschrecken - sah wirklich gruselig aus!)














Tja... ich hab die Bilder gestern das erste Mal gesehen und musste schlucken. Ich hatte das gar nicht sooo doll in Erinnerung. Aber jetzt ist gar nichts mehr zu sehen.

Hmm... ich hab irgendwie nichts zu erzählen, merkt ihr auch, nicht wahr?
Wenn sich was neues ergiebt, sag ich euch Bescheid, ich werd jetzt mal wieder schlafen ;-)

Liebste Grüße - eda

Samstag, 4. Juli 2009

Chemo (Tag 64) "Ich bin zu faul, mir eine Überschrift auszudenken"

So, Freunde der Sonne...

Ich hab mich mächtig lange nicht gemeldet und dachte mir, ich sollte euch vielleicht mal wieder 'nen Schlach erzählen.

Aaalso... - ich war letztens in der Strahlenklinik zum Gespräch. Die Ärztin war super nett und hat alles erklärt und gezeigt. Am nächsten Tag bin ich wieder hingefahren (nein, ich habe keinen Spaß daran, ständig im Taxi durch die Gegend zu fahren...das ist langweilig) um meine Maske anfertigen zu lassen.
Pünktlich da - saß ich fast zwei Stunden rum und hab mich von alten Frauen schräg angucken lassen. Na ja, wer sonst keine Hobbies hat...
Irgendwann kam der Arzt dann um die Ecke, luschert ins Wartezimmer und ruft "Frau Wjendt" auf... und nichts passiert... keiner fühlt sich angesprochen... und er ruft wieder... und mein Gehirn bemerkt, dass das, was er da ruft, "Wendt" doch sehr nahe ist... grandios =)
Dann ging's in eine Umkleidekabine, Jacke ausziehen (hat mir ja keiner gesagt, was ich alles ausziehen soll) und dann in den Raum, wo die Maske gemacht wird. Da kommt eine Frau auf mich zu und sagt mir, ich solle das Kopftuch abnehmen. Also kehrtmarsch und Tuch in die Umkleide schmeißen. Wieder im großen Raum, kommt sie mit einer Kamera auf mich zu und sagt, sie müsse ein Photo von meinem Gesicht machen und ob ich das nicht liebe mit Kopftuch machen will... ähm... hallo?! Versteckte Kamera, oder verarscht die mich einfach nur so?
Mir war egal, ob mit oder ohne Tuch, also Photo ohne Tuch und dann soll ich mich auf so'ne Liege legen... meine Patienten verarschende Freundin kommt wieder und sagt, ich solle mein Oberteil auch noch ausziehen... also nochmal hoch und in die Umkleide... und ruhig bleiben...
Das Maskenziehen war dann ganz okay. Eine Plastikplatte wurde im warmen Wasserbad weich gemacht und mir auf's Gesicht gepatscht. Ein bisschen ziehen und warten und dann war sie fertig. Noch ein paar Klebestreifen zur Markierung drauf - fertig. Dann musste ich zum CT, damit auf meiner Maske ganz genau die Strahlungzonen aufgemalt werden konnten.
Ich muss die Maske bei jeder Bestrahlung aufsetzen, damit das Strahlengerät richtig eingestellt werden kann.

Tjaaa... und dann, am Dienstag (30. Juni) war ich wieder auf der Onko -.-
Ab dem vorangehen Samstag hatte ich ständig so'ne ekligen Kopfschmerzen und Montag kam ein stänkernder Weisheitszahn dazu. Also eigentlich wäre am Dienstag nur eine Untersuchung gewesen und dann hätte ich wieder nach Hause gekonnt, aber meine Werte waren eine mittelprächtige Katastrophe.
Ich bin zu Juliane, einem geistig behinderten Mädchen, ins Zimmer gezogen. Am Abend bis in die späte Nacht hinein habe ich Bluttransfusionen bekommen. Ich sag euch: das war eine Scheißnacht! Als die Schwestern damit fertig waren, ständig meinetwegen ins Zimmer zu poltern, kamen sie nachhern, um Juliane neu zu wickeln... und sowas geht ja nicht leise...
Am Donnerstag kam dann eine Zahnärztin zu mir, die sich die Sache mit meinem Zahn ansehen sollte. Über dem Zahn hatte sich so eine Art Hauttasche gebildet und die war ordentlich entzündet. Erst hat sie mir irgendwas salzig schmeckendes daruntergespritzt und dann - und das weckte böse Erinnerungen an meine Biopsie inklusive Tamponade (zugehöriger Blogeintrag) - stopfte sie ein kleines Stück Stoff, dass in Ringelblumenöl getränkt war, unter diese Hauttasche. Tat weh, schmeckte zum Kotzen, macht sie nicht zu meiner Freundin. Basta.
Die gleiche Prozedur wiederholte sie am Folgetag.
Ich kann mir nicht helfen, aber ich habe den Verdacht, dass Zahn- und HNO-Ärzte Sadisten sind...
Na ja, jetzt die letzten Tage gab's Antibiotika, damit der Entzündungswert runtergeht und die Entzündung bei meinem Weisheitszahn abklingt.

Wenn grad keine Medikamente in mich reingepumpt werden darf ich auch raus.. und davon mache ich ausgiebig Gebrauch =)
Und das Schöne ist: es findet sich immer ein Babysitter (ich darf ja nicht alleine raus, weil ich noch keine 18 bin). Mal mein Lieblingszivi Daniel, der wie ein großer Bruder für mich ist, oder aber auch Johannes, der auf der Station nebenan Schüler ist und mit dem es mir vorkommt, als würde ich ihn schon Jahre kennen. Und mit der Schwesternschülerin Jenny hab ich gestern schön Eis gegessen (danke an Daniel, der für uns gelaufen ist) und DVD geguckt. Ich mag sie voll gerne. Schade, dass die Schüler ständig die Stationen wechseln müssen. Sie und die erste Schülerin, die ich kennen gelernt habe (Henriette) würd ich ja am liebsten ständig hier haben.
Aber man kann nicht alles haben. -.-

Ich komm mir im moment aber etwas egoistisch und wie ein furchtbarer Mensch vor, weil ich die Schwester gebeten habe, Juliane wieder in ihr Zimmer zu verlegen. Ich habe vier Nächte und zugehörige Tage mit ihr zusammen gewohnt. Die Tage sind kein Problem, jedoch die Nächte umso mehr. Ich habe die letzten vier Nächte so gut wie gar nicht geschlafen, weil Julchen gejault hat. Und wenn ihr des Nachts langweilig wurde, hat sie gegen irgendwas gegen geklopft. Ich war so egoistisch und jetzt ist sie raus hier... aber für sie war das total gut, mit jemandem zusammen im Zimmer zu sein, denn sonst ist sie alleine bis ihre Mutter bzw. Schwester sie besuchen kommt. Und das tut mir irgendwie total Leid, ihr das jetzt zu nehmen. Sie hatte da echt Spaß dran... ich werd mein schlechtes Gewissen nicht los... oh je =(

Achso: den dritten Block hab ich super überstanden (nur ein Kotzer) und mit dem anstehenden vierten Block habe ich das auch vor (der fängt am Dienstag, 7. Juli an). Zusätzlich zur Chemo gibt's dann ja auch Strahlen.

Irgendwann zwischendurch war die "Wunschfee" hier. Von der dürfen wir uns was wünschen, (fast) egal, was. Beispiele: einen Treffen mit dem Lieblingsschauspieler, ein Besuch im Disneyland oder Schwimmen mit Delphinen. Ich hab viel Hin- und herüberlegt, was ich gerne hätte oder machen möchte, aber kein Wunsch überwog... jedenfalls keiner, der mich direkt betraf.
Ich weiß nun aber, was ich mir wünsche: einen dicken Wellness-Urlaub für meine Mamma, ganz ohne Kinder und mit vielen Massagen und Wirlpoolbädern und leckeren Cocktails. Sie kümmert sich seit 23 Jahren um meinen schwerbehinderten Bruder, ist alleinerziehende Mutter von vier Kindern (ich habe noch zwei kleine Schwestern) und nun auch noch meine Erkrankung. Sie sagt zwar immer, es gibt Menschen, die es schlimmer getroffen hat, aber ich bin der Meinung, viele gibt's da auch nicht mehr. Ich kann mir wirklich keinen Menschen vorstellen, der einen richtigen Urlaub so verdient hat wie sie. Aber pssssst! Nichts verraten!

So, genug von mir... ich hab schon wieder viel zu viel gelabert.
Bis zum nächsten Mal ;-)

Liebste Grüße und ein Fingerzeig auf meine eMail Adresse rechts oben in der Box
eure eda

Sonntag, 7. Juni 2009

Chemo (Tag 38) "Ich hab gar nichts zu erzählen, tu' es aber trotzdem"

Jaaah... der Titel verrät's: ich hab eigentlich nichts neues zu berichten. Und wahrscheinlich wird das auch so bleiben, bis ich operiert werde.

Hab ich euch das schon erzählt?
Irgendwann in den nächsten Wochen muss ich wieder zum MRT... Dann gucken sich die Docs an, wie der Tumor jetzt "aussieht", also wie weit er zurückgegangen ist und wie er jetzt liegt. Danach wird dann entschieden, ob ich erst Bestralung bekomme und dann operiet werde, oder erst die OP ansteht und dann die Bestralung. Egal, wie's kommt, beides kommt noch auf mich zu und die Chemo geht natürlich wie gewohnt weiter... noch sieben Blocks... bis November/Dezember... Yippie...
Aber es geht mir im Moment echt gut. Also die meiste Zeit fühl ich mich sogar komplett gesund. Die letzten zwei Tage war ich ziemlich müde und schwach, aber das passiert halt. Ist ja auch nicht weiter schlimm.

Am Dienstag (9. Juni) krieg ich wieder Vincristin. Ist ja nur 'ne kleine Dosis. Doof an der Sache ist allerdings, dass ich vorher ins Labor muss. Und da pieken die mich! Dreist, oder? Erst bauen die mir den Katheter ein und sagen mir, dass das gepieke ein Ende hat, und dann darf ich mich doch wieder pieken lassen... ich fühl mich verarscht. Aber gut... Gibt Schlimmeres... Hab ich euch ja schon erzählt... ( "Willkommen in der Hölle, April )

Am Mittwoch besuche ich dann wieder "meine" Klasse.... uiuiui... wie ich mich drauf freue!^^

Ich bekomme immernoch E-Mails von euch und das freut mich riesig! Wenn ihr Fragen habt, dann SCHIEßT LOS! Immer ab damit, ich antworte gerne. ;-)
Meine E-Mail Adresse findete ihr - wie immer - oben rechts im Kästchen.

Liebste Grüße - eda :-*

Donnerstag, 28. Mai 2009

Chemo (Tag 28) "Dein Pullerbeutel - mein Pullerbeutel"

Yippie^^
Nur zwei mal den Magen entleert^^
Okay, ich will jetzt nicht ins Detail gehen.

Also zusammengefasst: Montag bin ich wieder auf Station gekommen, durfte aber noch raus, weil ich Abends erst wieder an den Tropf musste. Das Schönste an der Sache: ich bin mit meinen 17 Jahren gaaanz sicher nicht in der Lage, alleine rauszugehen... Alex, der Internet-Zivi ist dann als Babysitter mitgekommen, damit mir auch ja nichts passiert.
Na ja... Dienstag und Mittwoch gab's dann Brechmittel (also die Chemo-Medikamente) und es läuft wieder Pullerbeutel nach Pullerbeutel... Achso: im Blog-Eintag von Chemo-Tag 9 erwähne ich diese Beutel schonmal - 6 Liter am Tag intravenös... Puller-Party vom Feinsten.

Mittlerweile ist meine Mitbewohnerin Sophie wieder da... und sie macht aus allem einen Wettbewerb... und jedes Mal gewinne ich :-)
Mein Zofran ist schneller durch, ich bin eher mit den Pullerbeuteln fertig... hach, ich find's schön... sie ärgert sich immer so...
Aber ich hab sie lieb gewonnen, die kleine Nervensäge...

Am Samstag (30. Mai) darf ich dann wieder nach Hause... bis morgen abend 22:00Uhr gibt's noch Pullerbeutel... das ist echt stressig... nach einiger Zeit fühlt man sich schon fast inkontinent... aber es wird wieder^^

Na ja... ich meld mich dann mal wieder ab... noch 'n bisschen TV gucken und dann schlafen gehen... (hier ist die Nacht früh zuende - da verstehen die keinen Spaß)

Liebe Grüße - eda


(Ich freu mich immer über virtuelle Post, meine E-Mail Adresse steht oben in der Box)

Mittwoch, 20. Mai 2009

Chemo (Tag 20) "Ich mag meine neue Frisur"

Tja... ich hab mich wohl 'ne Weile nicht gemeldet.
Lag daran, dass es mir zeitweilig zu gut, vor ein paar Tagen aber zu schlecht zum Schreiben ging. Ich hoffe, ihr verzeiht mir ;-)

Also mittlerweile hat die Chemo ihre volle Wirkung entfaltet... Ich hab fünf Kilo abgenommen, der Tumor ist dermaßen geschrumpft, dass ich wieder normal aussehe im Gesicht und die Haare sind weg... also aktuell sehe ich so aus:

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~>



Ganz ehrlich: ich find' mich hübscher als vorher...
Und meine neue Frisur ist total praktisch!



Natürlich hatte ich nicht die ganze Zeit diese Einstellung...

Am Donnerstag (14. Mai) musste ich wieder in die Klinik. Also ich hätte so oder so hingemusst, weil's am Freitag die nächste Ladung Vincristin geben sollte, aber ein Infekt hat uns da einen Strich durch die Rechnung gemacht. Mittwoch habe ich Halsschmerzen bekommen und die Temperatur ist auch gestiegen. Donnerstag wieder da wurde ich mit verschiedenen Antibiotika behandelt, damit der Entzündungswert wieder runtergeht.
Also ich versuche mal, das Ganze zu erklären:

Durch die aggressiven Medikamente wird ja nicht nur der Tumor, sondern auch der restliche Orgenismus angegriffen. Dadurch verringert sich die Anzahl der Leukozyten (die weißen Blutkörperchen, zuständig für die Immunabwehr). Bei Leukämie-Patienten ist das das Ziel der Behandlung, denn Leukämie, also Blutkrebs, bedeutet, dass Blutkörperchen bösartig werden. Deshalb werden sie gezielt angegriffen, um die bösartigen Zellen abzutöten, um die Neubildung von gesunden neuen Zellen zu erreichen.
Bei mir allerdings ist das Absterben von Leukozyten eher ein Nebeneffekt.

Ein gesunder Mensch hat 5-15 Giga-Part Leukos in einem Liter Blut. (ein Giga-Part bedeutet eine Mio. Teilchen pro Liter). Ich hatte vor kurzem nur 0,4
Giga-Part Leukos... also auf Deutsch: meine Abwehrkräfte waren im Arsch.

Aber wir haben das schnell wieder hingekriegt. =D

Allerdings fingen meine Haare am Freitag/Samstag an, auszufallen...
Zwar habe ich mich, seitdem ich weiß, dass ich Krebs habe, sehr intensiv mit allen Konsequenzen auseinandergesetzt, aber natürlich habe ich auch meine Tiefs. Und so lag ich mit einem hysterisch-depressiven Heulkrampf stundenlang in meinem Bett im Krankenhaus.
Okay, wie soll's einem gehen, der seine Haare abgöttisch liebt und sie sich auf einmal büschelweise rauszeihen kann? Genau - ein Grund für 'ne Party ist das nicht grade...

Aber ich hab mich ja dann wieder eingekriegt. Und nach weiteren zwei Tagen habe ich mir die Haare gewaschen und war damit prompt zwei drittel meiner Haare los. An diesem Tag, ich glaube Montag, bot mir Anna von der Physiotherapie an, mir ein Tuch zu kaufen. Ich hatte ihr gesagt, dass ich erst Ratze-Glatze mach, wenn ich Ersatz-Haare habe... und dass ich aber möglichst bald diesem ständigen Gezippel und Gezuppel ein Ende bereiten will. Es ist wirklich verdammt nervig... überall Haare...

Am nächsten Morgen brachte sie mir ein hübsches lilafarbenes Tuch und gab mir gleich die Wegbeschreibung für den Laden. Nun hatte ich einen Haarersatz... also mussten nur noch die Haare weg.
Ich hab das die Schwesternschülerin machen lassen, weil sie das noch nie gemacht hat... und für mich war's ja auch das erste Mal^^

Also zunächst habe ich mich nicht getraut, mich ohne Tuch im Spiegel anzusehen, weil ich Angst vor dem nächsten Heulkrampf hatte. Aber an diesem Tag durfte ich nach Hause und Abends habe ich mich dann dazu durchgerungen, das Tuch vor dem Spiegel abzulegen.
Und ganz ehrlich: ich mag's! Das steht mir... hätte ich nie gedacht... ;-)

Aber am geilsten ist: in meinem Zimmer ging's zu wie auf'm Bahnhof^^
Ich war jetzt die Tage alleine im Zimmer, weil Sophie, mit der ich sonst zusammen im Zimmer bin, ein paar Tage nach Hause durfte. Ständig kam jemand rein... ich wusste gar nicht, wie ich mit sooo viel Privatsphäre umgehen sollte xD

Heute habe ich -endlich- meine Klasse besucht, oder zumindest einige von ihnen inklusive meiner Tutorin... und in den Physik-Kurs habe ich mich auch mit reingesetzt. War das schön!
Es stimmt mich nur sehr traurig, die elfte Klasse wiederholen zu müssen. Ich darf sechs Monate nicht zur Schule gehen... Also ist es unvermeidlich, zu wiederholen. Das heißt, die machen alle ihr ABI und ich sitz noch ein Jahr ab... das ärgert mich dermaßen... =(
Aber ich kenne ja einige Leute aus miener zukünftigen Klasse, das macht's etwas einfacher.

So, reicht für's erste ;-)
Natürlich könnt ihr mir immernoch mailen:

Gitarrera@icqmail.com

Bis zum nächsten Mal ;-)
Eure eda :-*

Samstag, 9. Mai 2009

Chemo (Tag 9) "Mir hängt da was raus"

Sorry, dass ich so lange nichts von mir hab lesen lassen...
Ich musste erstmal gucken, wie das alles läuft und wie ich die Chemo vertrage.

Also mir geht's grade echt gut, muss ich ja mal sagen.

Nachdem ich eingewiesen wurde, habe die mich komplett durchleuchtet... Ultraschall, Röntgen, MRT, CT, Knochenmarkpunktion, Lumbalpunktion... ich glaub, ich hab alles ausprobiert^^

Na ja, Ziel erreicht. Es wurden keine anderen Herde gefunden, es bleibt bei dem einen Ding im Kopf.
Am Freitag (1. Mai) haben wir mit der Chemo begonnen... Es wäre jetzt viel zu umständlich, genau zu schildern, wie das alles funktioniert...
Ich krieg vier verschiedene Medikamente, die zum Ziel haben, den Tumor zu vergiften und ihn dadurch schrumpfen zu lassen. Es gibt noch keine "intelligenten" Krebsmedikamente, deshalb werden bei der Therapie auch gesunde Zellen angegriffen. Ich krieg vorbeugend ständig irgendwelche Pillen, damit meine Schleimhäute nicht angegriffen werden und das nervigste ist, dass während der ersten Tage Chemo ständig ein Beutel mit Wasser hängt. Innerhalb von 24 Stunden krieg ich allein durch die Venen 6 Liter reingepumpt... Dementsprechend oft muss ich auch pullern ^^
Aber das hat schon seinen Sinn... denn damit die Nieren nicht angegriffen
werden, müssen die gut durchgespült werden... und außerdem ist da eines miener Chemo-Medikamente mit drin. Mesna...
Block eins sieh so aus:
Tag 1: Ifosfamid, Adriamycin, Vincristin, Mesna
Tag 2: Ifosfamid, Adriamycin, Mesna
Tag 3: Mesna
Tag 8: Vincristin
Tag 15: Vincristin

Also Ifosfamid, Vincristin und Mesna sind kein Ding, aber Adriamycin haut einem echt die Beine weg. Ich hab vier Tage gekotzt... vom Feinsten... und drei Tage danach konnte ich immernoch nicht vernünftig essen... jetzt geht's wieder...

Ich hab gestern auch meinen Katheter bekommen...
Ich hab da mal was gemalt, um euch eine Vorstellung davon zu geben...
(Bild aus Google geklaut und mit Paint verunstaltet)

Aaalso... am Hals wurde ein Schnitt gemacht... und ein Schlauch durch die Vene bis kurz vor das Herz geschoben. Das andere Ende der Schlauches verläuft unter der Haut (man sieht und fühlt es) und kommt unterhalb/zwischen den Brüsten wieder raus... Ich sag euch: das sieht komisch aus!
Ist zwar ein Pflaster drüber... aber trotzdem... komisch...

So... ich glaube, das war's bis hierhin erstmal...

Bis denni danni :-* eda

Montag, 27. April 2009

Der Kampf hat grade erst begonnen!

Nun ist es offiziell: Ich habe Krebs!

Es handelt sich um eine seltene Art von bösartigem Tumor...
Wenn keine anderen Streuherde gefunden werden, habe ich eine "reelle" Chance, den Krebs vollständig zu besiegen.

Ab morgen bin ich in der Kinder- und Jugendklinik in Rostock auf der Onkologiestation (2/3) und nach noch mehr Untersuchungen beginnt die Chemo am Wochenende wahrscheinlich... Sechs Monate lang... alle drei Wochen... die erste Einheit gibt's noch per Flexyle in den Arm, dann wird mir ein Port unter's Schlüsselbein gepflanzt, über den dann alles geschiet...

Haare adé... regelmäßig kotzen... nicht unter viele Menschen, denn meine Imunabwehr ist dann für'n Arsch... und ein Husten kann mich das Leben kosten...

Drückt alle Daumen, die ihr zur Verfügung habt...
Habt ihr das Bedürfnis, mich zu schreiben, tut das an:
Gitarrera@icqmail.com

Eure eda :-* :-* :-*

Freitag, 24. April 2009

Termin verschoben

Also ich muss jetzt nicht, wie eigentlich abgesprochen, am Donnerstag (30. April) zur Besprechung des Befundes, sondern schon am Montag (27. April).

Ob das jetzt logistische Hintergründe hat, oder ob es wirklich dringend ist, werde ich erst dann erfahren... Aber ich krieg schonmal ordentlich Angst...

Däumchen drücken...

eda :-*

Dienstag, 21. April 2009

Willkommen in der Hölle

Ich war gestern zur Biopsie in Rostock. Freitag noch wurde mir gesagt, dass mein Naseninnenleben oberflächlich betäubt wird und dann ein Stück aus dem Geschwülst rausgekniffen wird... kann danach bluten, sieht aber erstmal nicht so aus sagen die Ärzte... sie sagen auch, dass es nicht weh tut... dass es nur ein bisschen zwickt...
NIX IS!!!
Ich hatte verdammt starke Schmerzen (ist klar, wenn man jemandem bei Bewusstsein was aus der Nase kneift) und ich höre immernoch das Knacken und Knirschen im Kopf...
Wie soll's auch anders sein: ich fing natürlich an zu bluten wie ein frisch geschlachtetes Schwein. Das ganze Blut lief mir in den Hals und musste abgesaugt werden. Dann nahm der Herr Doktor einige nasse Stoffetzen, steckte sie mir in die Nase und holte sie sofort wieder raus (den Part versteh ich immernoch nicht). Anschließend nahm er einen ca. einen Meter langen Stoffstreifen und fing an, mir den mit einer Pinzette in die Nase zu stopfen (wenn ich stopfen schreibe, meine ich das auch so - er war echt nicht zimperlich, auch wenn ich mich lautstark bemerkbar machte).
Dann wurde ich für eine halbe Stunde in den Vorraum bzw. Warteraum geschickt und hab da auf einer Trage rumgelegen und gewartet.
Wieder rein in den OP-Raum - er holt die Tamponade wieder aus meiner Nase - ich blute wieder wie verrückt... Und dann stopfte er mir wieder einen Meter Stoff in meine Nase. Ich habe vor Schmerzen geschrien... Ich hab ja den Sinn der Sache verstanden - ich musste aufhören zu bluten sonst bin ich hin - aber es war wirklich nicht auszuhalten. Die Schwester und der Zivi mussten mich auf die Liege drücken, damit ich nicht abhaue... Ich hab so geschriehen und geweint. Der Oberarzt sagte noch zu mir: "Mach lieber die Augen zu, damit du dir mein Gesicht nicht merkst."
Ich hab mir sein Gesicht gemerkt... und irgendwann, wenn es dunkel wird... nein nein... keine Angst. Er hat ja nur getan, was nötig war, aber angenehm ist was anderes...

Nach der Prozedur war ich so dermaßen fertig mit den Nerven und hatte so viel Blut verloren, ich konnte nicht mal mehr stehen. Die Schwester und der Zivi schliffen mich zu einer Trage und dann wurde ich von der Schwester von Station 2 abgeholt und auf ein Zimmer in ein Bett gebracht.
Als Mamma nachhern weg war hab ich nach einer Schwester bzw nach Schmerzmittel geklingelt. Aber statt eines Signals, das eigentlich ertönen sollte, ging das Licht über meinem Bett an... Na toll! Ich brauchte keine Erleuchtung, ich brauchte was gegen die Schmerzen! Also bin ich aufgestaden, um zum Schwesternzimmer zu wanken. Die Mädels, die auch in dem Zimmer lagen, wo ich hingebracht wurde, boten mir an, mich zu stützen, weil ich so wackelig auf den Beinen war, aber ich hab's dann auch so geschafft.

Hab mir dann Flüssiges Schmerzmittel geben lassen (ich kann keine Tabletten schlucken und dazu kommt eine panische Angst vor Nadeln und Spritzen), das leider nicht so recht geholfen hat...
Alles in allem hatte ich einen beschissenen Tag und eine beschissene Nacht, weil ich aufgrund der Schmerzen nicht schlafen konnte.
Heute morgen dann sagte die Schwester zu einer der Mädchen im Zimmer und zu mir, wir sollen und nach vorne auf den Flur setzen und warten, weil wir dannuntersucht
werden würden... nach 5 Minuten kam sie wieder und sage mir, ich solle im Zimmer bleiben, der Oberarzt kommt zu mir hoch. Er kam dann auch... oh je... Panikattacke deluxe...

Dann wieder die ekelhafte Prozedur, bei der er die Tamponade rausholt... uääh... na ja, und prinzipiell war's damit geschafft. Ich sitze zu Hause mit einem zusammengerollten Fetzen Klopapier in der Nase, weil da irgendwie immernoch so'ne leicht blutige Flüssigkeit rauskommt... aber nichts tragisches mehr. Nachhern fahr ich wieder ins Internat und versuche, einigermaßen normal zu leben... Eigentlich habe ich Angst, zurückzufahren, weil wenn z.B. über Nacht etwas passiert, bin ich am A****
Aber ich versuche, mir da keine großen Gedanken zu machen.

Bis denn, eda :-*

Sonntag, 19. April 2009

Maraton...

Wie euch der Titel schon mitteilt, hat's Freitag "etwas" länger gedauert...
Ich umreiße das Prozedere nur mal kurz für euch...:
Drei ein halb Stunden HNO-Klinik inklusive Hör und Riechtest (ich höre perfekt und reiche so gut wie gar nicht, und kriege ohne Nasenspray auch keine Luft) und Kamera in der Nase... dann zwei Stunden nebenan in der Augenklinik... zehntausend Test, die nichts neues bringen... also ich hätte denen auch vorher schon sagen können, dass ich Doppelbilder sehe (nein, ich bin nicht betrunken) und die Zyste mein Auge verdrängt... und dann waren die dort auch noch so dermaßen unfreundlich (bis auf eine Augenärztin)... das schönste Erlebnis des Tages: ich verkneife mir über vier Stunden den Gang zum Klo und als ich mich dann doch zwischen zwei Untersuchungen traue, werd ich aufgerufen... Da ich nicht abkömmlich war (seliges Grinsen bei der Erinnerung an's Blase leeren) haben sie dann 'ne andere Patientin reingerufen... dann noch ein Test und dann wieder rüber in die HNO-Klinik... noch ein Gespräch... bla bla bla... und dann waren wir endlich erlöst...

Am Montag d. 20. April 2009, also Morgen, muss ich schon um 7:15 Uhr da sein, wegen einer Biopsie (Gewebeprobeentnahme). Das heißt für mich: um 5 Uhr morgens aufstehen, weil um 5:55 Uhr der Zug fährt... ich muss zur Sicherheit Schlafzeug und so mitnehmen, denn falls die Stelle nach der Biopsie anfängt zu bluten, muss ich zur Beobachtung eine Nacht da bleiben...

Letzendlich werde ich am 4. Mai 2009 eingewiesen. Mir wurde auch schon gesagt, dass ich mit 5 Übernachtungen dort rechnen kann. Wie die mich nun genau operieren (ich krieg den Oberarzt bzw. den Professor, weil ich so ein ungewöhnlicher und seltener Fall bin ^^) weiß ich noch nicht, aber aus den Gesprächen habe ich entnommen, dass sie einen Schnitt oberhalb der Augenbraue und neben der Nase entlang machen.

In der Zeit, wo ich im Krankenhaus bin, werde ich sicherlich nicht schreiben können, aber eventuell nehme ich meine DigiCam mit und führe Videotagebuch.

Bis zum nächsten Mal, eure eda :-*

Sonntag, 12. April 2009

Arzttermin

Ich war letztens ja -mal wieder- beim HNO-Arzt... okay... der hat mir nichts neues mehr erzählen können und er hat's auch gar nicht versucht... stattdessen hat er mich und meine Mutter (die kommt mittlerweile überall mit hin) in die Boddenklinik in Ribnitz geschickt, um mich dort schonmal vorzustellen.
Wir sind dann fix hingefahren und wurden auch bald reingerufen. Der eigentliche HNO-Arzt dort ist in Urlaub, sodass wir an die Urlaubsvertretung geraten sind... Was für ein unfreundlicher Mensch!
Erst hantiert er mir mit einem "Zahnarztspiegel" hinten im Hals rum, sodass ich ihm fast in den Schoß kotze und dann stochert er mir mit so'nem langen Metallstab ganz hinten in der Nase rum und sagt mir, ich soll mich nicht so anstellen (ich hab ihm nur zu signalisieren versucht, dass das weh tut) ich hätte mir ja schließlich auch so viele Ohrlöcher stechen lassen...Bitte was haben meine Ohrlöcher mit einem Metallstab in meiner Nase zu tun??? O_o
Dann mölt er mich noch zu, dass es ja total schlecht ist, dass ich mein Nasenpiercing (ein Halbring bzw. Hufeisenring) noch drin hab (das Piercing ist auf der rechten Seite, das Geschwür dagegen auf der linken - alles klar)... So'n Arsch... Ich dachte mir nur so:"Gib mir ma auch so'nen Metallstab... ich stocher DIR dann mal in der Nase rum... Mal sehen, wie's dir so gefällt..."
Dann kam der Oberarzt dazu... Ein ziemlich dicker Mann mit sehr starker Körperbehaarung...
Das ist echt nicht schön, wenn der dir dann auf die Pelle rückt... aber der war im Gegensatz zu dem anderen total nett... er hat mir zwar auch in der Nase gestochert, aber bei weitem nicht so penetrant wie der andere Affe... hab dann noch'n Kompliment für mein Piercing bekommen... und dann haben die beiden sich gegenseitig mit Fachbegriffen beworfen... Jaaah... da freut man sich doch... Fachchinesisch vom Feinsten^^

Alles in allem kam Folgendes dabei heraus:
Ich werd am Freitag (17. April 2009) in Rostock in der Polyklinik antanzen um mir da auch nochmal in der Nase stochern zu lassen (Yippie). Ich werde nicht in Ribnitz operiert, weil die Zyste sich 'nen tollen Platz ausgesucht hat zum wachsen. Bei der OP muss auch ein Augenarzt und ein Neurochirurg (Kopfarzt ^^) dabei sein, falls die HNO-Leute feststellen, dass sie der Sache nicht gewachsen sind. Außerdem gibt's 'ne wundervolle Knochentransplation, wegen der Lücke in meinem Schädelknochen...

Also ich hab die liebevollen Abschiedsworte mitbekommen, dass da noch ordentlich was auf mich zukommt...

Bis denni... eda :-*

Mittwoch, 8. April 2009

Die CT-Bilder

Ja, hier dann also die Scans von einigen Bildern...

Aufnahme 1: Ich hab rot markiert, was da nicht in Ordnung ist... die Bilder sind jetzt vielleicht etwas klein, aber ich glaube, man sieht's. Bei diesen Bilder sieht man, dass der innere Schädelknochen zur Stirnhöhle unvollständig ist.

Aufnahme 2: Jaah... ich glaube, man sieht, dass da was nicht stimmt... da ist was gewachsen, was da nicht hingehört. Und hier ist auch gut zu sehen, dass dadurch das Auge verdrängt wird...


Aufnahme 3: ist prinzipiell das Selbe, wie Aufnahme 2...

Montag, 6. April 2009

Die Arzttermine stehen an...

Nach dem CT war Mamma beim HNO-Arzt und hat die Bilder abgegeben (sollten wir ja). Und nun habe ich für Mittwoch (8.April) einen Arzttermin für den HNO-Arzt und am Donnerstag einen für den Augenarzt.
Wir hielten das für klug, weil die Zyste ja am Auge ist... also ein Fall für die Augenklinik.
Wollte euch das nur mal schnell zwischendurch erzählen.

Ich halte euch weiter auf dem Laufenden

Eure eda ;-*

Dienstag, 31. März 2009

"kleine" Entwarnung

Aaalso... ich war gestern in Stralsund und habe, nicht wie geplant ein MRT machen lassen, sondern ein CT. Das ist vom Prinzip her das Gleiche - der (in meinem Falle) Kopf wird einmal "gescannt". Ungefähr fünf Minuten gespanntes Stillliegen. Also für mich war das echt die Hölle: einfach nur daliegen und mit den Gedanken und Ängsten alleine sein. Ich fand's echt grausam.
Dann musste ich zurück in den Warteraum und kurz warten, bis der Arzt sich die Bilder angesehen hat.Also ich möchte mal jemanden sehen, der da ruhig sitzen bleiben kann. Für mich das Schlimmste an der ganzen Sache war, meine Mutter neben mir zu haben. Bitte nicht falsch verstehen!!! Ich war ja auch irgendwo froh, dass sie mit dabei war, aber ihr macht die ganze Sache noch mehr zu schaffen als mir. Wir saßen zum Glück nur kurze Zeit, dann wurden wir zusammen reingerufen.
Bild für Bild haben wir uns angeguckt. Ich kam mir vor wie in einer Ami-Arztserie. Ja, und dann sagte er uns, was er gefunden hatte.
Glücklicherweise handelt es sich nicht um ein Malignom (bösartiger Tumor) sondern sehr wahrscheinlich um eine Zyste (eine von Gewebe umschlossene "Blase", die mit Gewebswasser, Blut oder Eiter gefüllt ist). Leckere Vorstellung, aber besser als die vorherige Diagnose. =)
Diese Zyste befindet sich direkt neben dem inneren Augenmuskel und verdrängt diesen. Daher auch das tränende und geschwollene Auge.
Na ja, und außerdem ist mien innerer Schädelknochen nicht durchgängig. Ich versuche mal, an die Bilder zu kommen, dann kann ich sie euch zeigen.
Demnächst muss ich dann mit den Bildern nochmal zum HNO-Arzt und dann geht's hoffentlich bald in die HNO-Klinik nach Rostock. Das "Ding" muss aus meinem Kopf raus!
Aber ich bin schonmal etwas zuversichtlicher, als vorher... =)

Ich sag Bescheid, wenn ich was neues weiß.
Eure eda.

Freitag, 27. März 2009

Ich habe Angst!

Oh je...

Ich habe letzten Freitag, also vor einer Woche, meinen HNO-Arzt besucht. Eigentlich war ich ja nur da, weil ich vor sechs Wochen eine Kieferhöhlenentzündung diagnostiziert bekommen habe und nun zur Nachuntersuchung musste. Aber es kam anders...

Ich habe seit vier Wochen fast ständig Kopfschmerzen auf der linken Seite. Das macht echt keinen Spaß, jeden Morgen mit dröhnendem Kopf aufzuwachen, obwohl man am Vorabend nicht mal gesoffen hat ;-)
Mein Auge tränt ständig und seit nunmehr zwei Wochen habe ich auf der linken Seite kein Gefühl mehr wenn ich rüberfahre.

Das habe ich auch dem Arzt erzählt. Er schaute mich bloß an, als würde ich im nächsten Moment tot umfallen. Ich hab dann eine Überweisung für ein CT von ihm bekommen und Adressen ind Rostock und Stralsund, wo ich die Möglichkeit habe, einen Termin für ein CT zu bekommen. Ich habe es erstmal so hingenommen.

Zuhause dann hat Mamma in Rostock und Stralsund angerufen. In Rostock ging keiner ran und in Stralsund sagte man ihr, dass ein CT völliger Quatsch wäre, weil die Stralenbelastung viel zu groß ist. Also musste sie am Montag nochmal zum HNO-Arzt und eine neue Überweisung holen, diesmal für ein MRT.

Ach übrigens: auf der Überweisung stand, dass Verdacht auf ein Malignom besteht. Mamma wollte, dass ich das googel... "Malignom" - klingt komisch...

Tja, und was sagte mir Wikipedia da kurz und bündig?
Ein Malignom ist ein bösartiger Tumor... Na danke!

Am Montag habe ich nun einen Termin in Stralsund für ein MRT... um 17 Uhr... und ich habe Angst... Angst vor dem, was sie mir sagen könnten...

Drückt mir die Daumen!!!

Eure eda :-*